Jens Hacke

Jens Hacke, 2019

Jens Hacke (* 6. Dezember 1973 in Bonn) ist ein deutscher Politikwissenschaftler und Autor.

Leben

Jens Hacke wurde 1973 als Sohn des Politikwissenschaftlers Christian Hacke in Bonn geboren. Er studierte von 1994 bis 2000 Alte, Neuere und Neueste Geschichte sowie Politikwissenschaften und Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seine Magisterarbeit legte er 2000 zum Thema Die deutsche Rechte und die Revolution. Ein Beitrag zur Ideengeschichte des Nationalsozialismus und der „Konservativen Revolution“ 1930–1934 vor. Anschließend war Hacke bis 2003 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrbereich „Theorie der Politik“ des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekts „Politikwissenschaft Online“ sowie bis 2008 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität. 2005 wurde Jens Hacke bei Herfried Münkler zum Dr. phil. promoviert. 2007 übernahm er einen Lehrauftrag an der Universität Hamburg am Institut für Politische Wissenschaft. Er war von 2008 bis 2016 wissenschaftlicher Mitarbeiter des Hamburger Instituts für Sozialforschung. In den Jahren 2016 bis 2018 vertrat er einen Lehrstuhl für Politikwissenschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg; 2018/19 unterrichtete er als Lehrstuhlvertreter an der Universität Greifswald. Seit August 2020 vertritt er eine Professur für Vergleichende Politische Kulturforschung an der Universität der Bundeswehr München.[1]

Hackes Dissertation Philosophie der Bürgerlichkeit, die 2008 in zweiter Auflage erschien, wurde mit dem Wolf-Erich-Kellner-Preis[2] und dem Friedwart Bruckhaus-Förderpreis der Hanns Martin Schleyer-Stiftung ausgezeichnet.[3] Andreas Rödder besprach die Dissertation in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und hob hervor, dass es sich um eine „klassische Ideengeschichte in ihrem besten, reflektierten Sinne handelt, deren Erkenntnispotentiale Hacke in der praktischen Anwendung eindrücklich unter Beweis stellt“.[4]

Hacke ist Mitglied im Kuratorium der Wolf-Erich-Kellner-Gedächtnisstiftung zur Vergabe des Wolf-Erich-Kellner-Preises.[5] und Mitglied im Beirat der Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus in Stuttgart.[6]

Veröffentlichungen

Autor
  • Philosophie der Bürgerlichkeit. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2006 (zugleich: Humboldt-Universität, Diss., 2005), ISBN 978-3-525-36842-8.
  • Die Bundesrepublik als Idee. Zur Legitimationsbedürftigkeit politischer Ordnung. Hamburger Edition, Hamburg 2009, ISBN 978-3-86854-214-1.
  • Existenzkrise der Demokratie. Zur politischen Theorie des Liberalismus in der Zwischenkriegszeit. Suhrkamp, Berlin 2018 (zugleich: Humboldt-Universität, Habilitationsschrift, 2017), ISBN 978-3-518-29850-3.
Herausgeber
  • mit Dominik Geppert: Streit um den Staat. Intellektuelle Debatten in der Bundesrepublik 1960–1980. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2008, ISBN 978-3-525-36758-2.
  • mit Matthias Pohlig: Theorie in der Geschichtswissenschaft. Einblicke in die Praxis des historischen Forschens. Campus, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-593-38662-1.
  • mit Herfried Münkler: Strategien der Visualisierung. Verbildlichung als Mittel politischer Kommunikation. Campus, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-593-38895-3.
  • mit Herfried Münkler: Wege in die neue Bundesrepublik. Politische Mythen und kollektive Selbstbilder nach 1989. Campus, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-593-38896-0.
  • Moritz Julius Bonn – Zur Krise der Demokratie. Politische Schriften in der Weimarer Republik 1919–1932. de Gruyter, Berlin/Boston 2015, ISBN 978-3-05-006259-4.
  • mit Ewald Grothe: Liberales Denken in der Krise der Weltkriegsepoche. Moritz Julius Bonn. Steiner, Stuttgart 2018, ISBN 978-3-515-12234-4.

Audios

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Webseite der Universität der Bundeswehr München.
  2. Preisträgerinnen und Preisträger des Wolf-Erich-Kellner-Preises. (PDF) Wolf-Erich-Kellner-Gedächtnisstiftung, abgerufen am 9. Dezember 2017.
  3. Philosophie der Bürgerlichkeit bei Vandenhoeck & Ruprecht.
  4. Andreas Rödder: Nicht von gestern In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 29. Januar 2007, S. 7.
  5. Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit (Hrsg.): Wolf-Erich-Kellner-Preis | WEK-Gedächtnisstiftung. (freiheit.org [abgerufen am 12. Dezember 2017]).
  6. Webseite der Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus.

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Autor/Urheber: boellstiftung, Lizenz: CC BY-SA 2.0
PD Dr. Jens Hacke (Universität Greifswald) Foto: Stephan Röhl