Johann Christian Gentz

Erinnerungsplatte für die Kaufmannsfamilie Gentz auf dem Platz des ehemaligen Alten Friedhofs in Neuruppin

Johann Christian Gentz (* 26. Juli 1794 in Neuruppin; † 4. Oktober 1867 ebenda) war Tuchmacher, Kaufmann und Torfstichbesitzer. Er begründete das Anwesen Gentzrode in der Nähe von Neuruppin.

Gentz wurde bekannt durch Theodor Fontanes Wanderungen durch die Mark Brandenburg, der ihm dort ein ganzes Kapitel widmete. Fontane schrieb über Gentz: „Eine Figur, wie die seinige, war nur in der Mark und innerhalb dieser vielleicht nur wieder im Ruppinschen möglich, denn er hatte nicht bloß kleinbürgerliche Verhältnisse (wie sie dieser Grafschaft eigentümlich sind) zur Voraussetzung, sondern baute seinen Reichtum auch auf etwas spezifisch Ruppinschem auf: auf dem Torf.“[1]

Werdegang

Gentzrode

Gentz wurde als Sohn eines Tuchmachers geboren. 1820 heiratete er Juliane Voigt und kaufte ein kleines Eisen- und Kurzwarengeschäft und baute es zu einem Bank- und Wechselgeschäft aus. Mit dessen Gewinn kaufte er 1840 das Wustrauer Luch und gründete Gentzrode[2]. Sein ältester Sohn starb mit einigen zwanzig Jahren an Schwindsucht[3]. Sein nächst älterer Sohn war Wilhelm Gentz[3][4]. Etwa 1855 übergab er seine Geschäfte an den jüngsten seiner vier Söhne, Alexander Gentz. Er verbrachte viel Zeit im Neuruppiner Tempelgarten, den er samt Tempel vorm Tempeltor vor dem weiteren Verfall retten[5] und ausbauen ließ[6][7]. Nach seinem Tode wurde er in Alt Ruppin begraben.

Literatur

Weblinks

  • Website des Vereins zur Erhaltung des Neuruppiner Tempelgartens

Einzelnachweise

  1. Fontane, Wanderungen durch die Mark Brandenburg, 10. Johann Christian Gentz.
  2. Fontane, Wanderungen durch die Mark Brandenburg, I. Die Grafschaft Ruppin f. 1. Von der Gründung Gentzrodes 1855 bis zum Tode von Johann Christian Gentz 1867.
  3. a b Fontane, Wanderungen durch die Mark Brandenburg, 11. Wilhelm Gentz.
  4. Historischer Verein Neuruppin: Im Museum gibt's jetzt Nackte - Objekt des Monats November sind zwei Aktstudien von Wilhelm Gentz (Memento des Originals vom 6. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.historischer-verein-ruppin.de, gesehen 5. Oktober 2008.
  5. Uwe Pahl: „Urlaub im Ruppiner Land“ [Geschichte von] Neuruppin - 1794 (Memento des Originals vom 13. Mai 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ruppin.de.
  6. Fontane, Wanderungen durch die Mark Brandenburg, I. Die Grafschaft Ruppin f. 2. Vom Tode des alten Johann Christian Gentz (1867) bis zum Bau des Gentzroder Herrenhauses 1877.
  7. Karin Rhein: „Deutsche Orientmalerei in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts“, Tenea Verlag Ltd., 2003, ISBN 3865040357, ISBN 9783865040350, S. 42.

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Gentzrode Herrenhaus.jpg
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Herrenhaus der Familie Gentz in Neuruppin-Gentzrode in Brandenburg, Deutschland (1876/77 nach Entwürfen von Martin Gropius und Heino Schmieden, Blick von Südwesten)
Gentz Neuruppin.JPG
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Erinnerungsplatte für die Kaufmannsfamilie Gentz, in Neuruppin an der Stelle des ehemaligen Alten Friedhofs, Brandenburg, Deutschland. Johann Cristian Gentz (1794-1867) war der Vater des Malers Wilhelm Gentz (1822-1890) und des Alexander Gentz (1826-1888)