Jochhöhschlösschen

Das Jochhöhschlösschen 2004, von Norden aus gesehen (im Hintergrund der Windberg)
Das Jochhöhschlösschen 2006 von Süden aus gesehen

Das Jochhöhschlösschen ist ein Barock-Schlösschen im Freitaler Stadtteil Pesterwitz im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. In dem Gebäude befinden sich heute Eigentumswohnungen.

Geschichte

Das Schloss wurde zwischen 1795 und 1797 vom Roßthaler Rittergutsbesitzer, Geheimrat, Kammerherrn und Kreissteuereinnehmer[1] Günther Carl Albrecht von Nimptsch als Winzerhaus erbaut. Es besteht aus einem zweigeschossigen Mittelbau, zwei eingeschossigen Seitenflügeln sowie zwei eingangsseitig angeordneten Kavaliershäusern. Unterhalb des Schlosses befand sich ein Weinberg mit einer Winzerei und einem kleinen Gasthaus. Das Weinberg- und das Parkgelände umgab eine Plänermauer. Im Jahr 1803 übernahm der Bruder von Günther Carl Albrecht, Friedrich Hugo von Nimptsch, das Schloss.

1820 ging das Lustschloss als Teil des Ritterguts Pesterwitz an den Baron von Thümen.[2] 1847 erwarb Carl Friedrich August Dathe von Burgk das Schloss. Bereits im Oktober 1848 schenkte dieser es seinem Sohn Arthur Dathe von Burgk zur Hochzeit. Dieser wohnt jedoch nicht darin, sondern vermietete das Anwesen an Bergleute. Die vor dem Haus aufgestellten Böllerkanonen waren 1849 die einzige schwere Bewaffnung der Aufständischen des Dresdner Maiaufstandes und befinden sich heute im Besitz des Dresdner Stadtmuseums.

Seit 1898 wird am Jochhöhschlösschen kein Wein mehr angebaut. Durch die Reblauskatastrophe waren die Weinstöcke eingegangen und wurden nicht wieder aufgebaut. Seit den 1980er Jahren wird an anderer Stelle in Pesterwitz die Weinbautradition weiter geführt. Als Teil der Großlage Dresdner Elbhänge wird der Name Pesterwitzer Jochhöhschlößchen geführt, auch wenn keine Beziehung des vom Gut Pesterwitz geführten Weinbaus zum Jochhöhschlößchen mehr besteht.

Das Schloss verlor in den Jahren danach seine Bedeutung als Wohnschloss und diente nur noch als Lusthaus. Im Jahre 1935 (nach anderen Angaben 1954[1]) richtete die Stadt Freital im Schloss ein Altenheim ein. Dieses wurde 2000 geschlossen und zog in einen Neubau nahe dem Dorfplatz um. Das Schloss wurde privat für Wohnzwecke saniert. Seit 2003 befinden sich im Schlösschen 15 Eigentumswohnungen, vier weitere in den Kavaliershäusern.[1]

Entwicklung des Schlossnamens

Der ursprüngliche Name des Schlosses, ‚Juchhe‘, soll aus der Lebensfreude des Junkers herrühren.[3] Als Freund der Poesie und ländlicher Feste soll er in Anblick seines Schlösschens einen Juchhe-Jubelruf ausgestoßen haben.

Blick 2008 über Freital-Burgk nach Pesterwitz und zum Jochhöhschlößchen Neunimptsch

Um 1830 kam die Bezeichnung ‚Juchhöh‘. Diese fand immer weiter Verbreitung und hielt sich noch bis zu einer Wanderkarte im Jahr 1957. Seit etwa 1840 ist der heute bekannte Name ‚Jochhöh‘ nachweisbar.

Weblinks

Commons: Jochhöhschlösschen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. a b c Yvonne Popp: Schloss mit Aussicht. In: Sächsische Zeitung. 4. Dezember 2015 (online [abgerufen am 25. Mai 2020]).
  2. Bestand 10473: Grundherrschaft Pesterwitz. Sächsisches Staatsarchiv, Hauptstaatsarchiv Dresden, abgerufen am 25. Mai 2020.
  3. Heinz Fiedler: Rund um das Schlösschen auf Pesterwitzer Höh’. In: Sächsische Zeitung. 6. August 2011, abgerufen am 25. Mai 2020.

Koordinaten: 51° 1′ 11″ N, 13° 39′ 47,3″ O

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26.09.2008 01705 Freital: Blick vom Windberg nach Norden über Freital-Burgk mit dem Fördergerüst des Schachtes 1 Gittersee, dann dem Osterberg und weiter bis Pesterwitz mit der Jakobuskirche, rechts davon dem Schloßturm und ganz rechts im Bild dem Jochhöhschlößchen in Pesterwitz-Neunimptsch. [DSCN34190.TIF]20080926110DR.JPG(c)Blobelt
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22.05.2006 01705 Freital: Blick von Süden nach Pesterwitz-Neuniptsch zum Jochhöhschlößchen (GMP: 51.019770,13.663107). Es wurde unter Carl Albrecht von Nimptsch, dem damaligen Besitzer des Ritterguts Pesterwitz, in den Jahren 1795 bis 1797 als Weinberghaus und Sommerschlößchen errichtet. In der DDR war es ein Altersheim. 2001 wurde das Anwesen an die VENTAR Immobilien AG verkauft, die 2003 Eigentumswohnungen einrichtete. [DSCN10108.TIF]20060522080.JPG(c)Blobelt
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