Johann Anton III. von Zehmen

Johann Anton III. von Zehmen
Epitaphaltar von Johann Anton III. im Dom zu Eichstätt
Der Eichstätter Dom

Johann Anton III. Freiherr von Zehmen (* 1715; † 23. Juni 1790) war Bischof des Bistums Eichstätt und zugleich Fürstbischof des Hochstifts Eichstätt von 1781 bis 1790.

Wirken

Er führte eine aufgeklärte Reform im Fürstentum Eichstätt durch die den Abbau der Staatsschulden umfasste, die Verbesserung der Verwaltung zum Ziel hatte, Industrie und Landwirtschaft effektiver gestaltete, reformierte die Armenfürsorge und das Schulwesen, führte eine Brandschutzversicherung ein. Johann Anton III. von Zehmen galt wegen seines hohen Alters und Gebrechlichkeit nach erfolgter Wahl als Kompromiss- bzw. Übergangskandidat. An den Skeptikern habe sich Zehmen dadurch „gerächt“, – so drückte es Franz Xaver Heinrichmayer, einer seiner Biographen, aus – dass er „seine Regierungsjahre nur mit guten Thaten und mit so vielen herrlichen Einrichtungen auszeichnete“. In seiner Regierungszeit gab es zwei große Herausforderungen: das Zehmsche Reformprogramm und die Illuminaten in Eichstätt.[1]

Johann Anton III. stammte aus dem meißnisch-sächsischen Geschlecht der von Zehmen mit dem gleichnamigen Stammhaus Zehmen bei Zwenkau, nördlich von Böhlen in Sachsen.

Als Fürstbischof verfügte Johann Anton III. über ein persönliches gemehrtes Wappen. Es nimmt das Familienwappen und das Wappen des Bistums auf. Das Bistum wird mit einem Krummstab symbolisiert. Das Familienwappen zeigt auf einem von Schwarz und Silber geschachten Schild zwei blaue Balken. Auf dem Helm mit umwundenen blau-silbernen Wulst, fünf Straußenfedern b-s-b-s-b. Die Decken sind Blau und Silber.

Epitaph

Im Dom zu Eichstätt findet sich bis heute sein Epitaphaltar im Willibaldschor. Neben weiteren Allianzwappen ist das fürstbischöfliche Wappen als Familienwappen mit aufgepflanztem Wappen des Bistums als Herzschild dargestellt.

Literatur

Porträt und Wappen des Fürstbischofs auf einem halben Silbertaler von 1785
  • Klaus Kreitmeir: Die Bischöfe von Eichstätt, Verlag Kirchenzeitung für das Bistum Eichstätt, 1992, Erläuterungen über die Bischöfe von 741 - 1992, u. a. über Johann Anton III. Freiherr von Zehmen, S. 87
  • Bruno Lengenfelder: Die Diözese Eichstätt zwischen Aufklärung und Restauration, Kirche und Staat 1773-1821, Verlag Friedrich Pustet, erschienen 1990, ISBN 3-7917-1216-0
  • Peter Zürcher: Die Bischofswahlen im Fürstbistum Eichstätt von 1636 bis 1790. Wahlgeschehen im Spiegel domkapitelscher, dynastischer und kaiserlicher Landes- und Reichskirchenpolitik (Dissertation Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, 2004/2005). München: Verlag C. H. Beck, 2008 (Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte; 155). ISBN 978-3-406-10770-2.

Weblinks

Commons: Johann Anton III. von Zehmen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Dissertation von Bruno Lengenfelder, "Die Diözese Eichstätt zwischen Aufklärung und Restauration, Kirche und Staat 1773-1821", vgl. S. 94
VorgängerAmtNachfolger
Raymund Anton von StrasoldoBischof von Eichstätt
1781–1790
Joseph von Stubenberg

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Johann Anton III. von Zehmen (1715-1790) Fürstbischof von Eichstätt
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Dom zu Eichstätt (Oberbayern). Epitaph für Fürstbischof Johann Anton von Zehmen (1790) im Westchor, von Ignaz Alexander Breitenauer.
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Bildnis des Fürstbischofs Johann Anton III. von Zehmen auf seinem Eipitaph im Eichstätter Dom
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Wappen des Fürstbischofs Johann Anton III. von Zehmen auf seinem Epitaph im Eichstätter Dom
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Silbermünze des Eichstätter Fürstbischofs Johann Anton III. von Zehmen, halber Taler von 1785
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