Jeffrey Shears Ashby

Jeffrey Ashby
Jeffrey Ashby
LandUSA
OrganisationNASA
ausgewählt8. Dezember 1994
(15. NASA-Gruppe)
Einsätze3 Raumflüge
Start des
ersten Raumflugs
23. Juli 1999
Landung des
letzten Raumflugs
8. Oktober 2002
Zeit im Weltraum27d 16h 19min
EVA-Einsätzenein
ausgeschiedenJuni 2008
Raumflüge

Jeffrey Shears „Jeff“ Ashby (* 16. Juni 1954 in Dallas, Texas, USA) ist ein US-amerikanischer Astronaut.

Geboren in Texas, wuchs Ashby in Colorado auf. Die Rocky Mountains nahe der Kleinstadt Evergreen, 40 Kilometer westlich von Denver gelegen, bezeichnet er als seine Heimat. Im Anschluss an die High School studierte er an der University of Idaho Maschinenbau und erwarb 1976 einen Bachelor.

Marinetätigkeit

Ashby hatte sich 1972 für die US-Marine verpflichtet und trat nach dem Studium seinen Militärdienst an. Auf Maschinen der Typen A-7E „Corsair II“ und F/A-18 „Hornet“ wurde er zum Marinepiloten ausgebildet. Er ist Absolvent der United States Navy Fighter Weapons School in Miramar (Kalifornien), wo er 1986 das Diplom des Taktischen Offiziers erhielt. Bekannt ist dieser Kurs seit dem gleichnamigen Film mit Tom Cruise als „TOPGUN“, obwohl er offiziell Strike Fighter Tactics Instructor heißt. Zwei Jahre später schloss Ashby in Patuxent River (Maryland) eine Ausbildung zum Testpiloten ab.

Ashby wurde dem Kampfgeschwader 94 (Navy-Bezeichnung VFA-94) zugeteilt und lief an Bord der „USS Abraham Lincoln“ Ende Mai 1991 in Richtung Persischer Golf aus. Es war der erste Einsatz des Flugzeugträgers, der als Kommandoschiff der alliierten Streitkräfte die friedenssichernden Maßnahmen nach dem Zweiten Golfkrieg koordinierte. Insgesamt flog Ashby 33 F/A-18-Einsätze. Nachdem er an der University of Tennessee Luftfahrttechnik studiert hatte und 1993 einen Master erwarb, kehrte er im Sommer des Jahres für vier Monate mit der „USS Abraham Lincoln“ in die Krisenregion zurück, um im Rahmen der „Operation Southern Watch“ die irakischen Flugverbotszonen zu überwachen.

Mit der „USS Abraham Lincoln“ wurde Ashby im Oktober 1993 nach Somalia entsandt. Drei Monate lang nahm er mit 32 Einsätzen an der „Operation Continue Hope“ teil, die nach der „Operation Restore Hope“ die UN-Truppen sowie humanitäre Organisationen unterstützte.

Astronautentätigkeit

Jeffrey Ashby wurde als einer von zehn Pilotenanwärter mit der 15. Astronautengruppe im Dezember 1994 ausgewählt. Aus insgesamt 2.962 Bewerbern, die den formalen Auswahlkriterien entsprachen, waren 121 Finalisten hervorgegangen. Diese wurden im Sommer 1994 ins Johnson Space Center (JSC) zu Tests, Bewerbungsgesprächen und medizinischen Untersuchungen eingeladen. Die Astronautenanwärter begannen im März 1995 ihre einjährige Grundausbildung.

Im Herbst 1996 wurde Ashby, der von seinen Kollegen „Bones“ gerufen wird, für seinen ersten Weltraumflug ausgewählt. Er sollte als Pilot an der Space-Shuttle-Mission STS-85 teilnehmen, wurde jedoch ohne Angabe von Gründen nur ein halbes Jahr später durch Kent Rominger ersetzt.[1]

Seit dem Frühjahr 1998 trainierte Ashby für seinen Jungfernflug mit STS-93, der im Juli 1999 von der Raumfähre Columbia durchgeführt wurde. Erstmals stand dabei mit Eileen Collins eine Frau einem Shuttle-Unternehmen vor. Die Besatzung bestand aus fünf Astronauten, von denen Ashby der einzige ohne Raumflugerfahrung war. Sieben Stunden nach dem Start wurde das Röntgenteleskop Chandra, die Hauptnutzlast des Fluges, ausgesetzt.

Ein Jahr nach seinem ersten Flug in die Umlaufbahn erhielt Ashby seine nächste Nominierung. Er war Pilot von STS-100 im April/Mai 2001. Ziel der Endeavour war die Internationale Raumstation (ISS), die einen Roboterarm anlieferte. Zwei Missionsspezialisten unternahmen zwei Ausstiege (EVAs), um den Greifer zu montieren. Unterstützt wurden sie dabei von Ashby, der vom Cockpit aus den Roboterarm des Shuttles bediente.

Im Oktober 2002 kommandierte Ashby mit STS-112 erstmals eine Mission. Die Atlantis brachte die Gitterstruktur S1 zur ISS. Drei EVAs waren erforderlich, um das 14-Tonnen-Segment mit der Station zu verbinden.

Ashby, der 2001 die Navy verließ, ist derzeit als Verbindungsoffizier tätig. In Colorado stationiert, koordiniert er die Zusammenarbeit zwischen dem Air Force Space Command in Colorado Springs und der NASA in Washington, D.C.

Privates

Ashby ist zum zweiten Mal verheiratet und hat keine Kinder.

Einzelnachweise

  1. Rominger to Replace Ashby as STS-85 Pilot. In: Release: 97-42. NASA, 18. März 1997, abgerufen am 19. März 2010 (englisch).

Siehe auch

Weblinks

Commons: Jeffrey Ashby – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Auf dieser Seite verwendete Medien

Jeffrey S Ashby.jpg
Astronaut Jeffrey S. Ashby, STS-112 mission commander.
STS-100 patch.svg
Logo of Nasa's STS-100 mission.
  • The STS-100/6A emblem reflects the complex interaction of robotics and extravehicular activity (EVA) on this mission. During the mission spacewalks will be conducted to deploy the International Space Station Remote Manipulator System (SSRMS). The EVA helmet frames the patch, with the Canadian-built SSRMS shown below the visor. Reflected in the visor is the Space Shuttle Endeavour, with the International Space Station rising above the horizon at orbital sunrise. Endeavour's payload bay houses a Spacelab pallet, itself holding the SSRMS and the Space Station Ultra High Frequency Antenna, and the Italian-built Multi-Purpose Logistics Module "Raffaello." American, Russian, Canadian, and Italian astronauts compose the crew, and their flags are stylized in the lower portion of the emblem. Ten stars adorn the sky, representing the children of the STS-100 crew and the future of space exploration.
STS-112 Patch.svg
The STS-112 emblem symbolizes the ninth assembly mission (9A) to the International Space Station (ISS), a flight which is designed to deliver the Starboard 1 (S1) truss segment. The 30,000 pound truss segment will be lifted to orbit in the payload bay of the Space Shuttle Atlantis and installed using the ISS robotic arm. Three space walks will then be carried out to complete connections between the truss and ISS. Future missions will extend the truss structure to a span of over 350 feet so that it can support the solar arrays and radiators which provide the electrical power and cooling for ISS. The STS-112 emblem depicts ISS from the viewpoint of a departing shuttle, with the installed S1 truss segment outlined in red. A gold trail represents a portion of the Shuttle rendezvous trajectory. Where the trajectory meets ISS, a nine-pointed star represents the combined on-orbit team of six shuttle and three ISS crew members who together will complete the S1 truss installation. The trajectory continues beyond the ISS, ending in a six-pointed star representing the Atlantis and the STS-112 crew.
STS-93 patch.svg
Emblem of Nasa's STS-93 mission.
  • The STS-93 mission patch, as designed by the five crew members. The STS-93 mission carried the Chandra X-Ray Observatory into low Earth orbit initiating its planned five-year astronomy mission. Chandra is the third of NASA’s great observatories, following the Hubble Space Telescope and the Compton Gamma Ray Observatory. Chandra provides scientists an order-of-magnitude improvement over current capabilities at X-Ray wavelengths. Observations of X-Ray emissions from energetic galaxies and clusters, as well as black holes, promise to greatly expand current understanding of the origin and evolution of our universe. The STS-93 patch depicts Chandra separating from the Space Shuttle Columbia after a successful deployment. A spiral galaxy is shown in the background as a possible target for Chandra observations. The two flags represent the international crew, consisting of astronauts from both the United States and France.