Johann-Christian-Reinhart-Gymnasium Hof

Johann-Christian-Reinhart-Gymnasium Hof
SchulformGymnasium mit zwei Zweigen:
naturwissenschaftlich-technologisch und
sprachlich
Schulnummer0117
Gründung1838 (als Privatschule für Mädchen)
Adresse

Max-Reger-Straße 71

OrtHof
LandBayern
StaatDeutschland
Koordinaten50° 18′ 26″ N, 11° 53′ 52″ O
TrägerStadt Hof
Schüler689 (Schuljahr 2022/23)[1]
Lehrkräfte57 (Schuljahr 2022/23)[1]
LeitungThomas Stelzer
Websitewww.reinhart-gymnasium.de

Das Johann-Christian-Reinhart-Gymnasium (JCRG) – kurz Reinhart-Gymnasium – ist ein naturwissenschaftlich-technologisches und sprachliches Gymnasium in Hof. Das Sprachenangebot umfasst die Fächer Englisch, Französisch, Latein und Spanisch. Das JCRG ist Umweltschule und Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage. Die Schule steht am westlichen Stadtrand im Schulzentrum unterhalb des Bismarckturmes im Münsterviertel. Namenspatron ist Johann Christian Reinhart – ein Maler und Zeichner des 18./19. Jahrhunderts, der in Hof geboren wurde.

Geschichte

Schulhaus am Longoliusplatz

Der königliche Studiendirektor Dr. Lechner stellte 1837 den Antrag auf Gründung einer Privatunterrichtsanstalt für höhere weibliche Bildung in Hof. Im darauffolgenden Jahr 1838 wurde dem Antrag entsprochen und der Schulbetrieb für Mädchen aufgenommen. Das erste Schulgebäude lag in der Theaterstraße. Im Jahr 1901 bezog die Schule das neu erbaute Schulhaus am Longoliusplatz. 1911 erfolgte die staatliche Anerkennung im Sinne der neuen Schulordnung als Städtische höhere Mädchenschule. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Schule als Städtische Oberrealschule für Mädchen wiedereröffnet. Als Schwerpunkte der Schule wurden der sprachliche Zweig (ursprünglich: neusprachlicher Zweig) und der naturwissenschaftlich-technologische Zweig (ursprünglich: mathematisch-naturwissenschaftlicher Zweig) eingerichtet. 1973 erhielt die Schule den Namen Johann-Christian-Reinhart-Gymnasium. Zwei Jahre später, 1975, erfolgte der Umzug in die neu erbauten Gebäude im Schulzentrum unterhalb des Bismarckturms. Seitdem besuchen auch Jungen das Gymnasium.

Direktoren

  • 1837–1850: Stephan Lechner
  • 1850–1859: Johann Scheuerlein
  • 1859–1867: Gottfried Macher
  • 1868–1869: Heinrich Tinsch
  • 1869–1875: Gottfried Friedlein
  • 1875–1879: Georg Fr. Th. Mahr
  • 1879–1895: Ludwig Held
  • 1895–1896: Albert Buchholz
  • 1897–1911: Wilhelm Wißmath
  • 1911–1925: Adolf Korn
  • 1925–1938: Martin Pöhlmann
  • 1939–1945: Hans Haberstroh
  • 1946–1966: Friedrich Heinrich
  • 1966–1972: Walter Rollmann
  • 1972–1973: Frieda Wagner (kommissarisch)
  • 1973–1995: Heinz Zenk
  • 1995–2003: Wolfgang Witt
  • 2003–2009: Axel Herrmann
  • 2009–2015: Reinhard Dreher
  • 2015–2023: Michael Wagner
  • 2023–0000: Thomas Stelzer

Gebäude am Bismarckturm

Haupteingang
Brücke vor den Haupteingängen
Wandmalerei neben Einfahrt an Max-Reger-Straße

Das Schulgebäude steht am Rosenbühl unterhalb des Bismarckturms im Westen der Stadt. Zum Schulzentrum gehören neben dem Gymnasium die Johann-Georg-August-Wirth-Realschule, die inzwischen geschlossene Max-Reger-Grundschule – eine Zweigschule der Eichendorff-Schule – sowie die Fachakademie für Sozialpädagogik (FAKS).

Das Gymnasium befindet sich zusammen mit der Realschule in einem Stahlbeton-Skelettbau aus den 1970er Jahren. Die tragenden Wände sind als Sichtbetonwände ausgeführt und wurden im Laufe der Jahre von Schülern künstlerisch gestaltet. Nichttragende Wände sind als Gipskartonständerwände ausgeführt. Die Bauweise des Gebäudes spiegelt den Standard der 1970er-Jahre wider. Mittlerweile wurden Sanierungsmaßnahmen am Beton und an der Installation ausgeführt. Die Wände um die Aula wurden 2007 in frischen Farben gestrichen.

Unter einem Bauabschnitt befindet sich ein Schutzraum (Atombunker) für 200 Personen.

Die Aula im Kern des Gebäudes wird für Konzerte, Theateraufführungen und Vorträge sowie bei Abiturscherzen genutzt.

Neben den fachspezifischen Lehrräumen für Biologie, Chemie, Physik, Musik und Kunsterziehung gibt es ein großes Sportzentrum, das auch von den anderen Schulen der Stadt Hof genutzt wird. Das Sportzentrum enthält eine Dreifachturnhalle, ein Hallenbad mit 25-Meter-Becken, ein Leistungszentrum, sowie einen Hartplatz. In der Nähe befindet sich auch das Städtische Stadion an der Ossecker Straße mit 400-Meter-Bahn und Rasenplatz.

Schülerzeitung

An der Schule erscheint die Schülerzeitung Betonkurier. Die erste Ausgabe wurde im März 1980 ausgeliefert.[2] Der Name nimmt Bezug auf das Hauptbaumaterial des brutalistischen Schulgebäudes. Die Themen erstrecken sich von politischen Themen über Aktuelles an der Schule bis hin zu Überblicken über unbekanntere Themen. 2021 waren die Themen unter anderem LGBTQ,[3] 2020 die Black-Lives-Matter-Bewegung[4] und die Situation der USA unter Donald Trump.[5] Bis 2018 erschien der Betonkurier semiannual und als gedrucktes Medium. Seit 2018 hat die Schülerzeitung eine Webpräsenz.

Bildungsprogramm

Das Reinhart-Gymnasium bietet zwei Ausbildungsrichtungen an:

  • Das naturwissenschaftlich-technologische Gymnasium setzt den Schwerpunkt auf die Fächer im Bereich Naturwissenschaften und Informatik. Die Schüler lernen zwei Fremdsprachen. Neben Englisch stehen Latein oder Französisch zur Wahl.
  • Im sprachlichen Gymnasium werden drei Fremdsprachen unterrichtet. Neben Englisch sind das Latein und Französisch.

In beiden Ausbildungsrichtungen kann eine der Fremdsprachen ab der 10. Klasse durch die spät beginnende Fremdsprache Spanisch ersetzt werden. Die Schülerinnen und Schüler des sprachlichen Gymnasiums haben damit die Möglichkeit, insgesamt vier Fremdsprachen während ihrer Schulzeit am Reinhart-Gymnasium zu lernen.

In der 11. und 12. Jahrgangsstufe (Q11 und Q12 (Q für Qualifikationsphase)) muss darüber hinaus jeweils ein W- und P-Seminar besucht und erfolgreich abgeschlossen werden. Im W-Seminar (wissenschaftspropädeutisches Seminar) wird ein konkreter Themenbereich vermittelt, in dem zum Schluss eine Seminararbeit geschrieben werden soll. Bereits angewandte Themenbereiche waren u. a. der gläserne Mensch (Informatik) oder Propaganda im Dritten Reich (Geschichte). Die seminarleitende Lehrkraft gibt hierbei ein Thema vor, das üblicherweise aus dem Themenfeld des von ihr gelehrten Schulfachs abzuleiten ist oder stammt. Die im W-Seminar zu schreibende Seminararbeit soll als Vorbereitung auf den Umgang mit Leistungsnachweisen im Studienleben dienen.

Im P-Seminar soll auf das folgende Berufsleben und auf die Arbeit mit Mitmenschen vorbereitet werden. Hierzu gehören neben der hauptsächlichen praktischen Arbeit auch das Einarbeiten in das Arbeitsfeld eines gewünschten Berufes und das Besuchen von Ausbildungsangeboten an der Hochschule Hof im Rahmen der sogenannten Contacta.

Die Reinhart-PROFILE

Die Schule hat sich eine Art Verhaltenskodex auferlegt, die Reinhart-PROFILE. Es ist ein Regelwerk im Umgang mit den Mitmenschen im Schulleben. Das in Versalien verfasste Backronym hat für jedes seiner Buchstaben ein zentrales Thema. Diese sind Pflicht, Respekt, Offenheit, Fairness, Individualität, Leistungsbereitschaft und Ehrlichkeit. Zu jedem Begriff steht rechts ein erklärender Text.

Veranstaltungen

Im Laufe eines Schuljahres werden verschiedene Anstaltungen für die Schulfamilie angeboten. Dazu gehören das Kammerkonzert, das Sommerkonzert im Atrium[6] und das Weihnachtskonzert in der Michaeliskirche.[7] In der Vorweihnachtszeit findet die Xmas Reunion statt. Hier kommen ehemalige Schüler zurück ans Reinhart und berichten an Infoständen über ihre Erfahrungen im Studium, in der Ausbildung oder bspw. im Freiwilligen Sozialen Jahr.[8] Aufgrund der Pandemielage mussten jedoch solche Veranstaltungen 2020 und 2021 ersatzlos abgesagt oder modifiziert durchgeführt werden.[9]

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Sicht vom Atrium der Bildungsanstalt

Einzelnachweise

  1. a b Johann-Christian-Reinhart-Gymnasium Hof in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 20. Januar 2024.
  2. betonkurier: 40jähriges Jubiläum – betonkurier. Abgerufen am 29. Dezember 2021.
  3. betonkurier: LGBTQ – Mehr als nur schwul und lesbisch? – betonkurier. Abgerufen am 29. Dezember 2021.
  4. betonkurier: Are white lives still worth more than black lives? — The emergence of the BLM-movement – betonkurier. Abgerufen am 29. Dezember 2021.
  5. betonkurier: Divided States of America? – betonkurier. Abgerufen am 29. Dezember 2021.
  6. Stefan Weinrich: Sommerkonzert 2019: Frische Stimmen, flotte Musik – JCRG. Abgerufen am 29. Dezember 2021.
  7. Jürgen Henkel, Frankenpost: Weihnachtskonzert 2019: Swing und Hirtenweisen. 19. Dezember 2019, archiviert vom Original am 10. Dezember 2021; abgerufen am 29. Dezember 2021.
  8. JCRG Hof: Xmas Reunion 2019. 21. Dezember 2019, archiviert vom Original am 10. Dezember 2021; abgerufen am 29. Dezember 2021.
  9. Veronique Hartwein: Kammerkonzert Herbst 2021 – JCRG. Abgerufen am 29. Dezember 2021.

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JCRG Haupteinfahrt Fassade 20210809 HOF02782.jpg
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Ansicht des Johann-Christian-Reinhart-Gymnasiums in Hof an einem Sommertag, Montag, dem 09. August 2021. Dieses Foto zeigt den Platz vor dem Haupteingang.
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Das Logo des Johann-Christian-Reinhart-Gymnasium Hof an der Max-Reger-Straße.
Brücke am JCRG Hof 20210503 DSC08987.jpg
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Brücke am Johann-Christian-Reinhart-Gymnasium Hof. Sie dient als Verbindung zwischen Haupteingang, Tischtennisplatten und Eingang zum Kunstbereich.
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Longoliusplatz 1 in Hof (Saale). Es ist ein Schulgebäude, das häufiger seine Trägerschaft wechselte.
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Panoramaaufnahme (Weitwinkel) des Atriums des Johann-Christian-Reinhart-Gymnasiums in Hof.
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Eine Wandmalerei mit ikonischen Merkmalen der Bundeshauptstadt Berlin. Das Kunstwerk existiert hier seit Jahren. Abgebildet sind Siegessäule, Brandenburger Tor, Trabant, Zeichen 310, Wappen von Berlin, Quadriga, Weltzeituhr, Berliner Fernsehturm und vermutlich Schloss Bellevue.