João Gomes Cravinho

Außenminister João Gomes Cravinho (2022)

João Titterington Gomes Cravinho (* 16. Juni 1964 in Lissabon) ist ein portugiesischer Politiker und Diplomat. Seit März 2022 ist er Außenminister Portugals, zuvor war er von 2018 bis 2022 Verteidigungsminister seines Landes.

Sein Vater João Cravinho ist ebenfalls Politiker.

Werdegang

Cravinho erwarb einen Master an der London School of Economics und promovierte an der University of Oxford in Politikwissenschaften. Später schloss er zudem den Studiengang Leadership for Senior Executives an der Harvard Business School ab.

Er schrieb eine Vielzahl Artikel und Aufsätze zu den Themen Verteidigungspolitik, Entwicklungszusammenarbeit und internationale Beziehungen und veröffentlichte 2002 sein erstes Buch (Visões do Mundo). Von 2001 bis 2002 leitete er die portugiesische Entwicklungshilfe. Er war mehrfach Beobachter des Friedens- und Entwicklungsprozesses in Osttimor, u. a. für die Weltbank.

Im März 2005 wurde er Staatssekretär für Äußere Angelegenheiten und Entwicklungszusammenarbeit im Außenministerium Portugals, bis Juni 2011. Danach leitete er bis 2015 die Delegation der Europäischen Union in Indien und von 2015 bis 2018 die EU-Delegation in Brasilien.

Nach dem Rücktritt von Verteidigungsminister José Azeredo Lopes am 15. Oktober 2018 wurde Cravinho von Premierminister António Costa zum Verteidigungsminister berufen.

Er war Professor für Internationale Beziehungen an der Universität Coimbra, eingeladener Dozent an den Lissabonner Hochschulen ISCTE und Universidade Nova de Lisboa, und verteidigungspolitischer Berater der Gulbenkian-Stiftung, der Europäischen Kommission und der Weltbank.[1][2]

Nachdem Staatspräsident Marcelo Rebelo de Sousa unzufrieden mit dem Verteidigungsminister gewesen sein und Premierminister António Costa⁣ um dessen Ablösung gebeten haben soll, gab Costa im Zuge seiner Regierungsumbildung nach der Parlamentswahl in Portugal 2022 im März 2022 bekannt, dass Cravinho an die Spitze des Außenministeriums wechseln und Santos Silva, wie von ihm selbst schon länger gewünscht, ausscheiden sollte.[3]

Am 30. März 2022 wurde Cravinho neuer Außenminister Portugals.

Ehrungen

Weblinks

Commons: João Gomes Cravinho – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kurzbiografie João Gomes Cravinho der portugiesischen Regierungswebsite, abgerufen am 19. Juni 2022
  2. João Gomes Cravinho regressa à diplomacia: a guerra e o hexágono - „João Gomes Cravinho kehrt zur Diplomatie zurück: der Krieg und das Sechseck“, Artikel vom 23. März 2022 der Zeitung Público, abgerufen am 19. Juni 2022
  3. Costa faz vontade a Belém e tira Cravinho da Defesa - „Costa tut Belém (Sitz des Staatspräsidenten) den Gefallen und nimmt Cravinho aus dem Verteidigungsministerium“, Artikel vom 19. März 2022 des Nachrichtenportals Sol, abgerufen am 19. Juni 2022
  4. An Portugiesen verliehene ausländische Orden, Website der portugiesischen Staatspräsidentschaft, Ergebnisliste nach Suchanfrage João Titterington Gomes Cravinho, abgerufen am 19. Juni 2022

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Flag of Portugal.svg
Flagge Portugals, entworfen von Columbano Bordalo Pinheiro (1857-1929), offiziell von der portugiesischen Regierung am 30. Juni 1911 als Staatsflagge angenommen (in Verwendung bereits seit ungefähr November 1910).
Flag of Europe.svg
Die Europaflagge besteht aus einem Kranz aus zwölf goldenen, fünfzackigen, sich nicht berührenden Sternen auf azurblauem Hintergrund.

Sie wurde 1955 vom Europarat als dessen Flagge eingeführt und erst 1986 von der Europäischen Gemeinschaft übernommen.

Die Zahl der Sterne, zwölf, ist traditionell das Symbol der Vollkommenheit, Vollständigkeit und Einheit. Nur rein zufällig stimmte sie zwischen der Adoption der Flagge durch die EG 1986 bis zur Erweiterung 1995 mit der Zahl der Mitgliedstaaten der EG überein und blieb daher auch danach unverändert.
05 04 2018 - João Gomes Cravinho.jpg
Autor/Urheber: Ministério da Indústria, Comércio Exterior e Serviços from Brasília, Brasil, Lizenz: CC BY-SA 2.0

Audiência com o Embaixador João Gomes Cravinho - Chefe da Delegação da União Europeia no Brasil e Nicola Ardito - Primeiro-Conselheiro para os Assuntos de Comércio da Delegação da União Europeia no Brasil

Foto: Washington Costa/MDIC