Jeremias Siegel

Schönheiderhammer in einer Landkarte des 18. Jahrhunderts, bezeichnet als „Siegels Hammer“

Jeremias Siegel (* 30. Juli 1594 in Schönheide; † 5. Juni 1646 ebenda)[1] war ein frühneuzeitlicher deutscher Unternehmer und Hammerherr in Schönheide und Wolfsgrün.

Leben

Der Sohn von Abraham Siegel († 13. Dezember 1616[2]), von dem er die Hammerwerke in Schönheiderhammer[3] und Wolfsgrün im Erzgebirge erbte, erhielt am 12. Februar 1629 eine kurfürstliche Konzession zur Anlegung eines Hochofens an der Plattener Straße in Steinbach. Er ließ das Hammerwerk in Schönheiderhammer ausbauen. Hierfür erhielt er 1625 die Genehmigung des Kurfürsten von Sachsen, Johann Georg I. Der Stabhammer wurde vergrößert, ein Blechhammer errichtet,[2] mit der Blechfabrikation begonnen und eine Anlage zur Verzinnung von Blechen (Weißblechproduktion) errichtet. Dazu wandte er sich im Jahr 1627 an den Kurfürsten.[4]

Er heiratete am 19. Oktober 1618 Barbara Siegel (1600–1669), die Tochter des Elterleiner Stadtrichters und Hammerherrn Caspar Siegel und Enkelin des Hammerherrn Michael Siegel in Mittweida. Barbara Siegel führte nach Jeremias Siegels Tod das Hammerwerk in Schönheide fort. Auf ihr Betreiben erläuterte der „Berg-Schöppen-Stuhl zu Freyberg“ im Jahr 1655 die bergrechtliche Frage, ob ein Seifner einem jüngeren fündigen Gang weichen müsse. Dies verneinten die von Barbara Siegel befragten Bergrechtler.[5]

Seine Söhne waren Abraham (1630–1682) und Heinrich (1634–1671). Als seine Erbberechtigten in Bezug auf das Hammerwerk Schönheiderhammer werden seine Frau Barbara und sein Sohn Heinrich angesehen.[1]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Ernst Flath: Heimatkunde und Geschichte von Schönheide, Schönheiderhammer und Neuheide, Schönheide o. J. (1909), Reprint der Gemeinde Schönheide 1992, Seite 273 (Digitalisat in der Staats- und Universitätsbibliothek Dresden)
  2. a b VEB Eisenwerke Schönheiderhammer (Hrsg.), Gerhard Diering, Susanne Steiniger, Richard Günnel (Autoren): Vierhundert Jahre Eisenwerke Schönheiderhammer, Buchdruckerei Richard Hahn (H. Otto), Leipzig 1967, S. 17
  3. Ernst Flath: Heimatkunde und Geschichte von Schönheide, Schönheiderhammer und Neuheide, Schönheide o. J. (1909), Reprint der Gemeinde Schönheide 1992, Seite 271 (Digitalisat in der Staats- und Universitätsbibliothek Dresden)
  4. Ernst Flath: Heimatkunde und Geschichte von Schönheide, Schönheiderhammer und Neuheide, Schönheide o. J. (1909), Reprint der Gemeinde Schönheide 1992, Seite 272 (Digitalisat in der Staats- und Universitätsbibliothek Dresden)
  5. Christoph Herttwig: Neues und vollkommenes Berg-Buch, bestehend in sehr vielen und raren Berg-Händeln und Bergwerks-Gebräuchen, Johann Christoph Zimmermann, Dresden und Leipzig 1710, S. 361 (Link zum Digitalisat, Abruf am 14. November 2022)

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Schönheiderhammer bezeichnet als Siegels Hammer Plan mit Brücke über Zwickauer Mulde, dem der Mulde zufließenden Filzbach und Straße nach Schönheide wohl 17. Jahrhundert Ausschnitt.jpg
Schönheiderhammer im Erzgebirge: Ausschnitt aus einer undatierten Landkarte. Ob diese im 17. Jahrhundert oder im frühen 18. Jahrhundert entstand, ist nicht sicher. Der Eintrag „Siegels Hammer“ an der „Mulde“ macht es möglich, dass die Landkarte schon in der Zeit entstand, in die verschiedenen Träger des Namens Siegel das Hammerwerk besaßen (zwischen 1587 und 1707), s. Schönheiderhammer:Hammerherren und Gießereibesitzer bis 1900 und Jeremias Siegel sowie Heinrich Siegel (Hammerherr Schönheide).
Hinweis: Die Landkarte ist gesüdet!