Jobst Hermann von Ilten

Jobst Hermann von Ilten (* 1. September 1649 in Gestorf; † 27. Juni 1730 in Hannover) war ein kurfürstlich-hannoverscher Offizier, Staatsminister und Diplomat.

Herkunft und familiäres Umfeld

Jobst Hermann von Ilten entstammte einer niedersächsischen uradligen Familie, die in Gestorf bei Hannover erbgesessen war[1]. Er wurde am 1. September 1649 in Gesdorf als Sohn des Johann Georg von Ilten (1609–1674) und dessen zweiter Ehefrau Anna Margarethe Bock von Wülfingen (1623–1699) geboren[1].

Politische und militärische Ämter

Jobst Hermann trat in den militärischen Dienst seines Landesherrn und avancierte schnell bis zum Rang eines Generalleutnants. Er wurde zusätzlich Präsident der Kriegskanzlei und damit der Funktion nach Kriegsminister, zunächst ohne Ministertitel. Später wurde ihm dann der Titel eines Staatsministers und eines Wirklichen Geheimrates verliehen. Da sein Landesherr Kurfürst Georg I. wegen seiner gleichzeitigen Stellung als König von England meistens im Ausland war, war er oft auf sich gestellt und konnte mehr oder weniger frei schalten und walten. Da Georg I. besonderen Wert auf gutnachbarliche Beziehungen zu Preußen legte – Friedrich Wilhelm I. war mit einer hannoveranischen Prinzessin verheiratet –, wurde Jobst Hermann auch als Diplomat verwendet und als Gesandter nach Berlin und auch nach Dresden geschickt.

Familie

Jobst Hermann von Ilten war seit dem 23. November 1682 mit Hedwig Louise Grote (1649–1727) verheiratet. Der Ehe entstammten drei Söhne und zwei Töchter[1]:[2]

  • Ernst August (1683–1740), Kurbraunschweiger Hofrichter
  • Thomas Eberhard (1685–1757), Geheimer Kriegsrat
  • Eleonore Lucie (* 4. Juli 1686; † 5. April 1757) ⚭ 1712 Graf Georg Christoph von Schlieben (1676–1748), Eltern von Eleonore von Schlieben
  • Johann Georg (1688–1749), Kurbraunschweiger General ⚭ Anna Eleonore Catharina von Wangenheim (1731–1786)
  • Emilie (* 1692), Konventualin im Marienwerder

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b c Genealogisches Handbuch des Adels, Band A X, C.A. Starke Verlag, Limburg, 1969, Seite 111ff.
  2. Johann Samuel Ersch, Johann Gottfried Gruber: Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste, 2. Sektion, 16. Band, S.262