Jena-Optronik

Jena-Optronik GmbH

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RechtsformGesellschaft mit beschränkter Haftung
Gründung1992
SitzJena DeutschlandDeutschland Deutschland
LeitungPeter Kapell
Mitarbeiterzahl245
Umsatzetwa 55 Mio.
BrancheRaumfahrt
Websitewww.jena-optronik.de
Stand: 2019

Die Jena-Optronik GmbH (Abkürzung JOP) ist eine ehemalige Tochtergesellschaft der Jenoptik AG in Jena, die Anfang Oktober 2010 an die EADS-Tochter Astrium verkauft wurde.

Das Unternehmen kann auf eine langjährige Erfahrung bei der Entwicklung und Herstellung opto-elektronischer Sensoren, Instrumenten und Software für Raumfahrt, zurückblicken. Innerhalb des ehemaligen VEB Carl Zeiss Jena arbeiteten die Ingenieure in der Vergangenheit an verschiedenen Multispektralkameras, Feuerleitsystemen und Instrumenten für elektronische Distanzmessung.

Unternehmensgeschichte

Gegründet wurde die Jena-Optronik GmbH im Jahr 1992.[1] Von 2005 bis 2010 war sie eine hundertprozentige Jenoptik-Tochter[2] und ein Unternehmen der Jenoptik-Sparte Verteidigung & zivile Systeme. Heute hat sie am Standort Jena rund 250[3] Mitarbeiter.

Zu den Aktivitäten gehören folgende Geschäftsfelder:

Zu den Projekten der Vergangenheit gehörten die Luftbildkamera MSK 4, die multispektrale Weltraumkamera MKF 6, der Wissenschaftssatellit CHAMP, die Mikro-Rückkehrkapsel Mirka sowie verschiedene Komponenten für opto-elektronische Systeme, beispielsweise für HRSC, Rolis und die Satellitenmission Integral. Derzeit arbeitet das Thüringer Unternehmen an dem multispektralen Linienscanner JSS-56 für das RapidEye Satellitensystem, dem fotogrammetrischen multispektralen Stereo-Linienscanner Jena Airborne Scanner (JAS) für Luftbild-Befliegungen sowie Sternsensoren für viele Satellitenprojekte weltweit.

Als wichtigster Systemlieferant von Sensoren für Lagemessung im Raum und Partner für die Weltraumorganisationen ESA und NASA oder den Satellitenhersteller Boeing entwickelt die Jena-Optronik Rendezvous- und Docking-Sensoren, Sonnen- und Sternsensoren, die im Rahmen internationaler Raumfahrt- und Satellitenprogramme zum Einsatz kommen. Die Anforderungen an die Sensoren sind hoch. Neben Robustheit, Genauigkeit und Zuverlässigkeit spielt vor allem die Lebensdauer eine entscheidende Rolle.[4]

Mit dem Andocken des ersten ATV (Automated Transfer Vehicle) „Jules Verne“ der Europäischen Raumfahrtagentur ESA an die Internationale Raumstation ISS am 3. April 2008 erlebte Europa eine Premiere in der Raumfahrt. Die Rendezvous- und Docking-Sensoren der Jena-Optronik ermöglichen ein vollautomatisches Andocken in einer Bahnhöhe von 350 Kilometer. Ab einer Entfernung von 1.000 Metern zur ISS kamen die Rendezvous- und Docking-Sensoren RVS TGM (Telegoniometer) und RVS VDM (Videometer) zum Einsatz. Das System RVS ist in der Lage, Entfernung und Anflugrichtung des ATV zur Raumstation zu messen, damit ein Versorgungsschiff zielgenau und sicher andocken kann.[5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jena-Optronik – Unternehmensprofil. Abgerufen am 28. Oktober 2012.
  2. Verkauf der Jena Optronik abgeschlossen. (Nicht mehr online verfügbar.) Jenoptik, archiviert vom Original am 29. April 2014; abgerufen am 31. Dezember 2012 (Pressemitteilung).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.jenoptik.com
  3. News & Presse – Firmenprofil EDRS-C Pressemitteilung. Abgerufen am 12. August 2019.
  4. ECSS – Raumfahrtproduktsicherung: Grundsätze und Verfahrensweise. Abgerufen am 12. August 2019.
  5. ATV – Rendezvous im All, jena-optronik.de

Koordinaten: 50° 53′ 17,3″ N, 11° 35′ 54,8″ O

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