Jeebel (Salzwedel)

Jeebel
Stadt Salzwedel
Koordinaten: 52° 51′ 54″ N, 11° 15′ 51″ O
Höhe: 25 m ü. NHN
Fläche:5,25 km²[1]
Einwohner:83 (31. Dez. 2021)[2]
Bevölkerungsdichte:16 Einwohner/km²
Eingemeindung:1. Januar 1963
Eingemeindet nach:Riebau
Postleitzahl:29410
Vorwahl:039037

Lage von Jeebel in Sachsen-Anhalt

Jeebel gehört zur Ortschaft Riebau und ist ein Ortsteil der Hansestadt Salzwedel im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Geografie

Das altmärkische Dorf Jeebel liegt 8 Kilometer östlich von Salzwedel am Graben aus Jeebel, der nach Norden in das Fauna-Flora-Habitat-Gebiet „Landgraben-Dumme-Niederung nördlich Salzwedel“ fließt.[3] Jeebel ist ein kurzes Straßendorf mit kleinen Erweiterungen im Südwesten und Südosten.[1] Nachbarorte sind Riebau und Groß Chüden.

Geschichte

Im Jahre 1381 wurde her Johann Gebell, Rector der Kirchen zu Sant Jacob in Stendal als Zeuge in einer Urkunde genannt.[4]

Das Dorf selbst wurde im Jahre 1440 als Jebel erwähnt. Hartwig, Bürger in Salzwedel, erhält das Angefälle über Güter in zwei Dörfern für die von der Schulenburg.[5] Einige Jahre später, 1446, wurde über einen Tausch des Dorfes Jebel zwischen dem Kloster Dambeck und den von der Schulenburg berichtet.[6] Weitere Nennungen sind 1541 Gebel, 1551 Hebel, 1579 Jebell, 1687 Jebell[1] und 1804 Jebel[7]

Ersterwähnung 1375

Ob der Beleg Jebeo im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 zu Jeeben oder zu Jeebel gehört, da sind sich die Experten nicht einig. Ernst Fidicin[8] und Johannes Schultze[9] sind für Jeeben, Wilhelm Zahn[10] und Joachim Stephan[11] sind für Jeebel.

Vorgeschichte

Die Großsteingräber bei Jeebel wurden spätestens im 19. Jahrhundert zerstört.

Eingemeindungen

Am 20. Juli 1950 wurde die Gemeinde Jahrsau aus dem Landkreis Salzwedel in die Gemeinde Jeebel eingemeindet.[12] Am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde Jeebel aus dem Landkreis Salzwedel in den neu errichteten Kreis Salzwedel umgegliedert. Am 1. Januar 1963 wurde die Gemeinde Jeebel zusammen mit ihrem Ortsteil Jahrsau in die Gemeinde Riebau eingemeindet.[13]

Mit der Eingemeindung von Riebau nach Salzwedel am 1. Januar 2010 kam der Ortsteil Jeebel zur Stadt Salzwedel und zur gleichzeitig neu errichteten Ortschaft Riebau.

Einwohnerentwicklung

JahrEinwohner
1734092
1774091
1789094
1798112
1801083
1818070
JahrEinwohner
1840125
1864139
1871144
1885113
1892[00]117[10]
1895127
JahrEinwohner
1900[00]124[10]
1905121
1910[00]110[10]
1925135
1939125
1946186
JahrEinwohner
2014[00]79[14]
2015[00]77[14]
2021[0]83[2]

Quelle bis 1946, wenn nicht angegeben:[1]

Religion

Die evangelischen Christen aus Jeebel gehörten früher zur Kirchengemeinde Riebau und damit zur Pfarrei Groß Chüden.[15] Heute gehören die Evangelischen aus Jeebel zum Pfarrbereich Salzwedel-St. Georg[16] im Kirchenkreis Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kirche in Jeebel

Die evangelische Dorfkirche Jeebel ist ein kleiner Feldsteinbau aus dem 13. Jahrhundert ohne Turm.[17] Sie ist eingepfarrt nach Riebau.[15]

Vereine

Der Himmelfahrtverein Jeebel e. V. organisiert das Jeebeler Kartoffelfest. Seit Anfang der 1990er Jahre hatte der Verein die Jeebeler Himmelfahrts-Party in der Himmelfahrtsscheune organisiert mit drei Tagen Zelttanz und einem Programm für Familien.[18]

Wirtschaft und Infrastruktur

Der Hof Jeebel mit etwa 30 Mitarbeitern handelt seit 2005 mit Biosaatgut und Pflanzkartoffeln.[19]

Literatur

Weblinks

Commons: Jeebel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 1056–1059, doi:10.35998/9783830522355.
  2. a b Alexander Rekow: Salzwedel schrumpft weiter. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 13. Januar 2022, DNB 954815971, S. 13.
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 25. Berlin 1863, S. 262 (Digitalisat).
  5. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 5. Berlin 1845, S. 406 (Digitalisat).
  6. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 5. Berlin 1845, S. 299 (Digitalisat – F.21).
  7. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 343 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735~SZ%3D00365~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  8. Ernst Fidicin: Kaiser Karl's IV. Landbuch der Mark Brandenburg (1375). nach den handschriftlichen Quellen. Guttentag, Berlin 1855, S. 188 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000810~SZ%3D00204~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  9. Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 400 (uni-potsdam.de (Memento vom 22. Januar 2018 im Internet Archive)).
  10. a b c d Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 132 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  11. Joachim Stephan: Die Vogtei Salzwedel. Land und Leute vom Landesausbau bis zur Zeit der Wirren (= Quellen, Findbücher und Inventare des Brandenburgischen Landeshauptarchivs. Band 17). Peter Lang GmbH, Frankfurt am Main 2006, ISBN 978-3-631-54808-0, S. 173.
  12. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 278 (PDF).
  13. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 359, 362.
  14. a b Jens Heymann: Kernstadt und Dörfer der Einheitsgemeinde Salzwedel legen zu. In: Altmark Zeitung, Ausgabe Salzwedel. 15. Januar 2016 (az-online.de).
  15. a b Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 96 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  16. Pfarrbereich Salzwedel-St. Georg. Abgerufen am 28. April 2019.
  17. Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 206.
  18. Antonius Wollmann: Ein Fest für alle Generationen in Jeebel. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Gardelegen. 26. August 2015 (volksstimme.de [abgerufen am 29. April 2019]).
  19. Bioland Hof Jeebel. Über uns. Abgerufen am 29. April 2019.

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