Kshitigarbha

Jizō-Statue auf dem Osorezan

Kshitigarbha (Sanskritक्षितिगर्भKṣitigarbha [kʂɪtɪˈɡʌrbʱʌ]; chinesisch 地藏菩薩, Pinyin Dìzàng púsà, kurz地藏Dìzàng; japanisch 地蔵菩薩Jizō bosatsu, kurz 地蔵Jizō; vietnamesisch Địa tạng bồ tát, kurz Địa tạng; koreanisch 지장보살jijang bosal, kurz 지장jijang; tibetischས་ཡི་སྙིང་པོsa'i snying po)[1] ist eine besonders in Japan populäre Bodhisattva-Figur.

Japanischer Buddhismus

Die Jizō-Statuen zeigen einen buddhistischen Mönch mit kahl geschorenem Schädel, der in der Hand ein Wunschjuwel und/oder einen Pilgerstab hält. Oft wird Jizō auch als Kind dargestellt.

Jizō begleitet die Seelen auf ihrem Weg in die Unterwelt. Legenden erzählen, wie er in die Hölle hinabsteigt und die Sünder rettet. Daher findet man die meisten Jizō-Statuen auch auf Friedhöfen.

Jizō ist traditionell der Schutzgott der Kinder, insbesondere der Kinder, die vor ihren Eltern sterben. Seit den 1980er Jahren entwickelte sich ein Trend, ihn auch als Wächter der Seelen der Mizuko (水子 ‚Wasserkinder‘), also von Totgeborenen, Fehlgeburten und abgetriebenen Föten, zu verehren. Dies ist im Zusammenhang mit einer damals wegen eines Verbotes von Antikonzeptiva verbreiteten Abtreibungspraxis zu sehen.[2][3]

In der japanischen Mythologie sind Seelen von ungeborenen oder totgeborenen Kindern unfähig, den mythologischen Fluss Sanzu (三途の川Sanzu no kawa) auf ihrem Weg zur Unterwelt zu überschreiten, sie verbleiben in einer Art Zwischenwelt. Jizō soll diese nun finden und über den Fluss bringen.[4][5]

Die Statuen haben oft Babylätzchen umgebunden. Diese werden von Eltern umgebunden, die hoffen, dass Jizō ihre Kinder anhand dieses persönlichen Besitzes (am Geruch) schneller findet.

Auf dem Osore-zan, einem erloschenen Vulkan am Rande eines Kratersees in der Präfektur Aomori, steht der 845 gegründete Tempel Entsu-ji, um den sich eine Wüste aus erstarrter Lava ausbreitet. Mitten in dieser Landschaft stehen Statuen von Jizō. Diese Gegend wird nämlich als Vorhölle betrachtet, wo Jizō gegen die Dämonen kämpft, die die Seelen toter Kinder in die Hölle zu ziehen versuchen.

Jizō wird auch oft zu den Gottheiten der Reisenden und Wege, den Dōsojin, gezählt.

Literatur

  • Marinus Willem de Visser: The Bodhisattva Ti-Tsang (Jizo) in China and Japan. Oesterheld, Berlin 1914, archive.org.
  • Hank Glassman: The Face of Jizo: Image and Cult in Medieval Japanese Buddhism, Honolulu University of Hawai Press, 2012. online review
Commons: Kshitigarbha – Album mit Bildern

Einzelnachweise

  1. haein: Ksitigarbha. In: buddhism.org. 25. Juli 2016, abgerufen am 26. Januar 2022 (englisch).
  2. 水子;若子;稚子. In: wadoku.de. Abgerufen am 26. Januar 2022 (deutsch, japanisch).
  3. Kotobank – コトバンク水子. In: kotobank.jp. The Asahi Shimbun Company, Voyage Group, Inc, abgerufen am 26. Januar 2022 (japanisch).
  4. 三途の川. In: wadoku.de. Abgerufen am 26. Januar 2022 (deutsch, japanisch).
  5. Kotobank – コトバンク三途の川. In: kotobank.jp. The Asahi Shimbun Company, Voyage Group, Inc, abgerufen am 26. Januar 2022 (japanisch).

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Daienji-Temple in Meguro, Tokyo.
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Jizo-Statues at a cemetery, Zojoji-Temple, Minato-ku, Tokyo.
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Autor/Urheber: Jpatokal, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Statue of Jizo in Osorezan, Japan -- by Jpatokal
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Statues of Jizo at Hase-dera, Kamakura, Kanagawa Prefecture, Japan. I took this photo and contribute my rights in it to the public domain; individuals and organizations retain rights to images in it.