Jean Leguay
Jean Leguay (* 29. November 1909 in Chevreuse; † 5. Juli 1989) war ein hochrangiger französischer Beamter, der im Zweiten Weltkrieg während der deutschen Besetzung Frankreichs an der Deportation der Juden in Frankreich beteiligt war.
Leben
Leguay war von April 1942 bis Ende 1943 Präfekt und Delegierter des Generalsekretärs der Polizei der Vichy-Regierung in der besetzten Zone, als solcher war er der Stellvertreter René Bousquets. Er war an der Organisation der Judenrazzien im besetzten Gebiet Frankreichs beteiligt und Verhandlungspartner der deutschen SS-Offiziere in Frankreich.
Nach dem Krieg war Leguay Industrieller in den USA und später Präsident verschiedener chemischer und pharmazeutischer Unternehmen in Großbritannien und Frankreich.
1979 wurde Anklage gegen ihn wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit für seine Rolle in der Organisation der Rafle du Vélodrome d’Hiver am 16. und 17. Juli 1942 erhoben. Da der Prozess zehn Jahre lang verzögert wurde, starb Leguay vor Prozessbeginn.
Literatur
- Serge Klarsfeld: Vichy – Auschwitz, Aus dem Franz. von Ahlrich Meyer, Nördlingen 1989; Neuauflage 2007 bei WBG, Darmstadt, ISBN 978-3-534-20793-0
Weblinks
- Jean LEGUAY, délégué en zone occupée du Secrétaire Général de la Police René BOUSQUET, est décédé, Artikel in der Zeitung L’Humanité
Personendaten | |
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NAME | Leguay, Jean |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Täter des Holocaust |
GEBURTSDATUM | 29. November 1909 |
GEBURTSORT | Chevreuse |
STERBEDATUM | 5. Juli 1989 |