Jean-Pierre Saint-Ours

Das Erdbeben 1806

Jean-Pierre Saint-Ours (* 4. April 1752 in Genf; † 6. April 1809 ebenda) war ein Genfer Historienmaler.

Leben

Jean-Pierre Saint-Ours entstammte einer Hugenottenfamilie, die am Anfang des 18. Jahrhunderts in Genf Zuflucht fand. Geboren als Sohn des Zeichenlehrers, Radierers und Emailmalers Jacques Saint-Ours und der Suzanne Constance Favre, heiratete er seine Cousine Hélène Bois-de-Chêne. Nach einer ersten Ausbildung bei seinem Vater studierte Saint-Ours ab 1769 in Paris, im Atelier von Joseph-Marie Vien an der Königlichen Akademie für Malerei und Bildhauerei. Er absolvierte das Studium 1780 mit der Verleihung des ersten Preises in Malerei.

Saint-Ours liess sich 1780 in Rom nieder, wo er als ein erfolgreicher Schöpfer klassizistischer Historienbilder anerkannt wurde. Zu seinen Schülern gehörte von 1782 bis 1789 Gabriel Constant Vaucher. 1792 kehrte er nach Genf zurück und beteiligte sich bis 1796 an der Revolutionsregierung, wurde 1793 Mitglied der Nationalversammlung, 1794 bis 1795 des Legislativkomitees und ab 1793 ebenfalls des Kunstkomitees.

Neben der sozialen Tätigkeit blieb er als Maler aktiv. Er malte u. a. die Figure de la République (1794) und den Erdbeben-Zyklus (1792–1806). 1802 nahm Saint-Ours in Paris erfolgreich am Wettbewerb zur Feier des Friedens von Amiens teil. Neben den Historienbildern schuf er auch Porträts Genfer Bürger.

Literatur

  • Mylène Koller: Zur Genfer Historienmalerei von Jean-Pierre Saint-Ours (1752–1809). Lang, Bern u. a. 1995, ISBN 3-906753-83-2.
  • Saint-Ours, Jean-Pierre. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 29: Rosa–Scheffauer. E. A. Seemann, Leipzig 1935, S. 327.
  • Pierre Rosenberg, Benjamin Peronnet: Un carnet de dessins de Jean-Pierre Saint-Ours au Louvre. In: Genava. 54, 2006, S. 247–303.
  • Anne de Herdt: Jean-Pierre Saint-Ours. Uun peintre genevois dans l’Europe des Lumières; Musée d’art et d’histoire, Genève, 25 septembre – 31 décembre 2015. Musée d’art et d’histoire, Genf 2015, ISBN 978-2-940462-12-4.

Weblinks

Commons: Jean-Pierre Saint-Ours – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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