Jesuitenkolleg Münster

St. Petri, erbaut als Kirche des Jesuitenkollegs

Das Jesuitenkolleg Münster wurde im Jahre 1588 in Münster in Westfalen aus dem Vermächtnis des Domdechanten Gottfried von Raesfeld gegründet. Es übernahm auch das Gymnasium Paulinum, das im Jahre 797 als Domschule gegründet worden war. Schon 1592 hatte es 1000 Schüler. Das Kolleg hatte großen Anteil an der Durchsetzung der sogenannten Gegenreformation im Hochstift Münster, insbesondere durch die Erziehung der Söhne des westfälischen Adels. Heinrich II. von Droste-Hülshoff, dessen Söhne das Kolleg besuchten, förderte dessen Ausbau 1631 durch den Verkauf seines benachbarten Stadthauses.[1] Seit dem 17. Jahrhundert gab es mehrere Versuche, das Kolleg zu einer Jesuitenuniversität zu erheben. Im Jahre 1773 wurde es von der Aufhebung des Jesuitenordens betroffen, ging jedoch – insbesondere durch das Wirken von Franz von Fürstenberg – materiell in die heutige Westfälische Wilhelms-Universität ein, die 1780 gegründet wurde. Ein Modell der früheren Gebäudekomplexe findet sich im Stadtmuseum Münster.[2]

Bekannte Schüler

  • Bernhard III. von Droste-Hülshoff (1634–1700)
  • Johann Droste zu Hülshoff (1640–1679)
  • Heinrich Johann I. Droste zu Hülshoff (1677–1739)
  • Kaspar Zumkley (1732–1794), Jesuit

Literatur

  • Bernhard Duhr: Geschichte der Jesuiten in den Ländern deutscher Zunge. 4 Bände in 6 Teilen. Herder, Freiburg 1907–1928.
  • Helga Oesterreich u. a. (Hrsg.): Bibliothek in vier Jahrhunderten. Jesuitenbibliothek Bibliotheca Paulina/Universitätsbibliothek in Münster 1588–1988. Aschendorff, Münster 1988, ISBN 978-3-402-05345-4.
  • Rudolf Schulze (Hrsg.): Das Gymnasium Paulinum. 797–1947. Regensberg, Münster 1948.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wilderich von Droste zu Hülshoff: 900 Jahre Droste zu Hülshoff. Verlag LPV Hortense von Gelmini, Horben 2018.
  2. Münster im Modell. Abgerufen am 28. Februar 2017.

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Münster, St. Petri, Westgiebel