Jōban-Linie

Jōban-Linie
E531 auf der Jōban-Linie
E531 auf der Jōban-Linie
Strecke der Jōban-Linie
Streckenlänge:350,4 km
Spurweite:1067 mm (Kapspur)
Stromsystem:(Tokio–)UenoToride:
1500 V =
Stromsystem:FujishiroIwanuma(–Sendai):
20.000 V / 50 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit:130 km/h
               
von Tokio 東京
               
3,6Ueno 上野駅
               
               
               
5,8Nippori 日暮里駅
               
Tōhoku-Shinkansen nach Aomori
               
Tōhoku-Hauptlinie nach Aomori
               
Keisei Narita-Flughafenlinie
               
Nippori-Toneri Liner
Güterbahnhof Tabata
7,0Mikawashima 三河島駅
               
               
Hibiya-Linie von Akihabara
               
Tsukuba-Express von Akihabara
               
Güterbahnhof Sumidagawa 隅田川うぇき
               
9,2Minami-Senju 南千住
               
               
U-Bahn Betriebswerkstatt Senju
               
Sumida 120 m
               
Keisei Narita-Flughafenlinie
               
Tobu-Skytree-Linie von Asakusa
               
Chiyoda-Linie von Yoyogi-Uehara
               
11,0Kita-Senju 北千住 (Ende Jōban-Nahverkehr)
               
               
Arakawa 450 m
               
               
Tobu-Skytree-Linie nach Miyashiro
               
Tsukuba-Express nach Tsukuba
               
Ayasegawa
               
13,5Ayase 綾瀬
               
Chiyoda-Linie nach Kita-Ayase
               
15,7Kameari 亀有
               
Shin-Nakagawa
               
Shinkin-Güterbahn nach Shinkoiwa
               
17,6Kanamachi 金町 Keisei Kanamachi-Linie nach Takasago
               
Edo, Grenze Tokio/Chiba
               
Fahrzeugunterhalt Matsudo
               
21,5Matsudo 松戸
               
Shin-Keisei-Linie nach Shin-Tsudanuma
               
23,6Kita-Matsudo 北松戸
               
24,9Mabashi 馬橋
               
Nagayarema-Linie nach Nagareyama
               
JR East Musashino-Linie nach Fuchū
               
26,5Shin-Matsudo 新松戸 JR East Musashino-Linie
               
JR East Musashino-Linie nach Fuchū
               
27,8Kita-Kogane 北小金
               
30,3Minami-Kashiwa 南柏
               
Tobu Urban Park Line nach Ōmiya
               
Tobu Urban Park Line nach Funabashi
               
32,7Kashiwa
               
Ohori
               
35,0Kita-Kashiwa 北柏
               
37,1Abiko 我孫子
               
JR East Narita-Linie nach Narita
               
            
Abstellanlage Jōban-Nahverkehr
               
39,8Tennōdai 天王台
               
Tone, Grenze Chiba/Ibaraki
               
43,2Toride 取手
               
Jōsō-Linie nach Shimodate
               
↑ 1500 V Gleichstrom
               
Systemwechselstelle
               
↓ 20.000 V 50 Hz Wechselstrom
49,2Fujishiro 藤代
Kleine Beichuan
Yatagawa von Ushiku-Sumpf
Ryūgasaki-Line nach Ryūgasaki
51,3Sanuki 佐貫
56,4Ushiku 牛久
60,3Hitachino-Ushiku ひたち野うしく
63,0Arakawaoki 荒川沖
Sakuragawa 120 m zum Kasumigaura
69,6Tsuchiura 土浦
Shinkawa zum Kasumigaura
75,7Kandatsu 神立
Koisegawa 150 m zum Kasumigaura
82,2Takahama 高浜
85,8Ishioka 石岡
92,3Hatori 羽鳥
97,7Iwama 岩間
Mito-Linie nach Oyama
104,6Tomobe 友部
Abstellfeld
109.3Uchihara 内原
115.1Akatsuka 赤塚
119.2Kairakuen 偕楽園
121.1Mito 水戸
Suigun-Linie nach Kamisugaya
Ōarai–Kashima-Linie nach Kashima
Nakagawa 430 m
126.9Katsuta 勝田 Minato-Bahn nach Ajigaura
131.1Sawa 佐和
135.8Tōkai 東海
Kuji-Fluss
Momiya-Fluss
143.2Ōmika 大甕
147.8Hitachi-Taga 常陸多賀
152.7Hitachi 日立
158.2Ogitsu 小木津
162.4Jūō 十王
Hananukigawa
168.3Takahagi 高萩
172,8Minami-Nakagō 南中郷
Okitagawa
177,4Isohara 磯原
184,5Ōtsukō 大津港
Grenze Ibaraki/Fukushima
189,0Nakoso 勿来
Samegawa
193,6Ueda 植田
200,8Izumi
               
               
Ena-Eisenbahn zum Hafen Onahama
207,3Yumoto 湯本
210,8Uchigō 内郷
Ban’etsu-Ostlinie nach Koriyama
215,2Iwaki いわき
Natsuigawa
220,6Kusano 草野
225Yotsukura 四ツ倉
229,8Hisanohama 久ノ浜
233,4Suetsugi 末続
238,2Hirono 広野
243,6Kido 木戸
246,7Tatsuta 竜田
253,6Tomioka 富岡
258,8Yonomori 夜ノ森
263,7Ōno 大野
Maedagawa 105 m
269,5Futaba 双葉
274,4Namie 浪江
279,3Momouchi 桃内
283,3Odaka 小高
288,2Iwaki-Ōta 磐城太田
292,7Haranomachi 原ノ町
Tagawa
Mano-Fluss
300,2Kashima 鹿島
306,9Nittaki 日立木
312,8Sōma 相馬
317,2Komagamine 駒ヶ嶺
321,4Shinchi 新地
Grenze Fukushima/Miyagi
326,9Sakamoto 坂元
331,8Yamashita 山下
336,0
335,4
Hamayoshida 浜吉田
340,4Watari 亘理
343,6Ōkuma 逢隈
Abukama
Tōhoku-Hauptlinie nach Tokio
Anschlussgleis Nippon Paper Werk Iwanuma
348,9Iwanuma 岩沼
352,6Tatekoshi 館腰
Flughafenbahn Sendai zum Flughafen Sendai
356,1Natori 名取
358,8Minami-Sendai 南仙台
               
Tōhoku-Shinkansen nach Tokio
               
Natori-Fluss 600 m
               
361,0Taishidō 太子堂
               
362,0Nagamachi 長町
               
Hirose-Fluss
               
Güterumgehungsbahn nach Higashi-Sendai
               
366,5Sendai 仙台
               
nach Aomori

Die Jōban-Linie (jap. 常磐線, Jōban-sen) ist eine Eisenbahnstrecke in Japan, die Teil der am Pazifik entlang führenden Verbindung zwischen Tokio und Sendai ist. Die eigentliche Jōban-Linie beginnt in Nippori in der Präfektur Tokio und endet in Iwanuma in der Präfektur Miyagi. Der Name Jōban ist aus den ehemaligen Provinzen Hitachi (常陸) und Ivaki (磐城) abgeleitet, welche von der Bahnstrecke an Tokio angebunden werden.

Der Betrieb wird von der East Japan Railway Company (JR East) durchgeführt. Viele Züge der Jōban-Linie verkehren über die Endbahnhöfe der Strecke hinaus bis in den Bahnhof Ueno beim südlichen Ende der Strecke und Sendai beim nördlichen Ende der Strecke. Seit März 2015 können Züge der Jōban-Linie über die Ueno-Tōkyō-Linie direkt bis zum Bahnhof Tokio verkehren.

Bis März 2020 waren als Folge des Tōhoku-Erdbebens und der Nuklearkatastrophe von Fukushima Streckenabschnitte außer Betrieb. Bereits einige Wochen nach dem Erdbeben verkehrten die Züge wieder auf den Abschnitten Ueno–Hisanohama und Watari–Iwanum–Sendai, wobei über die Jahre weitere Abschnitte folgten. Zuletzt war noch der Abschnitt Tomioka–Namie außer Betrieb, der durch die Sperrzone des Kernkraftwerks Fukushima Daiichi führt und sich zwischen Ōno und Futaba auf zwei Kilometer dem zerstörten Kernkraftwerk nähert. Bis zur Wiederaufnahme des Zugbetriebs wurde dieser Abschnitt von einem Ersatzbus bedient.

Geschichte

Die Jōban-Linie wurde durch die Mito Railway Co. gebaut und zwischen 1889 und 1905 in Abschnitten eröffnet. Sie diente ursprünglich dem Transport von Kohle aus den Revieren bei Hitachi nach Tokio und war gegenüber der Mito-Linie vorteilhafter, weil die Steigungen kleiner waren. 1906 wurde die Mito Railway verstaatlicht. Der 1910 begonnene zweigleisige Ausbau des Abschnittes Nippori–Yotsukura war 1925 beendet.

Der erste elektrisch betriebene Abschnitt der Joban-Linie war die Strecke Nippori–Matsudo, auf der 1936 der Betrieb mit 1500 V Gleichstrom aufgenommen wurde, 1949 ging die Verlängerung bis Toride in Betrieb. Der Abschnitt Toride–Kusano wurde zwischen 1961 und 1963 mit 20 kV Wechselstrom in Betrieb genommen, 1967 erreichte die Wechselstrom-Fahrleitung Iwanuma.

1971 wurde zwischen Ayase und Toride eine zweite Doppelspur für den Vorortverkehr gebaut, das direkten Anschluss an die U-Bahn Tokio hat. Die Züge des Jōban-Nahverkehrs verkehren teilweise über die U-Bahn bis in die Innenstadt von Tokio, was die bestehenden Gleise der Jōban-Linie und im Besonderen die Stadtbahnhöfe Ueno und Nippori vom Pendlerverkehr entlastet.

1976 wurden auch noch die Abschnitte Hirono–Kido und Ōno–Futaba zweigleisig ausgebaut.

Nach dem Tōhoku-Erdbeben 2011 kam es zu längeren Betriebsunterbrechungen, die bis 2020 behoben wurden. Siehe Abschnitt Auswirkungen des Tōhoku-Erdbebens 2011.

Technische Daten

Die 350,4 km lange elektrifizierte Strecke ist mit 1067 mm Spurweite angelegt und bedient 80 Bahnhöfe. Von Ueno nach Toride wird mit 1500 V Gleichstrom gefahren, der Rest der Strecke bis Sendai ist mit 20 kV 50 Hz Wechselstrom elektrifiziert. Die Systemtrennstelle befindet sich zwischen den Bahnhöfen Toride und Fujishiro auf offener Strecke.

Reisezüge können zwischen Ueno und Hitachi mit 130 km/h verkehren, bis Iwaki gelten dann 120 km/h und den Rest der Strecke bis Iwanuma wurde für 100 km/h gebaut. Auf den Vorortgleisen zwischen Ayase und Toride kann 90 km/h gefahren werden.

Die Strecke ist zweigleisig ausgebaut bis Yotsukura, danach ist sie bis Iwanuma eingleisig mit den Doppelspurinseln Hirono–Kido und Ōno–Futuba. Zwischen Ayase und Toride ist die Strecke viergleisig, mit einem separaten Gleispaar für den Vorortverkehr.

Als Zugsicherung wird zwischen Ayase und Toride ATC verwendet, der Rest der Strecke ist mit automatischem Streckenblock ausgerüstet. Die Betriebsführung erfolgt auf dem Abschnitt Ueno–Hatori über das von Hitachi entwickelte rechnergestützte ATOS System, der Rest der Strecke ist an ein Fernsteuersystem (CTC) angeschlossen. Der Betrieb auf den Vorortgleisen Ayase–Toride wird ebenfalls von ATOS gesteuert.

Streckenverlauf

Ueno–Ayase

Von Ueno bis Nippori verläuft die zweigleisige Strecke parallel zur Jōetsu-Shinkansen, zur Keihin-Tōhoku-Linie und zur Yamanote-Linie. Nach Nippori wendet sich die Strecke in einem engen Rechtsbogen mit etwa 300 m Radius unter der Keisei Narita-Flughafenlinie und dem Nippori-Toneri Liner hindurch nach Osten, bis sie den Bahnhof Mikawashima erreicht. Ab hier folgen ihr die Gleise der Verbindung von der Tōhoku-Hauptlinie zum Güterbahnhof Sumidagawa neben dem der Bahnhof Minami-Senju der Jōban-Linie liegt. Neben ihr verlaufen nun die Gleise des Tsukuba-Express und der Hibiya-Linie der Tōkyō Metro. Alle Linien überqueren mit 120 m langen Fachwerkbrücken den Sumida, der die Grenze zwischen Arakawa und Adachi bildet.

Nach der Flussquerung unterquert die Jōban-Linie erneut die Keisei Narita-Flughafenlinie, bevor sie den Bahnhof Kita-Senju erreicht, wo auf die Tobu-Skytree-Linie der Tōbu Tetsudō umgestiegen werden kann und von der U-Bahn die Hibiya-Linie endet, sowie die Chiyoda-Linie aus Westen dazu kommt. Ab diesem Bahnhof verläuft die Jōban-Linie zwischen den Gleisen der Chiyoda-Linie und des Tsukaba-Express. Alle drei Linien überqueren mit 450 m langen Fachwerkbrücken den Arakawa, der 150 m flussabwärts auch von der vierspurigen Tobu-Skytree-Linie überquert wird. Letztere biegt nach der Flussüberquerung nach Norden ab und wird von der Jōban-Linie unterfahren. Fast an derselben Stelle verlässt das Trassee des Tsukaba-Express die Jōban-Linie nach Norden, wobei diese unterquert wird. Danach führt die Jōban-Linie nördlich am Tōkyō-Gefängnis vorbei, überquert den Ayasegawa und erreicht den Bahnhof Ayase.

Jōban-Nahverkehr

Im Jōban-Nahverkehr eingesetzter Triebzug der Baureihe E233-2000

Ab Ayase beginnt eine zweite Doppelspur der Jōban-Linie, die bis nach Toride führt. Sie dient dem Vorortverkehr der JR East, dem Jōban-Nahverkehr (jap.常磐緩行線). Die Züge halten an allen Bahnhöfen bis Toride, wobei die Gleise von der Hauptlinie vollständig getrennt geführt werden. Es besteht lediglich in den Bahnhöfen Matsudo, Mabashi, Kashiwa, Abiko, Tennōdai und Toride eine Umsteigemöglichkeit zum Fernverkehr. Die Züge des Jōban-Nahverkehrs erreichen über die Chiyoda-Linie der U-Bahn Tokio den Bahnhof Kita-Senju, wo ebenfalls auf den Fernverkehr oder auf die Hibiya-Linie der U-Bahn umgestiegen werden kann. In der Regel verkehren die Züge des Jōban-Nahverkehrs über die Gleise der Metro bis in die Innenstadt von Tokio. Die auf der Strecke eingesetzten Nahverkehrs-Triebzüge tragen ein smaragdgrünes Band unter den Fenster.

Ayase–Toride

Nach Kameari wird der Shin-Nakagawa überquert, bevor der Bahnhof Kanamachi erreicht wird, wo die Shinkin-Güterzugstrecke aus dem Süden dazu kommt und Anschluss an die Keisei Kanamachi-Linie besteht. Die Strecke verläuft nun nicht mehr auf einer aufgeständerten Trassee. Nach dem Bahnhof überquert die Strecke mit einer 430 m langen Fachwerkbrücke den Edo, danach wechselt die Doppelspur des Jōban-Nahverkehr mit einer Überwerfung auf die südliche Seite der Fernverkehrsgleise. Die Jōban-Linie wendet sich Norden, bevor Matsudo erreicht wird – der erste Bahnhof in der Präfektur Chiba. Hier befindet sich auch das Depot der beim Jōban-Nahverkehr eingesetzten Triebzüge, außerdem beginnt hier die Shin-Keisei-Linie, die nach Keisei-Tsudanuma führt.

Gut drei Kilometer nördlich in Mabashi kann auf die hier beginnende Nagareyama-Linie umgestiegen werden, die von Ryutetsu betrieben wird. Nach Mabashi zweigen die Gleise der Verbindung zur Musashino-Linie ab, welche die Jōban-Linie im Turmbahnhof Shin-Matsudo (deutsch: "Neu Matsudo") in der oberen Ebene quert. Vor Kita-Kogane münden die Gleise für die von Musashino-Linie kommenden Züge ein. Bei Kashiwa besteht eine Umsteigemöglichkeit zur Tobu Noda Line, die je nach gewählter Richtung nach Funabashi oder Ōmiya führt. Die Jōban-Linie führt nördlich am Teganuma-See vorbei und erreicht Abiko, wo die Narita-Linie der JR East abzweigt. Zwischen Abiko und Tennōdai befindet sich eine Abstellanlage für die Züge des Jōban-Nahverkehrs. Nach Tennōdai wendet sich die Strecke nach Nordosten und überquert mit drei parallel liegenden etwa 1000 m langen Fachwerkbrücken den Tone, bevor sie Toride in der Präfektur Ibaraki erreicht, wo die Doppelspur und die Züge des Jōban-Nahverkehrs enden. Hier besteht eine Umsteigemöglichkeit zur Jōsō-Linie, die von der Kantō-Tetsudō betrieben wird. In Toride gab es früher auch ein Anschlussgleis zur dortigen Kirin-Brauerei.

Toride–Sendai

Zwischen Toride und dem benachbarten Bahnhof Fujishiro befindet sich der Systemwechsel von der 1500 V Gleichstrom-Fahrleitung, die seit Tokio benutzt wurde, zum 20 kV 50 Hz Wechselstromsystem, das bis Sendai benutzt wird. Nach Fujishiro führt die Strecke durch ländliches Gebiet mit einzelnen größeren Siedlungen. Die Jōban-Linie überquert den Kleinen Beichuan und den aus dem Ushiku-Sumpf fließenden Yatagawa, bevor sie Sanuki erreicht, wo auf die Ryūgasaki-Linie umgestiegen werden kann, die mit einem alleine fahrenden Dieseltriebwagen das 4,5 km entfernte Ryūgasaki bedient. Die Jōban-Linie führt östlich am Ushiku-Sumpf vorbei und überquert nach 18 km kurz vor Tsuchiura mit einer 120 m langen Brücke den Sakuragawa. Der Fluss mündet in den Kasumigaura, dem zweitgrößten Binnensee Japans. Nach weiteren 12 Kilometer überquert die Bahnstrecke den Koisegawa ungefähr anderthalb Kilometer oberhalb seiner Mündung in den Kasumigaura.

Bei Tomobe mündet die bei Oyama von der Tōhoku-Hauptlinie abzweigende Mito-Linie ein. Bei Mito, dem Verwaltungssitz der Präfektur Ibaraki, zweigt die Suigun-Linie ab. Ebenso beginnt hier die Ōarai–Kashima-Linie der Kashima-Rinkai-Tetsudō, welche zur Küste führt und dann entlang dem Meer nach Süden bis Kashima führt. Nach Mito überquert die Jōban-Linie mit einer 430 m langen Brücke den Nakagawa. Auf der anderen Seite des Flusses zweigt in Katsuta die Minato-Bahn, die ebenfalls an die Küste führt. Nach Tōkai überquert die Streck den Kuji-Fluss und folgt dann der Küste des Stillen Ozeans. Bei Hitachi passiert die Jōban-Linie die Werke des Unternehmens mit dem gleichen Namen, der Hauptsitz befindet sich aber nicht mehr hier, sondern Chiyoda in der Präfektur Tokio. Nach Ōtsukō führt die Strecke durch die Präfektur Fukushima. Sie entfernt sich bei Nakoso wieder vom Meer und überquert auf einer 400 m langen Brücke den Samegawa, bevor Ueda erreicht wird. In Izumi zweigt der nur vom Güterverkehr genutzte Anschluss zum Hafen in Onahama ab, der durch die Fukushima-Rinkai-Tetsudō betriebene wird. In Iwaki zweigt die Ban’etsu-Ostlinie in Richtung Kōriyama im Landesinnern ab. Nach Yotsukura folgt die Strecke wieder der Küste. Kurz bevor die Strecke in Iwanuma auf die Tōhoku-Hauptlinie trifft und die eigentliche Jōban-Linie zu Ende ist, überquert sie auf einer 500 m langen aus acht Fachwerkträgern bestehenden Brücke den Abakuma. Von Iwanuma bis Sendai sind noch 17,6 km zurückzulegen. In Natori zweigt noch die Strecke zum Flughafen Sendai ab, bevor Sendai erreicht wird, wo Anschlüsse zu den Shinkansen-Strecken, zu mehreren JR East Strecken und der U-Bahn Sendai bestehen.

Auswirkungen des Tōhoku-Erdbebens 2011

Die zerstörte Passerelle ist das einzige, was vom Bahnhof Shinchi nach dem Tsunami 2011 übrig geblieben ist. Im Vordergrund die Reste des weggespülten Triebzuges
Eingestürzte Maedagawa-Brücke zwischen Ōno und Futaba

Am Nachmittag vom 11. März 2011 zerstört das Tōhoku-Erdbeben 2011 große Teile der Pazifik-Küste in der Tōhoku-Region. Es wurden sechs Erdstöße der Magnitude 5 gemessen, was zur sofortigen Betriebseinstellung auf der Jōban-Linie führte. Am Tag danach konnte der Betrieb am südlichen Ende der Strecke wieder aufgenommen werden. Nördlich von Toride blieb der Betrieb aber eingestellt, weil einerseits das Erdbeben das Gleis in den Präfekturen Ibaraki und Miyagi zerstört hatte, anderseits der vom Seebeben ausgelöste zehn Meter hohe Tsunami ganze Landstriche entlang der Küsten der Präfekturen Fukushima und Miyagi verwüstete. Ein im Bahnhof Shinchi geparkter elektrischer Triebzug und ein sich auf der Strecke zwischen den Bahnhöfen Yoshida und Yamashita befindenden Containerzug wurden vom Tsunami direkt getroffen und weggeschwemmt. Der Betrieb auf dem Streckenabschnitt Hirono–Haranomachi musste zudem eingestellt werden, weil das Gebiet durch die Nuklearkatastrophe von Fukushima verstrahlt wurde.

Wiederaufnahme des Betriebes

Auf dem Inselbetrieb Haranomachi–Sōma eingesetzter Triebzug im Bahnhof Kashima

Auf einigen Streckenabschnitten waren die Schäden des Tsunamis relativ klein, so dass nach einigen Monaten der Betrieb wiederaufgenommen werden konnte. Ab 14. Mai 2011 verkehrten die Züge wieder auf den Strecken Ueno–Nippori–Hisanohama und Watari–Iwanum–Sendai, ab 10. Oktober 2011 auch auf der Strecke Hisanohama–Hirono.[1]

Ab 21. Dezember 2011 verkehrten auch wieder Züge zwischen Haranomachi und Sōma. Weil diese 20 km lange Strecke vom Rest des Streckennetzes abgeschnitten ist, mussten die für den Betrieb notwendigen Bahnfahrzeuge über die Straße zugeführt werden.[2]

Auf dem Abschnitt Watari–Hamayoshida konnte am 16. März 2013 der Betrieb wiederaufgenommen werden, so dass die Züge wieder durchgängig zwischen Hamayoshida und Sendai verkehren können.[3]

Am 1. Juni 2014 wurde entgegen dem Willen der Gewerkschaft der Eisenbahner der Betrieb zwischen Hirono und Tatsuta wiederaufgenommen.[4] Die Gewerkschaft Doro-Mito befürchtete, dass die Eisenbahner durch erhöhte ionisierende Strahlendosen geschädigt werden.[5] Der Abschnitt Odaka–Haranomachi wurde, gleichzeitig mit der Aufhebung der Evakuierung, am 12. Juni 2016 in Betrieb genommen. Ab Februar 2015 verkehrte ein Ersatzbus zwischen Tatsuta und Haranomachi, der ab 2017 auch die Zwischenstationen anfuhr.[6]

Ersatzbus für den Streckenabschnitt Watari–Sōma im Bahnhof Watari (Oktober 2011)

Der Streckenabschnitt Sōma–Hamayoshida wurde neu trassiert, wobei das Trassee zwischen Watari und Komagamine der Nationalstraße 6 folgt. In dieser etwas höheren Lage soll die Bahn besser vor Tsunamis geschützt sein. Die Strecke wurde dadurch um ca. 600 Meter länger. Die neue Streckenführung ging am 10. Dezember 2016 in Betrieb.[7] Am 1. April 2017 wurde auch der Abschnitt von Namie nach Odaka wiedereröffnet.[8] Am 21. Oktober 2017 ging der Abschnitt von Tatsuta nach Tomioka wieder in Betrieb.[9]

Der Abschnitt Tomioka–Namie wurde erst im März 2020 wiederhergestellt, weil er im Sperrgebiet der Nuklearkatastrophe von Fukushima liegt – die Trasse nähert sich zwischen Ōno und Futaba auf zwei Kilometer dem zerstörten Kernkraftwerk Fukushima Daiichi. Die eingestürzte Maedagawa-Brücke zwischen Ōno und Futaba wurde 2019 wiedereröffnet.[10] Es wurde mit ca. 300.000 m³ radioaktiv kontaminierten Abfall bei der Instandsetzung der Trasse gerechnet.[11] Am 14. März 2020 wurde schließlich auch der Abschnitt Tomioka–Namie eröffnet, sodass erstmals seit 2011 wieder Züge auf der Jōban-Linie zwischen Tokio und Sendai verkehren können.[12]

Tabelle Betriebsaufnahme nach dem Tōhoku-Erdbeben

StreckenabschnittBetriebsaufnahme
Ueno–Nippori–Toride12. März 2011
Toride–Hisanohama14. Mai 2011
Hisanohama–Hirono10. Oktober 2011
Hirono–Tatsuta1. Juni 2014
Tatsuta-Tomioka21. Oktober 2017
Tomioka-Namie14. März 2020
Namie–Odaka1. April 2017
Odaka–Haranomachi12. Juni 2016
Haranomachi–Sōma21. Dezember 2011
Sōma–Hamayoshida10. Dezember 2016
Hamayoshida–Watari16. März 2013
Watari–Iwanum–Sendai14. Mai 2011

Bahnhöfe

BahnhofjapanischStreckenkilometerUmsteigemöglichkeitenOrt
Ueno上野0,0TaitōTokio
Nippori日暮里2,2Arakawa
Mikawashima三河島3,4 
Minami-Senju南千住5,6
Kita-Senju北千住7,4Adachi
Ayase綾瀬9,9
Kameari亀有12,1Katsushika
Kanamachi金町13,0
  • Keisei: Kanamachi-Linie
Matsudo松戸17,9
  • Keisie: Shin-Keisei Linie
MatsudoChiba
Kita-Matsudo北松戸20,0 
Mabashi馬橋21,3
  • Ryūtetsu: Nagayarema-Linie
Shin-Matsudo新松戸22,9
Kita-Kogane北小金24,2 
Minami-Kashiwa南柏26,7Kashiwa
Kashiwa29,1
Kita-Kashiwa北柏31,4
Abiko我孫子33,5
  • JR East: Narita-Linie
Abiko
Tennōdai天王台36,2 
Toride取手39,6
  • Kantō-Tetsudō: Jōsō-Linie
TorideIbaraki
Fujishiro藤代45,6
Sanuki佐貫47,7
  • Kantō-Tetsudō: Ryūgasaki-Linie
Ryūgasaki
Ushiku牛久52,8Ushiku
Hitachino-Ushikuひたち野うしく56,7
Arakawaoki荒川沖59,4Tsuchiura
Tsuchiura土浦66
Kandatsu神立72,1
Takahama高浜78,6Ishioka
Ishioka石岡82,2
Hatori羽鳥88,7Omitama
Iwama岩間94,1Kasama
Tomobe友部101
Uchihara内原105,7Mito
Akatsuka赤塚111,5
Kairakuen偕楽園115,6
Mito水戸117,5
  • JR East: Suigun-Linie
  • Kashima-Rinkai-Tetsudō: Ōarai–Kashima-Linie
Katsuta勝田123,3
  • Minato-Linie
Hitachinaka
Sawa佐和127,5
Tōkai東海132,2Naka
Ōmika大甕139,6Hitachi
Hitachi-Taga常陸多賀144,2
Hitachi日立149,1
Ogitsu小木津154,6
Jūō十王158,8
Takahagi高萩164,7Takahagi
Minami-Nakagō南中郷169,2Kitaibaraki
Isohara磯原173,8
Ōtsukō大津港180,9
Nakoso勿来185,4IwakiFukushima
Ueda植田190
Izumi197,2
Yumoto湯本203,7
Uchigō内郷207,2
Iwakiいわき211,6
Kusano草野217
Yotsukura四ツ倉221,4
Hisanohama久ノ浜226,2
Suetsugi末続229,8
Hirono広野234,6Futaba
Kido木戸240
Tatsuta竜田243,1
Tomioka富岡250
Yonomori夜ノ森255,2
Ōno大野260,1
Futaba双葉265,9
Namie浪江270,8
Momouchi桃内275,7Minamisoma
Odaka小高279,7
Iwaki-Ōta磐城太田284,6
Haranomachi原ノ町289,1
Kashima鹿島296,6
Nittaki日立木303,3Sōma
Sōma相馬309,2
Komagamine駒ヶ嶺313,6Sōma (Landkreis)
Shinchi新地318
Sakamoto坂元323,4WatariMiyagi
Yamashita山下327,9
Hamayoshida浜吉田331,8
Watari亘理336,8
Ōkuma逢隈340
Iwanuma岩沼345,3Iwanuma
Tatekoshi館腰349
  • JR East: Tōhoku-Hauptlinie
Natori
Natori名取352,5
  • JR East: Tōhoku-Hauptlinie
  • Sendai Airport Transit: Sendai-Airport-Linie
Minami-Sendai南仙台355,2
  • JR East: Tōhoku-Hauptlinie
Sendai
Taishidō太子堂357,4
  • JR East: Tōhoku-Hauptlinie
Nagamachi長町358,4
Sendai仙台362,9

Weblinks

Commons: Jōban Line – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Betriebsplan der Joban-Linie. (PDF) JR East Mito, 3. Oktober 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. September 2012; abgerufen am 22. Dezember 2014 (japanisch).
  2. Betriebsplan der Joban-Linie. (PDF) JR East Mito, 14. Dezember 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. Oktober 2014; abgerufen am 22. Dezember 2014 (japanisch).
  3. Fahrplanänderungen März 2013. (PDF) JR East Mito, 21. Dezember 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. Oktober 2014; abgerufen am 23. Dezember 2014 (japanisch).
  4. Joban-Linie (Hirono–Tatsuta): Wiederaufnahme des Betriebes. (PDF) JR East Mito, 30. Mai 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. Mai 2014; abgerufen am 22. Dezember 2014 (japanisch).
  5. Doro-Mito Strikes Against Work Exposed to Radiation. In: Doro-Chiba Quake Report. Nr. 62, 19. Juni 2014 (wordpress.com [PDF]).
  6. JR常磐線の不通区間に代行バス. 28. November 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Dezember 2014; abgerufen am 23. Dezember 2014 (japanisch).
  7. Änderung der Kilometrierung der Joban-Linie anlässlich der Wiederinbetriebnahme der Strecke Sōma–Hamayoshida. (PDF) JR East Sendai, 12. Oktober 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. April 2017; abgerufen am 22. April 2017 (japanisch).
  8. Betrieb der Joban-Linie nach Aufhebung des Evakuierungsbefehls für Tomioka und Namie. (PDF) JR East Mito, 10. März 2017, abgerufen am 22. April 2017 (japanisch).
  9. Joban-Linie, Wiederaufnahme des Betriebs Tatsuta–Tomioka. (PDF) JR East Mito, 10. März 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. März 2017; abgerufen am 22. April 2017 (japanisch).
  10. JR常磐線の復旧状況公開 年内の試運転目指す、福島. Sankei Shimbun, 7. März 2019, abgerufen am 18. März 2020 (japanisch).
  11. JIJI: Fukushima decontamination to result in 300,000 cubic meters of waste from closed Joban Line section. The Japan Times, 10. September 2016, abgerufen am 29. November 2016 (englisch).
  12. Kyōdō Tsūshinsha: JR East's Joban Line fully reopens after nine long years following Fukushima disaster. The Japan Times, 14. März 2020, abgerufen am 18. März 2020 (englisch).

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Railroad tunnel exit
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Strecke im Tunnel quer (gemäß Namenskonvention, Name + Modifizierer)
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JR East E531 series Basic 10-car EMU (after changing the bumper) (Taken between Matsudo Station and Kanamachi Station, Joban Line)
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U-Bahn-Mischbetrieb Kreuzung Hochbahn quer
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JR East E233-2000 series EMU undergoing test running on the Joban Line
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Kopfdienststelle (Betriebsbahnhof), Strecke nach links
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U-Bahn-Mischbetrieb Kreuzung Hochbahn / Tunnel quer
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A railroad overpass in Futaba destroyed by the March 11 Magnitude 9.0 earthquake, April 13, 2011 (VOA Photo S. Herman)
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U-Bahn Mischbetrieb Kreuzung Tunnel quer
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JR常磐線鹿島駅に停車中の701系、勝田車両センター所属車
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Abzweigstelle geradeaus und nach links-unten (2. Quadrant)
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東日本大震災後の新地駅
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