Jean Bêché

Luftfederhammer Bêché, 1908

Jean Bêché jr. (* 1855 in Hückeswagen; † 1917 ebenda) war ein deutscher Maschinenbauingenieur, Erfinder und Fabrikant.

Leben

Jean Bêché Junior war der Sohn des Maschinenfabrikanten Jean Bêché sen. in Hückeswagen. Er studierte an der Königlichen Polytechnischen Schule Aachen Maschinenbau. Jean Bêché und Peter Johann Grohs hatten 1867 das Unternehmen Bêché & Grohs gegründet.

1881 trat er in die Firma seines Vaters und seines Onkels Peter Grohs, in die Maschinenfabrik Bêché & Grohs ein, die sich auf die Herstellung kleinerer Maschinen, Maschinen für die Textilindustrie und Regulatoren für Wasserräder spezialisiert hatte. Im gleichen Jahr wurde er Mitglied des Vereins der Maschinentechniker, des späteren Corps Marko-Guestphalia Aachen.[1]

Reste eines Breithammers im Industriemuseum Freudenthaler Sensenhammer

Er wurde 1890 Teilhaber des Unternehmens. Mit seinen Erfindungen gelang es Bêché Junior, die Entwicklung der Fabrik entscheidend zu beeinflussen. Für die unter amerikanischer Lizenz 1877 ins Produktionsprogramm aufgenommenen Turbinen entwickelte er 1882 ein verbessertes Regelungssystem, das er patentieren ließ.[2] Weitere Erfindungen waren Lufthämmer (D.R.P. Nr. 149422), Feilenhämmer, Feilenhobelmaschinen und Spreng-Ringeinwalzmaschinen, aber auch Radialturbinen-Regelungen (D. R. P. Nr. 103096).

Als Fabrikant gelang es ihm, die Firma zum bedeutendsten Unternehmen der Eisenindustrie in Hückeswagen auszubauen. 1888 errichtete er eine Gießerei und nahm in den folgenden Jahren die von ihm entwickelten Maschinen in das Produktionsprogramm auf. Speziell mit den als Bêché-Hämmern bezeichneten Lufthämmern nahm das Unternehmen eine führende Position auf dem Weltmarkt ein.[3]

Das Unternehmen Bêché & Grohs meldete bis in die 1990er Jahre zahlreiche Patente an. 1999 wurde es von der Firma Müller Weingarten AG übernommen.[4]

Eine Darstellung und Beschreibung der Bêché-Hämmer findet sich im Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften von 1908.[5]

Literatur

Weblinks

Commons: Bêché & Grohs – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. K. Rosenbach, H. Ortwig, C. Vogel: Geschichte des Corps Marko-Guestphalia an der RWTH Aachen 1871 bis 2001, Aachen 2003, ISBN 3-00-011065-8, S. 270.
  2. Neuerung an der Regulierung von Turbinen, Patentschrift Nr. 20013, Kaiserliches Patentamt, 19. März 1882, Erfinder: Jean Bêché jr.
  3. Albert Gieseler: Bêché & Grohs GmbH, Maschinenfabrik und Eisengießerei
  4. Hückmagazin: Bêché & Grohs
  5. Otto Lueger: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Band 6, 1908, S. 4–5 (Permalink).

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Luftfederhammer 1908 2.JPG
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Ein Luftfederhammer Bêché (Jean Bêché (1855-1917), Fabrikant, Bêché & Grohs Maschinenfabrik, Hückeswagen, 1932 Konstruktion und Bau des weltweit ersten Gegenschlaghammers für die Gesenkschmiedeindustrie) ist eine zum Schmieden verwendete Umformmaschine. Kennzeichnend für den mechanisierten Schmiedehammer ist, dass das Verformungswerkzeug im Gegensatz zur eher langsamen Bewegung in einer Presse mit hoher Geschwindigkeit die Verformungsenergie auf das Werkstück abgibt. Das Werkzeug zur Energieabgabe auf das Werkstück wird als Hammerbär bezeichnet. Aufgenommen im Areal der Inatura.
Leverkusen - Freudenthaler Sensenhammer 08 ies.jpg
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Freudenthaler Sensenhammer in Leverkusen, Ortsteil Schlebusch. Bestandteil des Industriemuseums Freudenthaler Sensenhammer. Standort vor dem alten Produktionsgebäude.