Jean-Pierre Jarier

Jean-Pierre Jarier
Jean-Pierre Jarier im Shadow beim Race of Champions 1975
Nation:Frankreich Frankreich
Automobil-/Formel-1-Weltmeisterschaft
Erster Start:Großer Preis von Italien 1971
Letzter Start:Großer Preis von Südafrika 1983
Konstrukteure
1971 Shell Arnold • 1973 March • 1974–1977 Shadow • 1977–1978 ATS • 1978 Lotus • 1979–1980 Tyrrell • 1981 Ligier • 1981–1982 Osella • 1983 Ligier
Statistik
WM-Bilanz:WM-Elfter (1979)
StartsSiegePolesSR
13533
WM-Punkte:31,5
Podestplätze:3
Führungsrunden:79 über 452,8 km
Vorlage:Infobox Formel-1-Fahrer/Wartung/Alte Parameter

Jean-Pierre Jacques Paul Jarier (* 10. Juli 1946 in Charenton-le-Pont) ist ein ehemaliger französischer Automobilrennfahrer. Er startete unter anderem zwischen 1971 und 1983 in der Formel 1.

Leben und Karriere

Jean-Pierre Jarier 1974 beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring

Jarier wuchs in einem Pariser Vorort auf, wo seine Eltern ein kleines Hotel besaßen. Sein begonnenes Wirtschaftsstudium brach er bald ab, als sein Interesse für Motorsport in den Vordergrund rückte. Nach Anfängen bei Motorradrennen wechselte er 1967 zu Autorennen und gewann 1973 die Formel-2-Europameisterschaft in einem March-BMW. Zwischen 1971 und 1983 bestritt er in der Formel 1 insgesamt 135 Grands Prix für die Teams March, Shadow, ATS, Lotus, Tyrrell, Osella und Ligier, in denen er insgesamt 31,5 Weltmeisterschaftspunkte sowie je drei Pole-Positions und schnellste Rennrunden erzielen konnte. Ein Grand-Prix-Sieg gelang ihm jedoch nicht.

Seine insgesamt zwölf Jahre dauernde Karriere in der Formel 1 war von Unbeständigkeit und einer gehörigen Portion Pech gekennzeichnet. Einen möglichen Ferrari-Vertrag für 1974 verscherzte er sich, weil er zum Ärger von Enzo Ferrari mit dieser Neuigkeit vorzeitig an die Öffentlichkeit gegangen war. Großartige Vorstellungen wechselten sich regelmäßig mit matten Darbietungen ab, seiner Vorliebe für kulinarische Genüsse und schöne Frauen ging er dennoch ungerührt nach, sehr zum Ärger mancher Teamchefs. Seine besten Leistungen vollbrachte „Godasse de plomb“, wie er von seinen französischen Landsleuten genannt wurde, Mitte der 1970er-Jahre im amerikanischen UOP-Shadow-Team, wo er mehrmals durch technische Defekte mögliche Grand-Prix-Siege verlor. Als er, der bereits als „kommender Weltmeister“ gefeiert worden war, jedoch Ende 1976 wegen mangelnder Leistungen und Differenzen mit der Teamführung bei Shadow ausgebootet wurde, begann sein Stern langsam zu sinken. Einen weiteren Höhepunkt seiner Karriere bildete seine Verpflichtung von Lotus als Ersatz für den tödlich verunglückten Ronnie Peterson am Saisonende 1978. Jarier dominierte mit dem überlegenen Lotus 79 den Großen Preis von Kanada, als er erneut durch einen technischen Defekt um den sicheren Sieg gebracht wurde. Danach wurde der routiniert gewordene Formel-1-Söldner zwar weiterhin aufgrund seiner Erfahrung von Teams wie Tyrrell, Ligier und Osella verpflichtet, ein Sprung in ein wirkliches Spitzenteam gelang ihm jedoch nicht mehr. Ein Rippenbruch beim Testen verhinderte seine Verpflichtung bei Williams für die Saison 1982. Nach einer desaströsen Saison 1983 im französischen Ligier-Team verließ er die Formel 1 und fuhr danach noch bis 2002 Tourenwagen- und Sportwagenrennen in der französischen sowie in internationalen Meisterschaften, vorzugsweise auf Porsche.

Neben seiner Rennkarriere betrieb er eine Medienfirma in Monaco sowie Management für Nachwuchsrennfahrer. Daneben setzte er sich auch für Filmstunts ans Lenkrad, so zum Beispiel in den Filmen Ronin und Taxi. 1985 überlebte er einen Hubschrauberabsturz in Südwestfrankreich beinahe unverletzt, während das Fluggerät beim Aufprall in Stücke gerissen wurde.

Statistik

Statistik in der Automobil-/Formel-1-Weltmeisterschaft

Gesamtübersicht

Saison1234567891011121314151617
1971
NC
1973
DNFDNFNCDNFDNFDNFDNFDNFNC11*
1974
DNFDNFDNF1335DNF12DNF88DNFDNF10
1975
DNSDNFDNF4DNFDNFDNFDNF814*DNFDNFDNFDNF
1976
DNFDNF7DNF981212911DNF1019181010
1977
6DNQ11118DNF9DNF14DNFDNF9DNF
1978
12DNS811DNQDNQ15*DNF
1979
DNFDNF36511DNF53DNF6DNFDNF
1980
DNF127DNF5DNFDNF515DNF513*7NC
1981
DNF78810DNF9DNFDNF
1982
DNF9DNF4DNFDNQDNFDNS14DNFDNFDNFDNQDNFDNFDNS
1983
DNFDNF9DNFDNFDNFDNFDNF1087DNF9DNF10
Legende
FarbeAbkürzungBedeutung
GoldSieg
Silber2. Platz
Bronze3. Platz
GrünPlatzierung in den Punkten
BlauKlassifiziert außerhalb der Punkteränge
ViolettDNFRennen nicht beendet (did not finish)
NCnicht klassifiziert (not classified)
RotDNQnicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQin Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
SchwarzDSQdisqualifiziert (disqualified)
WeißDNSnicht am Start (did not start)
WDzurückgezogen (withdrawn)
HellblauPOnur am Training teilgenommen (practiced only)
TDFreitags-Testfahrer (test driver)
ohneDNPnicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJverletzt oder krank (injured)
EXausgeschlossen (excluded)
DNAnicht erschienen (did not arrive)
CRennen abgesagt (cancelled)
 keine WM-Teilnahme
sonstigeP/fettPole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursivSchnellste Rennrunde
*nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
()Streichresultate
unterstrichenFührender in der Gesamtwertung

Le-Mans-Ergebnisse

JahrTeamFahrzeugTeamkollegeTeamkollegePlatzierungAusfallgrund
1972Vereinigte StaatenVereinigte Staaten North American Racing TeamFerrari 365 GTB/4FrankreichFrankreich Claude BuchetRang 9
1974FrankreichFrankreich Equipe GitanesMatra-Simca MS680FrankreichFrankreich Jean-Pierre BeltoiseAusfallMotorschaden
1975FrankreichFrankreich Gitanes Automobiles LigierLigier JS2FrankreichFrankreich Jean-Pierre BeltoiseAusfallUnfall
1977Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Grand Touring Cars Inc.Mirage GR8AustralienAustralien Vern SchuppanRang 2
1978FrankreichFrankreich Team Renault SportAlpine A442Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Derek BellAusfallDifferential
1979FrankreichFrankreich Jean-Pierre JarierPorsche 935FrankreichFrankreich Raymond TouroulVereinigte StaatenVereinigte Staaten Randy TownsendAusfallMotorschaden
1981Deutschland BASF Casetten Team GS SportBMW M1Deutschland Hans-Joachim StuckDeutschland Helmut HenzlerAusfallUnfall
1984Deutschland Porsche Kremer RacingPorsche 956BAustralienAustralien Vern SchuppanAustralienAustralien Alan JonesRang 6
1985Deutschland Porsche Kremer RacingPorsche 962CDeutschland Franz KonradNeuseeland Mike ThackwellRang 9
1988AustralienAustralien Takefuji Schuppan Racing TeamPorsche 962CVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brian RedmanSchwedenSchweden Eje ElghRang 10
1995FrankreichFrankreich Larbre CompétitionPorsche 911 GT2FrankreichFrankreich Érik ComasSpanienSpanien Jesús ParejaAusfallUnfall
1996Deutschland Roock Racing TeamPorsche 911 GT2Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Dominic ChappellSpanienSpanien Jesús ParejaAusfallMotorschaden
1997FrankreichFrankreich Chereau SportsPorsche 911 GT2FrankreichFrankreich Jean-Luc ChéreauFrankreichFrankreich Jack LeconteAusfallGetriebeschaden
1998FrankreichFrankreich Société Larbre CompétitionPorsche 911 GT2Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Robin DonovanSchwedenSchweden Carl RosenbladAusfallKraftübertragung
1999FrankreichFrankreich Larbre CompétitionPorsche 911 GT2FrankreichFrankreich Sébastien BourdaisFrankreichFrankreich Pierre de ThoisyAusfallMotorschaden

Weblinks

Commons: Jean-Pierre Jarier – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Flag of South Africa, used between 1928 and 1982. It is identical to the 1982 to 1994 version except that the shade of blue is darker. It is also known as the "Oranje-Blanje-Blou".
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Die quadratische Nationalfahne der Schweiz, in transparentem rechteckigem (2:3) Feld.
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Die Europaflagge besteht aus einem Kranz aus zwölf goldenen, fünfzackigen, sich nicht berührenden Sternen auf azurblauem Hintergrund.

Sie wurde 1955 vom Europarat als dessen Flagge eingeführt und erst 1986 von der Europäischen Gemeinschaft übernommen.

Die Zahl der Sterne, zwölf, ist traditionell das Symbol der Vollkommenheit, Vollständigkeit und Einheit. Nur rein zufällig stimmte sie zwischen der Adoption der Flagge durch die EG 1986 bis zur Erweiterung 1995 mit der Zahl der Mitgliedstaaten der EG überein und blieb daher auch danach unverändert.
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Matra Simca 670C mit Jean Pierre Jarier beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring (Südkehre)