Joachim Plath

Joachim Plath (* 3. Juni 1893 in Liederstädt; † 28. Juni 1971 in Stade) war ein deutscher Admiral.

Leben

Plath wuchs in Berlin-Biesdorf auf, wohin sein Vater, Superintendent Georg Plath, versetzt worden war. Er legte sein Abitur am Gymnasium zum Grauen Kloster Berlin ab. 1913 trat er in die Kaiserliche Marine ein (Crew 13) und war 1914–1918 Navigationsfähnrich auf der SMS Victoria Louise. Es folgten Stationen als Zugführer, als Bataillons-Adjutant im 5. Matrosen-Regiment Flandern, Adjutant in der 2. Marine-Division in Ostende und die Position als Wachoffizier auf der Zerstörerflottille Flandern.

1919 war Plath Augenzeuge von Scapa Flow und kam in englische Kriegsgefangenschaft; aus dieser Zeit liegt ein Konvolut Briefe seit Dezember 2018 im Peter Tamm Internationales Maritimes Museum Hamburg. 1919/20 folgten Einsätze in der 1. Torpedoflottille und der 3. Minensuchflottille. Plath war anschließend Kommandant auf dem Artillerie-Schulboot Hay der Schiffsartillerie-Schule Kiel. Am 11. Januar 1921 heiratete Plath Käthe Wilke (* 17. März 1900 in Berlin). 1922 wurde die Tochter Lieselotte geboren.

1923 erfolgte Plaths Beförderung zum Kompanieführer der Schiffsstammdivision Kiel, 1924 war er als Wachoffizier auf dem Linienschiff Hannover tätig. Am 28. März 1924 kam sein Sohn Klaus Christian Karl zur Welt.

Ab 1926 war Plath Lehrer an der Schiffsartillerie-Schule in Kiel. Am 12. Mai 1927 wurde sein Sohn Götz Christian Karl geboren, am 17. September 1930 der Sohn Richard Christian Karl.

1931 wurde Plath Artillerieoffizier auf dem Kreuzer Leipzig und 1933 Referent bei der Artillerieinspektion Wilhelmshaven. 1936/37 fuhr er als 1. Offizier auf dem Panzerschiff Deutschland (Schiff, 1931), ab 1937 war er Admiralstabsoffizier beim Befehlshaber der Panzerschiffe. 1939 wurde er zum Abteilungschef im Oberkommando der Marine (Organisationsabteilung) in Berlin ernannt.

Von November 1941 bis Februar 1943 war Plath als Nachfolger von Heinrich Bramesfeld an, dem Kommandeur der 1. Sicherungs-Division in Holland. Aufgabe dieser Division waren die Bewachung der Küste, Minensuchdienst sowie Geleite zwischen Holland und Deutscher Bucht. Im September 1942 war er bereits zum Konteradmiral befördert worden.[1] Von März 1943 bis Dezember 1944 hatte er die Position als letzter Küstenbefehlshaber mittlere Ostsee in Gotenhafen inne. Aufgabe war Sicherung der Küste West- und Ostpreußen.[2] Am 19. Januar 1944 wurde südwestlich von Irland das U-Boot U 641 versenkt, auf dem Plaths Sohn Klaus Leutnant war.[3]

Nach der Kapitulation war Plath bis Juli 1945 in seiner letzten Verwendung Kommandeur der Divisionsgruppe 317 im Bereich Emden, anschließend Kriegsgefangener in Camp 2224, 2226 und Munsterlager. Am 2. Dezember 1946 erfolgte die Entlassung nach Gut Rethwisch in Holstein. Dort war Plath zunächst Landarbeiter und vom 15. März bis 12. August 1947 Gärtner. Im September 1947 wurde Plath Geschäftsführer bei Evangelisches Hilfswerk Sprengel Stade, 1958 ging er in Pension.

Literatur

  • Hans H. Hildebrand, Ernest Henriot: Joachim Plath. In: Deutschlands Admirale, 1849–1945: die militärischen Werdegänge der See-, Ingenieur-, Sanitäts-, Waffen- und Verwaltungsoffiziere im Admiralsrang. Biblio-Verlag, Osnabrück 1988, ISBN 3-7648-1499-3 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise

  1. Das Archiv: Nachschlagewerk für Politik, Wirtschaft, Kultur. O. Stollberg., 1942, S. 516 (google.de [abgerufen am 7. Oktober 2019]).
  2. Heinz Schön: Königsberger Schicksalsjahre: der Untergang der Hauptstadt Ostpreussens 1944-1948. Arndt, 2012, ISBN 978-3-88741-053-7, S. 46 (google.de [abgerufen am 7. Oktober 2019]).
  3. U 641: Die Besatzung. In: ubootarchiv.de/ubootwiki. 27. Januar 2020, abgerufen am 15. Februar 2020.