Jean Leclant

Jean Leclant (* 8. August 1920 in Paris; † 16. September 2011 ebenda) war ein französischer Ägyptologe.

Leben

Leclant studierte von 1940 bis 1945 an der École normale supérieure und machte den Abschluss in Geographie. Seine ersten Kontakte zur Ägyptologie knüpfte er 1945, als er nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges als Offizier ins besetzte Nachkriegsösterreich nach Wien geschickt wurde. Leclant nahm ein Studium der Ägyptologie auf und beschäftigte sich in diesem Rahmen unter anderem mit der Sprache Ägyptens und Nubiens.

Nachdem er sein Studium beendet hatte, betätigte sich Leclant im Louvre und arbeitete später in Kairo, von wo er auch an Ausgrabungen wie in Karnak oder Tanis teilnahm. Ab 1953 war er an der Universität von Straßburg tätig, wo er 1955 Professor wurde.

Von 1963 bis 1979 war Leclant Professor an der Sorbonne und führte mit Jean-Philippe Lauer in den Jahren 1966 bis 1990 Ausgrabungen an den Pyramiden von Saqqara durch. Er übernahm 1979 die Professur für Ägyptologie am Collège de France, die vor ihm schon Jean-François Champollion innehatte. 1990 wurde er emeritiert.

Ab 1974 war er Mitglied der Académie des Inscriptions et Belles-Lettres, deren „secrétaire perpétuel“ er von 1983 bis zu seinem Tode war. Seit 1988 war er korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften sowie seit 1991 der British Academy.[1] Seit 1990 war er assoziiertes Mitglied der Académie royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique,[2] seit 1993 ordentliches Mitglied der Academia Europaea[3] sowie seit 1994 auswärtiges Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften.[4] 1999 wurde er zum Mitglied der American Philosophical Society gewählt.[5]

Auszeichnungen

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Glass from the Meroitic Necropolis of Sedeinga (Sudanese Nubia). In: Journal of Glass Studies. Band 15, 1973, S. 52–68.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Deceased Fellows. British Academy, abgerufen am 27. Juni 2020.
  2. Académicien décédé: Jean Leclant. Académie royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique, abgerufen am 9. Oktober 2023 (französisch).
  3. Academia Europaea: Jean Leclant. Auf: ae-info.org; zuletzt abgerufen am 31. Januar 2022.
  4. Ausländische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724: Leclant, Jean. Russische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 4. Januar 2019 (russisch).
  5. Member History: Jean Leclant. American Philosophical Society, abgerufen am 4. Januar 2019 (mit biographischen Anmerkungen).

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