Jean-Marie Balestre

Jean-Marie Balestre (* 9. April 1921 in Saint-Rémy-de-Provence; † 27. März 2008 in Saint-Cloud[1]) war zwischen 1978 und 1996 Präsident verschiedener Automobil-Verbände, darunter FIA, FFSA und FISA.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, in dessen Verlauf er eine nie eindeutig geklärte Rolle gespielt hatte,[2] verlegte Balestre die erfolgreiche französische Automobilzeitschrift Auto journal. Er war Mitbegründer des französischen Motorsportverbandes Fédération française du sport automobile (FFSA) im Jahr 1950 und wurde 1961 der erste Präsident der International Karting Commission der FIA. Er wurde 1973 zum Präsidenten des FFSA und 1978 zum Präsidenten der International Sporting Commission der FIA gewählt, die er während seiner Amtszeit in die FISA umwandelte.

Zwischen 1980 und 1982 rang er mit Bernie Ecclestone um Einnahmen und Kontrolle der Formel 1. Die Streitigkeiten konnten erst durch einen von Enzo Ferrari eingebrachten Kompromiss beigelegt werden. 1986 wurde Balestre Präsident der FIA, blieb aber gleichzeitig Präsident der FISA.

Während seiner Präsidentschaft bei der FIA drang Balestre unter anderem auf Einführung strenger Crashtests für die Rennwagen der Formel 1, um den Sport sicherer zu machen. Zudem war er für die Abschaffung der Turbomotoren in der Formel 1 verantwortlich. Im Rennzirkus wuchs die Unzufriedenheit über seinen Führungsstil, als er Alain Prost 1989 durch die umstrittene Disqualifikation von Ayrton Senna beim Großen Preis von Japan zum Weltmeister machte. Dies führte zur Entscheidung von Max Mosley, 1991 für die FISA-Präsidentschaft zu kandidieren. Die Wahl ging mit 43 zu 29 Stimmen zu Gunsten Mosleys aus. Aufgrund einer drohenden Niederlage bei der Wiederwahl zur FIA-Präsidentschaft 1993 entschied sich Balestre zum freiwilligen Rücktritt. Er blieb jedoch bis Ende 1996 Präsident der FFSA.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. vgl. Jean-Marie Balestre. In: Le Monde, 2. April 2008, S. 21 (franz.)
  2. vgl. Kritischer Balestre-Nachruf bei grandprix.com (engl.)

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