Jenins
Jenins | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Graubünden (GR) |
Region: | Landquart |
BFS-Nr.: | 3952 |
Postleitzahl: | 7307 |
Koordinaten: | 760564 / 207598 |
Höhe: | 635 m ü. M. |
Höhenbereich: | 515–2375 m ü. M.[1] |
Fläche: | 10,54 km²[2] |
Einwohner: | 938 (31. Dezember 2022)[3] |
Einwohnerdichte: | 89 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 12,5 % (31. Dezember 2022)[4] |
Website: | www.jenins.ch |
Jenins | |
Lage der Gemeinde | |
Jenins, Aussprache jeníns (rätoromanisch ) ist eine politische Gemeinde in der Region Landquart des Kantons Graubünden in der Schweiz.
Wappen
Blasonierung: In Silber (Weiss) zwei blaue Trauben an verschlungenen grünen Blattstielen
Das Wappenmotiv mit den zwei Trauben wurde bereits im Gerichtssiegel von Jenins im Jahre 1536 verwendet.
Geographie
Die Gemeinde liegt auf einem Schuttfächer der Teilerrüfi am Fuss des Berges Vilan auf der rechten Talseite des Churer Rheintals. Vom gesamten Gemeindeareal von 10,5 km² sind 504 ha landwirtschaftlich nutzbar (z. T. Alpwirtschaften, teilweise Ackerland und 87 ha Rebbaupflanzungen). Weitere 421 ha sind von Wald und Gehölz bedeckt. Vom Rest ist 87 ha unproduktive Fläche (meist Gebirge) und 38 ha Siedlungsfläche. Oberhalb Jenins liegt die Ruine der Burg Neu-Aspermont.
Jenins grenzt an Maienfeld, Malans und Seewis im Prättigau.
Geschichte
1139 Uienennes und 1142 als Gininnes erwähnt und war frühmittelalterliches Ausbaugebiet.[5] Die Deutung des Namens ist unsicher.[6] Ab dem Hochmittelalter gehörte Jenins zur Burg Neu-Aspermont und bildete im Spätmittelalter zusammen mit Malans ein niederes Gericht der Herrschaft Maienfeld. Ab 1436 war Jenins Mitglied des Zehngerichtenbundes. 1536 erwarben die Drei Bünde das niedere Gericht. 1803 wurde Jenins eine souveräne Gemeinde des Hochgerichts Maienfeld.[5]
Die Kirche St. Mauritius wurde 1209 indirekt, 1330 direkt erwähnt. Die Kollatur lag bei den Herren auf Neu-Aspermont, das Präsidium beim Bistum, ab 1536 bei den Drei Bünden. 1540 erfolgte die Reformation, vom 14. bis 16. Jahrhundert der Wechsel von der rätoromanischen zur deutschen Sprache. 1786 bis 1793 betrieb Johann Baptista von Tscharner in Jenins eine Privatschule (Philanthropinum). Die Patrizierhäuser der Familien Sprecher von Bernegg und von Salis stammen aus dem 17. und 18. Jahrhundert.[5]
Seit jeher spielt der Weinbau eine grosse Rolle im milden Klima, das heute abseits der Hauptverkehrsachsen liegt.[5] Zu Beginn des letzten Jahrhunderts sollte Jenins eine Station der geplanten Schmalspurbahn Schaan–Landquart erhalten. Die Bahn konnte aber letztlich kriegsbedingt nicht realisiert wurde.[7] Die Gemeinde hat seit den 1960er Jahren ein starkes Bevölkerungswachstum erfahren und sich zur Wohngemeinde entwickelt. 2000 war gut die Hälfte der Erwerbstätigen Wegpendler. Der Anteil des 1914 errichteten gemeindeeigenen Elektrizitätswerks an der kommunalen Stromversorgung nimmt stetig ab.[5]
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | 1860 | 1900 | 1930 | 1950 | 1960 | 1970 | 1980 | 1990 | 2000 | 2010 | 2019 |
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Einwohner | 503 | 405 | 432 | 461 | 398 | 468 | 604 | 656 | 780 | 851 | 895 |
Religionen – Konfessionen
Konfession | reformiert | katholisch | andere / ohne |
Anteil | 63 % | 20 % | 17 % |
Politik
Der Gemeindepräsident ist Baseli Werth (2019–2023). Ihm stehen zwei Gemeinderätinnen und zwei Gemeinderäte zur Seite.
Sehenswürdigkeiten
Jenins ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz aufgeführt.
- Unter Denkmalschutz steht die reformierte Dorfkirche.
- Oberes Sprecher-Haus[8] (der Familie Sprecher von Bernegg)
- Unteres Sprecher-Haus[9]
- Salishaus[10] (1745 erbaut durch die von Salis-Jenins). Hier übernachtete oft Johanna Spyri, die Schöpferin der Romanfigur Heidi.
- Burgruine Neu-Aspermont[11]
- Greisinger Museum[12]
Bilder
- Jenins
- Dorfkirche
- Rathaus
- Sägerei
- Ausserdorf
- Unterdorf
- Greisinger Museum
- Salishaus
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Jenins
- Adolf Collenberg: Jenins. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Bundesamt für Kultur: Jenins im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz
- Jenins auf eLexikon
Einzelnachweise
- ↑ Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
- ↑ a b c d e Adolf Collenberg: Jenins. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Diese Abschnitte basieren weitgehend auf dem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS), der gemäss den Nutzungshinweisen des HLS unter der Lizenz Creative Commons – Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) steht. - ↑ Jenins Auf ortsnamen.ch (Online-Datenbank), abgerufen am 15. März 2024.
- ↑ Heinz Schild: Liechtenstein wurde am Perron stehen gelassen. Zu einem nicht realisierten Bahnprojekt zwischen Schaan und Landquart. Auf: eLiechtensteinensia (online). Jahrbuch (2014) (113).
- ↑ Oberes Sprecher auf www.baukultur.gr.ch.
- ↑ Unteres Sprecher-Haus auf www.baukultur.gr.ch.
- ↑ Salishaus
- ↑ Burgruine Neu-Aspermont auf www.baukultur.gr.ch.
- ↑ Greisinger Museum auf www.greisinger.museum.
Auf dieser Seite verwendete Medien
Schweizerfahne, Flagge der Schweiz. Commons-Seite zur Schweiz → Confoederatio Helvetica.
Autor/Urheber: Roland Zumbuehl, Lizenz: CC BY 3.0
Jenins: Schulhaus, Rathaus und Dorfkirche ob dem Rebberg
Autor/Urheber: Clemenspool, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Jenins, a village in Graubünden, Switzerland
Autor/Urheber: Terfili, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Rätoromanische Aussprache von 'Gianin' (dt.Jenins)
Autor/Urheber: Bernd Greisinger, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Der Eingang zum Greisinger Museum im Herbst