Jean-François Monette

Jean-François Monette
NationKanada Kanada
Geburtstag28. Oktober 1978
GeburtsortPointe-aux-Trembles, Montreal
Größe180 cm
Gewicht77[1] kg
BerufNotar
Karriere
TrainerDerrick Campbell, Stephen Gough
Statuszurückgetreten
Karriereende3. Dezember 2008
Medaillenspiegel
WM-Medaillen2 × Goldmedaille7 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
JWM-Medaillen2 × Goldmedaille1 × Silbermedaille2 × Bronzemedaille
 Shorttrack-Weltmeisterschaften
Silber2002 Montreal3000-m-Staffel
Silber2003 Warschau3000-m-Staffel
Bronze2003 Warschau1000 m
Silber2007 Mailand3000-m-Staffel
Silber2008 Gangneung3000-m-Staffel
ISU.svg Shorttrack-TeamweltmeisterschaftenVorlage:Medaillen_Wintersport/Wartung/unerkannt
Silber2002 MilwaukeeTeam
Gold2003 SofiaTeam
Silber2004 Sankt PetersburgTeam
Gold2007 BudapestTeam
Silber2008 HarbinTeam
 Shorttrack-Juniorenweltmeisterschaften
Gold1996 Courmayeur500 m
Gold1996 CourmayeurMehrkampf
Silber1996 CourmayeurMixed-Staffel
Bronze1996 Courmayeur1500 m
Bronze1996 Courmayeur1500 m Superfinale
Platzierungen im Shorttrack-Weltcup
 Weltcupsiege4 (davon 1 Einzelsieg)
 Gesamtweltcup4. (2002/03)
 500-m-Weltcup1. (2002/03)
 1000-m-Weltcup2. (2002/03)
 1500-m-Weltcup7. (2002/03)
 Podiumsplatzierungen1.2.3.
 500 Meter132
 1000 Meter002
 1500 Meter012
 3000 Meter012
 Staffel/Team362
letzte Änderung: 7. Februar 2022

Jean-François Monette (* 28. Oktober 1978 in Pointe-aux-Trembles, Montreal) ist ein kanadischer Jurist sowie ehemaliger Shorttrackläufer.

Leben

Sportliche Karriere

Als Kind spielte er zunächst Eishockey. Den Anstoß für den Wechsel zu Eisschnelllauf und Shorttrack gaben die Olympischen Winterspiele 1988, die in der kanadischen Stadt Calgary stattfanden. Monette war besonders begeistert vom Eisschnellläufer Gaétan Boucher (der, wie er selbst, aus Québec stammte) und schloss sich bald darauf im Alter von neun Jahren einem Verein in seiner Heimatstadt an.[2] Sein dortiger erster Trainer war Laurent Daignault, der zwischen 1989 und 1992 drei Medaillen bei Weltmeisterschaften gewinnen sowie bei den Olympischen Winterspielen 1992 im französischen Albertville den zweiten Platz mit der Staffel erreichen sollte. Schon bald galt Monette als vielversprechendes Talent und 1996 vermochte er ein erstes Ausrufezeichen auf internationaler Bühne zu setzen, als er sich bei den Juniorenweltmeisterschaften in Courmayeur – punktgleich mit dem Südkoreaner Lee Sang-jun – die Goldmedaille im Mehrkampf sichern konnte.

Ab 2000 trat er bei Rennen der Erwachsenenklassifikation an und gehörte zu den besten Kanadiern. In den Jahren 2001 bis 2004 verbuchte er vier Weltcupsiege und am Ende der Weltcupsaison 2002/03 sicherte er sich die Disziplinenwertung über die 500-Meter-Distanz. Vom kanadischen Dachverband Speed Skating Canada wurde er daraufhin als bester männlicher Shorttrackläufer des Jahres geehrt. Ferner sammelte Monette zwischen 2002 und 2008 zehn Weltmeisterschaftsmedaillen – darunter die Teamweltmeister-Titel 2003 und 2007. Über 500 Meter, 1000 Meter sowie mit der 5000-Meter-Staffel fuhr er jeweils zu neuen Weltrekorden und seine Bestzeit über 500 Meter hatte knapp vier Jahre lang Bestand. Dennoch blieb ihm ein Start bei Olympischen Winterspielen stets verwehrt: Im Februar 2002 in Salt Lake City war er kurz davor, wurde jedoch nur als Ersatzmann für die kanadische Mannschaft nominiert und kam nicht zum Einsatz.

Dass er später auch nicht für die in Turin ausgetragenen Olympischen Winterspiele 2006 berufen wurde, frustrierte Monette nachhaltig.[2] Hinzu kamen mehrere im Februar 2008 erlittene Stoßverletzungen sowie eine nur langsam heilende Knieverletzung. In Addition führten diese Gründe dazu, dass er am 3. Dezember 2008 seinen Rücktritt vom aktiven Sport bekanntgab.[3]

Nach dem Rücktritt

Monette brach ein zunächst begonnenes Biologiestudium ab[2] und immatrikulierte sich stattdessen in Rechtswissenschaft an der Universität Montreal. Dort erhielt er im Mai 2008 seinen Abschluss und belegte anschließend noch postgraduale Kurse zur Spezialisierung in Notarrecht.[3] Er arbeitet seither als Notar – erst in Montreal und mittlerweile in Gaspé. Zwischen 2011 und 2014 gehörte er dem Vorstand von Speed Skating Canada an und im September 2016 beschloss das Council der Internationalen Eislaufunion (ISU) auf seiner Sitzung in Genf, Monette zum Mitglied der ISU-Disziplinarkommission zu ernennen.[4]

Bereits unmittelbar nach seinem Rücktritt engagierte sich Monette als Trainer in seinem Jugendverein in Pointe-aux-Trembles. Im Jahr 2019 gehörte er zu den Mitgründern des ersten Eisschnelllaufvereines in Gaspé. Der damals nächstgelegene befand sich im 220 Kilometer Luftlinie entfernten Matane.[5]

Weltcupsiege

EinzelrennenStaffelrennen
Nr.DatumOrtDisziplin
1.7. Februar 2004Tschechien Mladá Boleslav500 m
Nr.DatumOrtDisziplin
1.9. Dezember 2001Bulgarien Sofia5000-m-Staffel1
2.20. Oktober 2002Korea Sud Chuncheon5000-m-Staffel2
3.9. Februar 2003Vereinigte Staaten Salt Lake City5000-m-Staffel3

Weltrekorde

DistanzOrtZeitAufgestellt amGültig bis
5000-m-Staffel1Calgary6:43,730 min14. Oktober 200117. Oktober 2003
500 mCalgary41,184 s18. Oktober 200313. Oktober 2007
1000 mCalgary1:25,662 min9. März 200314. Februar 2004

Einzelnachweise

  1. Steckbrief zu Jean-François Monette auf der offiziellen Website der kanadischen Olympiamannschaften. Abgerufen auf olympic.ca am 7. Februar 2022.
  2. a b c Delphine Jung: „Un patineur olympique devenu notaire!“ Am 10. Februar 2017 auf droit-inc.com. Abgerufen am 7. Februar 2022.
  3. a b „Speedskater Jean-François Monette retires“. Am 3. Dezember 2008 auf thestar.com (Toronto Star). Abgerufen am 7. Februar 2022.
  4. „Communication No. 2042 – Decisions of the ISU Council“. Abgerufen auf isu.org (Internationale Eislaufunion) am 7. Februar 2022.
  5. Martin Toulgoat: „Un champion du monde comme prof au club de patinage de vitesse de Gaspé“. Am 23. November 2019 auf ici.radio-canada.ca (CBC/Radio-Canada). Abgerufen am 7. Februar 2022.



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