Johann Baptist Koch

Johann Baptist Koch (* 1833; † 1898) war ein deutscher Glockengießer des 19. Jahrhunderts in Freiburg im Breisgau. Seine Glockengießerei firmierte unter dem Namen Gebrüder Koch.

Er war das 20. Kind des Glockengießers Ignaz Koch (1783–1862) aus Unterlenzkirch. Zusammen mit seinem Bruder Bernhard (* 13. Mai 1824) erlernte er das Glockengießerhandwerk bei seinem Schwager Pius Muchenberger. Dieser und Ignaz Koch verlegten die Werkstatt nach Freiburg-Wiehre („Eisen-, Metall- und Glockengießerei Pius Muchenberger & Co.“), wo sie die Nachfolge der Gebrüder Bayer übernahmen, 1846 zog sich Ignaz Koch aus der Werkstatt zurück und übergab an seine Söhne. Da Pius Muchenberger sich 1848/49 an der Revolution in Baden beteiligte, musste er 1849 seine Familie in die Schweiz bringen, er selbst wohnte und arbeitete 1848 bis 1850 bei dem Glockengießer Wilhelm Hauck in Freiburg. Seine Gießerei führten Bernhard und Johann Baptist Koch als „Koch und Muchenberger“ weiter, 1856 übernahmen sie die Firma endgültig. Ab 1856 ist er zunächst mit seinem Bruder als Mitinhaber, ab 1. Mai 1862 als Alleininhaber der Glockengießerei „Gebrüder Koch“.

Die Glockengießerei Gebr. Koch zählte 1866 zu den 83 Gründungsmitgliedern der Freiburger Gewerbebank, dem Vorläufer der heutigen Volksbank Freiburg.[1]

Fortgeführt wurde die Firma von seinem einzigen Sohn Otto (1868–1926), der zunächst noch als Glockengießer, später als Metallgießermeister firmierte. Nachfolger wurde dessen Sohn Karl Johann (1908–1985), der den Betrieb als „Eisengießerei Koch“ weiterführte, bis ca. 1970 wurden vereinzelt noch kleine Glocken gegossen.

Die Glockengießerei Koch befand sich in der heutigen Schwarzwaldstraße 41/43 und wurde 1932 von der Brauerei Ganter aufgekauft und abgebrochen.

Werke (Auswahl)

Literatur

  • Franz Kern: Die ehemalige Glockengießerei Koch in Freiburg i. Br. In: Freiburger Diözesan-Archiv Band 112, 1992, S. 279–338 (Digitalisat, mit Abdruck des Auftragsbuches der Firma).
  • Sigrid Thurm: Deutscher Glockenatlas. Band 4: Baden. Deutscher Kunstverlag, München, Berlin 1985, ISBN 3-422-00557-9, S. 67–68. 109 Anm. 403. 703(Glockenliste).

Einzelnachweise

  1. Volksbank Freiburg, Geschäftsbericht 2006, S. 15.
  2. Seite zur Kirchengeschichte auf den Internetseiten der Pfarrei St. Martin (Memento des Originals vom 2. Oktober 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/st-martin-freiburg.de
  3. Die kleinste Glocke des Rosenlächergeläutes, die Michael-Glocke, war offensichtlich nur wenige Jahre nach dem Guss gesprungen und „wurde im Jahre 1866 von Gebrüder Koch dahier umgegossen, weil sie zersprungen war.“ (Domkapitular Josef Marmon, 1878). Quellen: Rund um die Glocke Hosianna, Internetseite des Beratungsausschusses für das Deutsche Glockenwesen und der Glockeninspektion Erzbistum Freiburg, Die Glocken des Freiburger Münsters: Geschichte der Glocken, von Andreas Philipp (Memento des Originals vom 18. Januar 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.katholische-kirche-freiburg.de
  4. Die Glocken im Stadtdekanat Freiburg, Quelle: Glockendatenbank A. Philipp, Göttingen.
  5. Der Erzbischöfliche Orgelbauinspektor Carl Schweitzer (ein Neffe des Freiburger Domkapellmeisters Johannes Joseph Schweitzer) erwähnt ein Vesperglöcklein, das in der Glockengießerei Koch vermutlich im Jahre 1889 gegossen wurde. Johannes Baptist Koch lieferte seinem Auftragsbuch zufolge „Eine Glocke INS MÜNSTER HIER, 86 Pfund, Ton H“. Es handelte sich vermutlich um die Ersatzglocke für die bereits Ende des 19. Jh. gesprungene „Bintzlinglocke“ aus dem Jahre 1606. Kern 1992, S. 294; Freiburger Münster, Glocken; Rund um die Glocke Hosianna, Internetseite des Beratungsausschusses für das Deutsche Glockenwesen und der Glockeninspektion Erzbistum Freiburg
  6. Kern 1992, S. 295; Hermann Brommer: Pfarrkirche Hl. Familie und Filialkirche St. Thomas, Freiburg i. Br.-West. Schnell und Steiner, München 1986, S. 11–22 (Digitalisat (Memento vom 6. April 2012 im Internet Archive)).
  7. Kern 1992, S. 298; xxx.
  8. Kern 1992, S. 305; Nazihofkapelle in St.Peter-Rohr in neuem Glanz, Kapitel im Artikel „Kapellen und Grotten im Schwarzwald“ auf der Internetseite www.freiburg-schwarzwald.de
  9. Kern 1992, S. 315; Kath. Kirchengemeinde St. Josef Rheinfelden/Baden (Hrsg.): 100 Jahre Kath. Seelsorge St. Josef: Rheinfelden/Baden. Kath. Kirchengemeinde, Rheinfelden/Baden 1999.