Jewgeni Arkadjewitsch Platow

Jewgeni Platow
Jewgeni Platow und Oxana Grischtschuk bei der Europameisterschaft 1994 in Kopenhagen
Jewgeni Platow und Oxana Grischtschuk bei der Europameisterschaft 1994 in Kopenhagen
Voller NameJewgeni Arkadjewitsch
Platow
NationSowjetunion Sowjetunion
Vereintes Team Vereintes Team
Russland Russland
Geburtstag7. August 1967
GeburtsortOdessa
Größe183 cm
Gewicht72 kg
Karriere
DisziplinEistanz
Partner/inOxana Grischtschuk
Ehemalige Partner/inLarissa Fjodorinowa,
Jelena Krikanowa
Statuszurückgetreten
Karriereende1998
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen2 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
WM-Medaillen4 × Goldmedaille1 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
EM-Medaillen3 × Goldmedaille2 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
GoldLillehammer 1994Eistanz
GoldNagano 1998Eistanz
 Weltmeisterschaften
BronzeOakland 1992Eistanz
SilberPrag 1993Eistanz
GoldChiba 1994Eistanz
GoldBirmingham 1995Eistanz
GoldEdmonton 1996Eistanz
GoldLausanne 1997Eistanz
 Europameisterschaften
BronzeLausanne 1992Eistanz
SilberHelsinki 1993Eistanz
SilberKopenhagen 1994Eistanz
GoldSofia 1996Eistanz
GoldParis 1997Eistanz
GoldMailand 1998Eistanz
 

Jewgeni Arkadjewitsch Platow (russisch Евгений Аркадьевич Платов; * 7. August 1967 in Odessa, Ukrainische SSR, Sowjetunion) ist ein ehemaliger russischer Eiskunstläufer, der im Eistanz für die Sowjetunion, das Vereinte Team und Russland startete.

Wettkampfkarriere

Platow gewann von 1984 bis 1986 an der Seite von Jelena Krikanowa drei Mal in Folge die Juniorenweltmeisterschaft im Eistanz.

Auf Seniorenebene war seine erste Eistanzpartnerin ab 1987 Larissa Fjodorinowa. Mit ihr erreichte er bei seinem Weltmeisterschaftsdebüt 1989 den sechsten Platz.

1989 brachte ihn Trainerin Natalja Dubowa mit Oxana Grischtschuk zusammen. Bereits drei Monate später erreichten sie als Dritte das Podium bei den Sowjetischen Meisterschaften. Ihr gemeinsames Debüt bei Welt- und Europameisterschaften beendeten sie 1990 auf dem jeweils fünften Platz.

In das Jahr 1992 gingen Grischtschuk und Platow erstmals als sowjetische Meister. Sowohl bei der Europameisterschaft wie auch der Weltmeisterschaft errangen sie mit Bronze ihre ersten Medaillen bei diesen Turnieren. Ihr Debüt bei Olympischen Spielen beendeten sie in Albertville auf dem vierten Platz.

Im Herbst 1992 wurden Natalja Linitschuk und Gennadi Karponossow neue Trainer von Grischtschuk und Platow. Als amtierende russische Meister wurde das Eistanzpaar 1993 Vize-Europameister und Vize-Weltmeister.

1994 wurden sie erneut Vize-Europameister. Bei den Olympischen Spielen in Lillehammer gewannen Grischtschuk und Platow die Goldmedaille. Dabei besiegten sie die reamateurisierten Jayne Torvill und Christopher Dean, die auch amtierende Europameister waren, und die damals amtierenden Weltmeister Maja Ussowa und Alexander Schulin. Im japanischen Chiba wurden Grischtschuk und Platow wenig später erstmals Weltmeister.

Grischtschuk und Platow verpassten verletzungsbedingt einen Großteil der Saison 1994/95, einschließlich der Europameisterschaft. Bei der Weltmeisterschaft in Birmingham konnten sie jedoch wieder antreten und verteidigten ihren Weltmeisterschaftstitel.

1996 wurden Grischtschuk und Platow in Sofia erstmals Europameister. In Edmonton wurden sie erneut Weltmeister. Danach wurde Tatjana Tarassowa ihre neue Trainerin. Sie verpassten die erste Hälfte der Saison 1996/97, kehrten aber rechtzeitig zurück, um 1997 in Paris ihren Europameisterschaftstitel zu verteidigen. In Lausanne wurden sie zum vierten Mal in Folge Weltmeister.

1998 siegten Grischtschuk und Platow in Mailand zum dritten Mal in Folge bei Europameisterschaften. Bei den Olympischen Spielen in Nagano verteidigten sie ihren Titel und wurden erneut Olympiasieger. Danach beendeten sie ihre Wettkampfkarriere.

Im Zeitraum von 1994 bis 1998 gewannen Grischtschuk und Platow 20 Wettbewerbe in Folge.[1] Sie sind das einzige Eistanzpaar, das zwei Mal Gold bei Olympischen Spielen erringen konnte. Grischtschuk und Platow verbanden Geschwindigkeit und anspruchsvolle Elemente und zeigten ihre Beherrschung zahlreicher verschiedener Tanzstile.[2]

Nach ihrer Wettkampfkarriere liefen Grischtschuk und Platow zusammen in diversen Shows. Danach entschieden sie sich zu einem Partnertausch mit ihren früheren Rivalen Maja Ussowa und Alexander Schulin. Neun Jahre nach dem Ende ihrer Karriere traten Platow und Oxana „Pascha“ Grischtschuk erstmals wieder gemeinsam bei der alljährlichen Weihnachtsshow auf dem Roten Platz in Moskau auf. 2008 kamen sie in Nagano zusammen, um das zehnte Jubiläum ihres Olympiasiegs zu feiern.[3]

Trainerkarriere

Platow assistierte von 2002 bis 2004 zusammen mit Maja Ussowa seiner früheren Trainerin Tatjana Tarassowa in Simsbury, Connecticut. In dieser Funktion half er mit, Shizuka Arakawa zum Weltmeistertitel 2004 zu führen. Er arbeitete auch kurz mit Sasha Cohen und Johnny Weir zusammen.

Im Herbst 2005 ging Platow nach New Jersey und wurde Assistenztrainer seines ehemaligen Rivalen Alexander Schulin. Dadurch war er an den Erfolgen von Tatjana Nawka und Roman Kostomarow beteiligt. Als Schulin nach Russland zurückkehrte, wurde Platow Trainer in eigener Regie. Zu seinen Schülern gehörten u. a. Sinead und John Kerr sowie Galit Chait und Sergei Sachnowski.

Platow arbeitet im Moment (2009) als Trainer im Princeton Sports Center in Monmouth Junction, New Jersey.[4]

Persönliches

Platow heiratete 1991 die frühere Eiskunstläuferin und spätere Schauspielerin Maria Anikanowa, ließ sich 1997 aber wieder scheiden.[5]

Ergebnisse

Eistanz

(mit Oxana Grischtschuk)

Wettbewerb / Jahr199019911992199319941995199619971998
Olympische Winterspiele4.1.1.
Weltmeisterschaften5.4.3.2.1.1.1.1.
Europameisterschaften5.5.3.2.2.1.1.1.
Sowjetische Meisterschaften3.2.1.
Russische Meisterschaften1.1.

(mit Larissa Fjodorinowa)

Wettbewerb / Jahr19881989
Weltmeisterschaften6.
Sowjetische Meisterschaften4.4.

(mit Jelena Krikanowa)

Wettbewerb / Jahr198419851986
Juniorenweltmeisterschaften1.1.1.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jere Longman: SKATING; Dancing on the Sharp Edge of Her Skates. In: The New York Times, 2. Januar 1998. Abgerufen am 22. Mai 2009.
  2. Olympic Insider. In: TIME, 16. Februar 1998. Abgerufen am 22. Mai 2009.
  3. Lifeskate.com, January 2, 2009 (Memento desOriginals vom 28. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lifeskate.com
  4. Lifeskate.com, January 2, 2009 (Memento desOriginals vom 28. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lifeskate.com
  5. http://www.figureskatingmystery.com/2007/05/shes-not-famous-skater-and-she-doesnt.html

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Oksana Grishuk and Evgeny Platov at the European Championships 1994 in Copenhagen