Johann Carl Smirsch

Johann Carl Smirsch (* 25. April 1793 in Wien; † 18. September 1869 in Graz) war ein österreichischer Beamter und Maler.

Leben

In der Wiener Leopoldstadt als Sohn mährischer Eltern geboren, besuchte Smirsch das Akademische Gymnasium und war dort Schulkollege eines der Kupelwieser-Brüder (Johann).

Nachdem er sich auch an der Akademie der bildenden Künste Wien als Blumen- und Stilllebenmaler hatte ausbilden lassen, stieß er zu einer ganzen Reihe von ambitionierten jungen Künstlern um Eduard Anschütz und die Kupelwieser-Brüder (insbesondere Josef, Leopold und Johann), die sich 1817–1818 in einer sogenannten Unsinnsgesellschaft regelmäßig in einem Wirtshaus in der Wiener Landstraße trafen.

Hier fiel Smirsch nicht nur durch seinen Witz, sondern auch durch sein Pseudonym Nina Wutzerl auf, zumal er zwar Männerhosen trug, darüber jedoch ein weibliches Gewand und einen Damenhut mit Pfauenfedern.[1][2]

Im "Archiv des menschlichen Unsinns", einer vom Verein herausgegebenen Zeitschrift, trat Smirsch zwar kaum durch schriftliche Beiträge oder Aquarelle hervor, war jedoch aufgrund seiner auffallenden Erscheinung einer der von den anderen am häufigsten beschriebenen Mitglieder.

1824 wird Smirsch auch von Franz Schubert einmal erwähnt, in seinem einzigen Brief an Leopold Kupelwieser in Rom, als dessen Wiener Mittelsmann Smirsch fungierte.

Um 1830 lebte in dem von ihm bewohnten Haus auch die Familie des späteren Schubert-Biografen Heinrich Kreißle von Hellborn.

Im Alter von 76 Jahren entschloss sich der Junggeselle, die Köchin Franziska Puchinger zu heiraten, die ihm bereits viele Jahre hindurch den Haushalt besorgt hatte.

Werke von Smirsch sind in verschiedenen Sammlungen und gelegentlich auch im Handel anzutreffen.

Literatur

  • Rita Steblin: Schubert’s „Nina“ and the True Peacocks, in: The Musical Times 138 (1997), S. 13–19.
  • Rita Steblin: Die Unsinnsgesellschaft Franz Schubert, Leopold Kupelwieser und ihr Freundeskreis. Böhlau, Wien 1998, ISBN 3-205-98820-5

Einzelnachweise

  1. Tina Frühauf: Schubert and the Draisine: An Odd Couple in the Archiv des Menschlichen Unsinns. In: Music in Art. Band 30, Nr. 1/2, 2005, ISSN 1522-7464, S. 117–119, JSTOR:41818778.
  2. PETER P. PACHL: Franz Schubert, das Lustschloss des Teufels und die Neufassung dieser Oper. Überlegungen anlässlich der Erstaufführung in Würzburg (1913). GRIN Publishing, 2015, ISBN 3-656-88121-9 (grin.com [abgerufen am 17. Dezember 2022]).