Jhumpa Lahiri

Jhumpa Lahiri Vourvoulias (bengalisch: ঝুম্পা লাহিড়ী, Jhumpā Lāhiṛī; * 11. Juli 1967 in London) ist eine US-amerikanische Autorin indischer Abstammung. Viele ihrer Kurzgeschichten haben Leben und Probleme von Indo-Amerikanern, insbesondere Bengalen, zum Thema. 2000 wurde sie mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet.

Jhumpa Lahiri (2013)

Biografie

Lahiri wurde als Tochter bengalischer Eltern mit dem bürgerlichen Namen Nilanjana Sudeshna Lahiri in England geboren, mit Kosenamen nannten sie sie Jhumpa. Sie wuchs in South Kingstown, Rhode Island auf. 1989 graduierte sie mit B. A. in Englischer Literatur am Barnard College; an der Boston University erlangte sie danach M. A.s in Englisch, Kreativem Schreiben und vergleichender Literaturwissenschaft sowie einen Ph. D. in Renaissancestudien. An der Boston University und an der Rhode Island School of Design lehrte sie auch Kreatives Schreiben. Von 1997 bis 1998 hatte sie Fellow-Status am Provincetown's Fine Arts Work Center.

1999 wurde ihr Debüt Melancholie der Ankunft (Interpreter of Maladies) veröffentlicht. Die Sammlung von neun Kurzgeschichten beschäftigt sich mit Eheproblemen, Fehlgeburt und der Entfremdung zwischen indischen Einwanderern in den USA der ersten und zweiten Generation. Die Geschichten spielen im Nordosten der Vereinigten Staaten und in Indien, insbesondere Kolkata. Das Buch gewann im Jahre 2000 den Pulitzer-Preis der Kategorie Roman (Fiction).

Ihr fünftes Buch, gleichzeitig ihr erster Roman, war The Namesake. Es erschien 2003 und handelt von der fiktionalen Familie Ganguli. Die Eltern stammen beide aus Kolkata und wanderten als junge Erwachsene in die USA ein. Ihre Kinder Gogol und Sonia wuchsen in den USA auf. Die aus dem kulturellen Konflikt zwischen Eltern und Kindern erwachsenden Spannungen sind Thema des Buches. Im Jahre 2007 erschien die Verfilmung des Buchs von Mira Nair mit Kal Penn, Tabu und Irrfan Khan in den Hauptrollen. Lahiri hat einen Cameo-Auftritt im Film.

2001 heiratete sie den Journalisten Alberto Vourvoulias-Bush. Sie haben zwei Kinder. 2012 zog die Familie nach Rom und schrieb eine Zeitlang ausschließlich auf Italienisch. Heute leben sie wieder in New York[1] und Lahiri lehrt „Kreatives Schreiben“ an der Princeton University.[2] Seit 2005 ist Jhumpa Lahiri Vizepräsidentin des PEN American Center.

Auszeichnungen

Werke

  • 1999: Interpreter of Maladies.
    • Übers. Barbara Heller: Melancholie der Ankunft. Blessing, München 2000 ISBN 3-89667-110-3; weitere Ausgaben in verschiedenen Verlagen
  • 2001: Nobody's Business, in The New Yorker, 11. März 2001[4]
  • 2003: The Namesake[5]
    • Übers. Barbara Heller: Der Namensvetter. Blessing, München 2003 ISBN 3-89667-111-1 und weitere Ausgaben
  • 2004: Hell-Heaven, in The New Yorker, 8. Mai 2004[4]
  • 2006: Once in a Lifetime, in The New Yorker, 1. Mai 2006[4]
    • Übers. Gertraude Krueger: Einmal im Leben. Rowohlt, Reinbek 2008 ISBN 978-3-498-03929-5.[6]
  • 2008: Unaccustomed Earth. Short stories.[7]
    • Übers. Gertraude Krueger: Fremde Erde. Erzählungen. Rowohlt, Reinbek 2010 ISBN 978-3-499-24839-9[8]
  • 2013: The Lowland, Bloomsbury, London ISBN 978-1-4088-2811-3; Taschenbuch ISBN 978-1-4088-4455-7.
    • Übers. Gertraude Krueger: Das Tiefland. Rowohlt, Reinbek 2014, ISBN 978-3-498-03931-8.
  • In altre parole. Parma : Guanda, 2015
    • In Other Words. Zweisprachig Italienisch-Englisch. Aus dem Italienischen ins Englische übersetzt von Ann Goldstein. London : Bloomsbury, 2016
    • Mit anderen Worten. Wie ich mich ins Italienische verliebte. Übersetzung Margit Knapp. Rowohlt, 2017[9]
  • 2016: The Clothing of Books, Vintage, London ISBN 978-0-525-43275-3.
    • Die Kleider der Bücher. Rowohlt, Reinbek 2018, ISBN 978-3-499-27563-0.
  • 2018: Dove mi trovo, Roman, 163 S., Guanda, 2018 ISBN 978-8-823-521-360.
    • Whereabouts: A novel, 176 S., aus dem Italienischen von ihr selbst übertragen, Knopf, 2021, ISBN 978-0-5933-1831-7.[10]
    • Wo ich mich finde, 160 S., aus dem Italienischen von Margit Knapp, Rowohlt Verlag, Hamburg 2020, ISBN 978-3-498-00110-0.[11][12]
  • Whereabouts: A novel. Alfred A. Knopf, New York 2021, ISBN 978-1-5247-1199-3.
  • Translating Myself and Others. Princeton University Press, Princeton 2022, ISBN 978-0-691-23116-7.

Literatur

Sekundärliteratur zu Jhumpa Lahiri:

Weblinks

Commons: Jhumpa Lahiri – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Joumana Khatib: Writing in Italian, Jhumpa Lahiri Found a New Voice. In: The New York Times. 21. April 2021, abgerufen am 13. Mai 2021 (englisch).
  2. Jhumpa Lahiri Named Director of Princeton University’s Program in Creative Writing. Princeton University, 27. August 2019, abgerufen am 13. Mai 2021 (englisch).
  3. Academy Members. American Academy of Arts and Letters, abgerufen am 17. Januar 2019.
  4. a b c The Best American Short Stories 2002. Auf der Website des Magazins gibt es derzeit (2014) 79 Kurzgeschichten der Autorin im Volltext, chronologisch geordnet, die letzte vom Februar 2014. Dort Suchmaschine benutzen
  5. Auszug aus The Namesake, NPR, abgerufen 8. Juni 2020
  6. die 3 letzten (von insges. 8) Stories aus Unaccustomed Earth, sie bilden dort ein getrenntes Kapitel Hema and Kaushik
  7. Acht Erzählungen. Im Online-Buchhandel lesbar
  8. Es sind nur die 5 ersten (von 8) Stories aus Unaccustomed Earth. Die 3 weiteren siehe unter Einmal im Leben.
  9. Jhumpa Lahiri: ‘I am, in Italian, a tougher, freer writer’, The Guardian vom 31. Januar 2016, abgerufen 8. Juni 2020
  10. Madeleine Thien: Jhumpa Lahiri’s New Novel Pares a Shrinking Life Down to Its Essence. In: The New York Times. 27. April 2021, abgerufen am 13. Mai 2021 (englisch).
  11. Jhumpa Lahiri: „Wo ich mich finde“ Feingliedrige Beobachtung des Lebens, deutschlandfunk.de, erschienen und abgerufen 8. Juni 2020
  12. Buchkritik: Jhumpa Lahiri - Wo ich mich finde, SWR2 Lesenswert vom 17. mai 2020, abgerufen 8. Juni 2020

Auf dieser Seite verwendete Medien

Jhumpa Lahiri Mantova.jpg
Autor/Urheber: Carlo.benini, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Jhumpa Lahiri al termine dell'evento 124 del 06/09/2013 a Palazzo San Sebastiano a Mantova dove è stata intervistata da Giuseppe Antonelli