Jekaterina Alexandrowna Gordejewa

Jekaterina Gordejewa
Ekaterina Gordeeva 2014.jpg

Jekaterina Gordejewa (2014)

Voller NameJekaterina Alexandrowna Gordejewa
NationSowjetunion Sowjetunion / Russland Russland
Geburtstag28. Mai 1971
GeburtsortMoskau
Karriere
DisziplinPaarlauf
Partner/inSergei Grinkow
VereinZSKA Moskau
TrainerStanislaw Schuk,
Stanislaw Leonowitsch
ChoreografMaria Sujewa,
Tatjana Tarassowa
Karriereende1994
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen2 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
WM-Medaillen4 × Goldmedaille1 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
EM-Medaillen3 × Goldmedaille1 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
GoldCalgary 1988Paare
GoldLillehammer 1994Paare
 Weltmeisterschaften
GoldGenf 1986Paare
GoldCincinnati 1987Paare
SilberBudapest 1988Paare
GoldParis 1989Paare
GoldHalifax 1990Paare
 Europameisterschaften
SilberKopenhagen 1986Paare
GoldPrag 1988Paare
GoldLeningrad 1990Paare
GoldKopenhagen 1994Paare
Platzierungen im Eiskunstlauf Grand Prix
 Podiumsplatzierungen1.2.3.
 Grand-Prix-Wettbewerbe310
 

Jekaterina „Katja“ Alexandrowna Gordejewa (russisch Екатерина Александровна Гордеева; * 28. Mai 1971 in Moskau) ist eine ehemalige russische Eiskunstläuferin, die im Paarlauf für die Sowjetunion und Russland startete.

Jekaterina Gordejewa ist die Tochter von Alexander Alexejewitsch Gordejew (Tänzer) und Jelena Lwowna Gordejewa (Angestellte bei TASS). Im Alter von vier Jahren begann Gordejewa beim ZSKA Moskau mit dem Eiskunstlaufen. 1982 wechselte sie zum Paarlaufen, weil sie beim Einzellauf Schwierigkeiten mit den Sprüngen hatte. Ihr Eiskunstlaufpartner wurde Sergei Grinkow. Das Paar wurde während seiner Karriere oft einfach nur „G&G“ genannt. Trainiert wurden sie von Stanislaw Schuk und Stanislaw Leonowitsch, für die Choreografie zuständig waren Marina Sujewa und Tatjana Tarassowa.

1985 wurden Gordejewa und Grinkow in Colorado Springs Juniorenweltmeister. Ein Jahr später nahmen sie zum ersten Mal an den sowjetischen Meisterschaften teil und beendeten sie als zweitbestes Paar hinter Jelena Walowa und Oleg Wassiljew. Bei ihrem Europameisterschaftsdebüt in Kopenhagen ergab sich die gleiche Reihenfolge. Sie gewannen die Silbermedaille. Doch bereits bei ihrem Weltmeisterschaftsdebüt in Genf gelang es Gordejewa und Grinkow ihre Konkurrenten zu besiegen und Weltmeister zu werden.

1987 gewannen Gordejewa und Grinkow zum ersten und einzigen Mal in ihrer Karriere die sowjetischen Meisterschaften. Bei der Europameisterschaft wurden sie disqualifiziert, da es Probleme mit Grinkows Schlittschuhriemen und ein Missverständnis wegen der bestehenden Regeln gab. Bei der Weltmeisterschaft in Cincinnati verteidigten sie ihren WM-Titel.

Das olympische Jahr 1988 begann für Gordejewa und Grinkow in Prag mit dem Gewinn ihres ersten Europameisterschaftstitels, allerdings in Abwesenheit ihrer größten Konkurrenten Walowa und Wassiljew. In Calgary wurden Gordejewa und Grinkow bei ihrem olympischen Debüt einstimmig Olympiasieger vor Walowa/Wassiljew. Bei der Weltmeisterschaft unterlagen sie ihnen aber durch einen Sturz in der Kür.

1989 nahm das Paar nicht an der Europameisterschaft teil, wurde aber in Paris zum dritten Mal Weltmeister. Das Jahr 1990 war das einzige Jahr ihrer Karriere, in dem sie sowohl Europameister wie auch Weltmeister wurden. Es war der vierte und letzte WM-Titel für Gordejewa und Grinkow.

Im Herbst 1990 beendeten sie ihre Amateurkarriere und wechselten zu den Profis. Sie tourten mit Stars on Ice durch die USA und Kanada und wurden dreimal Profi-Weltmeister. Im April 1991 heirateten Gordejewa und Grinkow. Im September 1992 kam in Morristown, New Jersey ihre gemeinsame Tochter Daria zur Welt.

Eine neue Regel erlaubte es Jekaterina Gordejewa und Sergei Grinkow sich für die olympische Saison 1994 reamateurisieren zu lassen. Sie taten das, wurden russische Meister, Europameister und in Lillehammer schließlich zum zweiten Mal Olympiasieger. Sie waren die einzigen reamateurisierten Sportler, denen dies gelang. Danach kehrten sie zu den Profis zurück und ließen sich in Simsbury, Connecticut nieder.

Gordejewa und Grinkow sind eines von wenigen Paaren, das eine vierfache Dreh-Hebung im Wettbewerb erfolgreich vollführte. Mit zwei Olympiasiegen und vier Weltmeisterschaftstiteln gehören sie zu den erfolgreichsten Eiskunstlaufpaaren der Geschichte.

Aserbaidschanische Briefmarke zu Ehren von Sergei Grinkow und Jekaterina Gordejewa

Am 12. November 1995 hatten Gordejewa und Grinkow bei einem Schaulaufen in Albany, New York ihren letzten gemeinsamen öffentlichen Auftritt. Sie liefen zu Verdis Requiem und „Out of Tears“ von den Rolling Stones. Am 20. November 1995 kollabierte Sergei Grinkow während eines Trainings auf dem Eis in Lake Placid und starb an einem Herzinfarkt. Die Ärzte fanden heraus, dass Grinkows Kranzarterien verstopft waren, spätere Tests ergaben, dass Grinkow genetisch vorbelastet war. Der genetische Risikofaktor für frühzeitige Herzinfarkte wird nach ihm auch als „Grinkow-Risikofaktor“ bezeichnet. Grinkow war zum Zeitpunkt seines Todes 28, seine Frau Jekaterina Gordejewa 24 und seine Tochter 3 Jahre alt. Er wurde auf dem Wagankowoer Friedhof in Moskau beigesetzt. Ihm zu Ehren lief seine Witwe mit vielen anderen bekannten Eiskunstläufern im Februar 1996 in einer Eiskunstlaufveranstaltung mit, die später im Fernsehen ausgestrahlt wurde. Sie schrieb auch das Buch My Sergej („Mein Sergei“ – deutscher Titel Mondscheinsonate auf dem Eis). Dieses Buch wurde 1998 auch für das Fernsehen verfilmt. Sie zog mit ihrer Tochter nach Kalifornien und heiratete 2002 den Eiskunstlauf-Olympiasieger von 1998, Ilja Kulik, mit dem sie eine gemeinsame Tochter namens Jelisaweta „Lisa“ Iljinitschna hat. Die Familie lebt heute in Avon, Connecticut. Um die Aufmerksamkeit für Herzerkrankungen zu steigern, lief Gordejewa in einigen Veranstaltungen mit. Nach ihrem ersten Ehemann war auch ihr Vater 2008 einem plötzlichen Herzinfarkt zum Opfer gefallen.


Ergebnisse

Paarlauf

(mit Sergei Grinkow)

Wettbewerb / Jahr1985198619871988198919901991199219931994
Olympische Winterspiele1.1.
Weltmeisterschaften1.1.2.1.1.
Europameisterschaften2.D1.1.1.
Juniorenweltmeisterschaften1.
Sowjetische Meisterschaften2.1.
Russische Meisterschaften1.
  • D = Disqualifiziert

Weblinks

Commons: Ekaterina Gordeeva – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Auf dieser Seite verwendete Medien

Figure skating pictogram.svg
Pictograms of Olympic sports - Figure skating
Gold medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Goldmedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Silver medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Silbermedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Bronze medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Bronzemedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Gold medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A gold medal
Silver medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A silver medal
Bronze medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A bronze medal
Olympic rings.svg
Olympic Rings without "rims" (gaps between the rings), As used, eg. in the logos of the 2008 and 2016 Olympics. The colour scheme applied here pertains to the 2016 Olympics in Rio de Janeiro.
Olympic rings without rims.svg
Olympic Rings without "rims" (gaps between the rings), As used, eg. in the logos of the 2008 and 2016 Olympics. The colour scheme applied here pertains to the 2016 Olympics in Rio de Janeiro.
Flag of Germany (1867–1918).svg
Flag of the Germans(1866-1871)
Flag of the German Reich (1935–1945).svg
National- und Handelsflagge des Deutschen Reiches von 1935 bis 1945, zugleich Gösch der Kriegsschiffe.
Das Hakenkreuz ist im Vergleich zur Parteiflagge der NSDAP um 1/20 zum Mast hin versetzt.
Flag of Germany (1935–1945).svg
National- und Handelsflagge des Deutschen Reiches von 1935 bis 1945, zugleich Gösch der Kriegsschiffe.
Das Hakenkreuz ist im Vergleich zur Parteiflagge der NSDAP um 1/20 zum Mast hin versetzt.
Canadian Red Ensign (1921-1957).svg
The Canadian Red Ensign used between 1921 and 1957.

This image has compared for accuracy (mainly colors) using an image from World Statesmen. The only change is making the maple leaves green from red. This image has compared for accuracy (mainly colors) using an image from World Statesmen. The most recent version of this image has changed the harp into one with a female figure; see [http://flagspot.net/flags/ca-1921.html FOTW
Flag of Canada (1921–1957).svg
The Canadian Red Ensign used between 1921 and 1957.

This image has compared for accuracy (mainly colors) using an image from World Statesmen. The only change is making the maple leaves green from red. This image has compared for accuracy (mainly colors) using an image from World Statesmen. The most recent version of this image has changed the harp into one with a female figure; see [http://flagspot.net/flags/ca-1921.html FOTW
Flag of the Soviet Union (1955-1980).svg
(c) I, Cmapm, CC BY-SA 3.0
The flag of the Soviet Union (1955-1991) using a darker shade of red.
Schematic of the flag as adopted in 1955.
Flag of the Soviet Union (dark version).svg
(c) I, Cmapm, CC BY-SA 3.0
The flag of the Soviet Union (1955-1991) using a darker shade of red.
Schematic of the flag as adopted in 1955.
Olympic flag.svg
Olympische Flagge
Flag of Canada (Pantone).svg
Flag of Canada introduced in 1965, using Pantone colors. This design replaced the Canadian Red Ensign design.
Flag of Germany (1867–1919).svg
Flag of the Germans(1866-1871)
Ekaterina Gordeeva 2014.jpg
Autor/Urheber: GabboT, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Ekaterina Gordeeva performing at 2014 Detroit Christmas Tree Lighting Ceremony at Campus Martius Park
ISU.svg
Autor/Urheber:

unbekannt

, Lizenz: Logo

Logo der International Skating Union