Johann Baptist Bekk
Johann Baptist Bekk (* 29. Oktober 1797 in Triberg im Schwarzwald; † 22. März 1855 in Bruchsal) war ein badischer Jurist und Politiker.
Leben
Bekk studierte in Freiburg Rechtswissenschaften. Dort schloss er sich 1816 dem Corps Rhenania[1] und 1818 der Alten Freiburger Burschenschaft[2] an. Ab 1822 praktizierte er als Advokat in Meersburg. 1829 wurde er in das dortige Hofgericht als Assessor berufen und 1832 zum Ministerialrat im Ministerium des Innern ernannt. 1837 wurde er Vizekanzler beim obersten Gerichtshof in Mannheim.
In der Zweiten Kammer der Badischen Ständeversammlung, der er seit 1831 angehörte, gehörte Bekk zu den führenden Vertretern der Opposition gegen die Regierung Blittersdorf und trat insbesondere im Streit um das Recht der Urlaubsverweigerung 1841 hervor, in dem Blittersdorf erheblich an Rückhalt verlor. 1842 wurde Bekk zum Präsidenten der Zweiten Kammer der Ständeversammlung gewählt und blieb in dieser Funktion bis 1846.[3]
1846 trat Bekk als Staatsrat ohne Portefeuille in die badische Regierung ein; im Dezember des gleichen Jahres wurde er zum Innenminister ernannt und setzte im Kabinett Bekk ein liberales Reformprogramm um. Nachdem aber auch das Entgegenkommen Bekks und Duschs die Radikalisierung der Ereignisse im Zuge der Märzrevolution nicht verhindern konnte, musste Bekk im Rahmen der badischen Mairevolution am 3. Juni 1849[4] als Innenminister zurücktreten. Nach der Niederschlagung des Aufstandes wurde er Mitglied im Volkshaus des Erfurter Unionsparlaments. Er war Abgeordneter des 1. Wahlbezirks Badens (Stockach) und gehörte der Fraktion Bahnhofspartei an. Von 1850 bis 1851 war er erneut Abgeordneter und Präsident in der Zweiten Kammer.[3] Von 1845 bis 1851 war er Mitglied des Landständischen Ausschusses.
Schriften
- Die Bewegung in Baden. Mannheim 1850.
- mit Franz Xaver Litschgi gab er das Gerichtsblatt Annalen der großherzoglich-badischen Gerichte heraus.[5]
Einzelnachweise
- ↑ Kösener Corpslisten 1930, 35, 55
- ↑ Helge Dvorak: Biografisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I Politiker, Teilband 1: A-E. Heidelberg 1996, S. 75.
- ↑ a b Für Freiheit und Demokratie. Badische Parlamentsgeschichte 1818–1933. Eine Chronik zur demokratischen Bewegung seit 1818 mit Biographien, historischen Film- und Tonaufnahmen, Wahlergebnissen, Bilddokumenten und einer umfassenden Bibliographie. Multimedia CD-ROM herausgegeben vom Stadtarchiv Karlsruhe 1997, ISBN 3-9805956-0-9. Systemvoraussetzung Windows 95 oder Apple Macintosh. Unter Betriebssystemen der Microsoft-Windows-NT-Linie lässt sich die CD-ROM nicht verwenden!
- ↑ Badische Biographien, Band 1, Heidelberg 1875, Seite 388 (Digitalisat)
- ↑ Babette Tondorf: Strafverteidigung in der Frühphase des reformierten Strafprozesses. Das Hochverratsverfahren gegen die badischen Aufständischen Gustav Struve und Karl Blind (1848/49). Berlin 2006, S. 66.
Literatur
- Friedrich von Weech: Bekk, Johann Baptist. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 299.
- Jochen Lengemann: Das Deutsche Parlament (Erfurter Unionsparlament) von 1850, 2000, S. 73–74.
- Manfred Krebs: Bekk, Johann Baptist. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 24 (Digitalisat).
- Helge Dvorak: Biografisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I Politiker, Teilband 1: A–E. Heidelberg 1996, S. 75.
- Friedrich von Weech: Johann Baptist Bekk, in: Badische Biographien. Erster Theil. Heidelberg 1875, S. 61–69 (Digitalisat)
Weblinks
- Nachlass im Generallandesarchiv Karlsruhe
- Literatur von und über Johann Baptist Bekk im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
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NAME | Bekk, Johann Baptist |
KURZBESCHREIBUNG | badischer Jurist und Staatsmann |
GEBURTSDATUM | 29. Oktober 1797 |
GEBURTSORT | Triberg im Schwarzwald |
STERBEDATUM | 22. März 1855 |
STERBEORT | Bruchsal |