Jean Folly

Jean Folly

Jean Folly (* 8. September 1810 in Villarepos; † 25. Mai 1854 in Freiburg) war ein Schweizer Politiker und Staatsrat des Kantons Freiburg.

Leben

Folly war katholisch und von Villarepos. Seine Eltern waren Claude Folly, Landwirt, und Madeleine geb. Pache. Er selbst blieb unverheiratet.

Nach dem Besuch des Kollegiums St. Michael studierte er an der Rechtsakademie in Freiburg (1832–1833) und an der Universität Freiburg im Breisgau (1833–1834). Sein Anwaltspraktikum machte er bei Louis Fournier, Schultheiss während des Sonderbunds. 1836 erhielt er sein Anwaltspatent und übte anschliessend diesen freien Beruf aus.

Folly wurde verdächtigt, am Aufstand der Radikalen vom 6. Januar 1847 teilgenommen zu haben. Nach dem Scheitern des Handstreichs wurde er verhaftet und bis April 1847 gefangen gehalten. Von 1847 bis 1854 war er radikaler Abgeordneter des Seebezirks im Grossen Rat. Von 1848 bis 1851 sass er im Nationalrat und von 1848 bis 1853 im Bundesgericht, das damals noch keine ständige Einrichtung war.

Er wurde am 2. Juni 1849 im ersten Wahlgang mit 46 von 68 Stimmen als Nachfolger des verstorbenen Pierre Landerset in den Staatsrat gewählt. Er bedingte sich eine zweitägige Bedenkfrist aus, bevor er die Wahl annahm und sein Anwaltsbüro aufgab. Wie er erklärte, wurde er Staatsrat «aus Patriotismus, um für Demokratie und Revolution zu kämpfen».

Im Jahr 1851 präsidierte Folly den Staatsrat. Von 1849 bis 1854 war er als Justizdirektor tätig. Er arbeitete aktiv an der Modernisierung des Rechts und der Justiz mit, die von den Radikalen unternommen wurde. Dank ihm traten das Recht vom 24. Oktober 1849 über die Schuldbetreibung, das Gesetz vom 20. November 1849 über die Führung der Zivilstandsregister, das Gesetz vom 21. November 1850 über das Notariat, das Gesetz vom 22. November 1851 über das Anwaltswesen und das Gesetz vom 3. Mai 1854 über die Pressepolizei in Kraft. Zudem gehörte er zu den Verfassern des Zivilprozess- (1849), Handels- (1849) und Strafrechts (1850). In dieser intensiven gesetzgeberischen Arbeit sahen manche einen «Legomanen» am Werk.

Folly starb am 25. Mai 1854 im Alter von 44 Jahren in Ausübung seines Amtes.

Literatur

• Georges Andrey, John Clerc, Jean-Pierre Dorand et Nicolas Gex: Der Freiburger Staatsrat: 1848–2011. Geschichte, Organisation, Mitglieder. Editions La Sarine, Freiburg 2012, ISBN 978-2-88355-153-4. 

Weblink

• Christophe Aeby / BE: Folly, Jean. In: Historisches Lexikon der Schweiz.