Jay R. Smith

Jay R. Smith (* 29. August 1915 in Los Angeles, Kalifornien; † vor oder am 5. Oktober 2002 bei Las Vegas, Nevada) war ein US-amerikanischer Schauspieler.

Leben

Jay R. Smith stand im Gegensatz zu den meisten seiner Schauspielkollegen bei den Kleinen Strolchen erst relativ spät erstmals vor der Kamera. Er debütierte 1925 im Alter von zehn Jahren in Boys Will Be Joys und übernahm einige wichtige Rolle in der Serie, als er den zu große gewordenen Mickey Daniels als „Sommersprossigen Jungen“ in der Serie ersetzte. Zwar war Daniels nur ein Jahr älter als Smith, doch dieser war selbst als Erwachsener nicht größer als 152 Zentimeter und wog nicht mehr als knapp 50 Kilogramm. Zwar erreichte Smith nie große Bekanntheit, dennoch spielte er in den nächsten vier Jahren in 36 Kurzfilmen. Er entschied sich 1929 freiwillig die Serie zu verlassen, weil er sich mit dem Aufkommen des Tonfilmes und dem dazugehörigen Sprechen überfordert fühlte. Neben seiner Arbeit bei den Kleinen Strolchen hatte Smith auch einen kleinen Auftritt im Laurel-und-Hardy-Film Diese Dame ist ein Kerl von 1926.

Nach seinem Schulabschluss trat Smith der United States Army bei und kämpfte als Soldat im Zweiten Weltkrieg. Anschließend zog er nach Kailua in Hawaii und arbeitete dort als Handelsvertreter für Farben und Lacke. Mit dem verdienten Geld eröffnete er später einen Laden als Fotograf. 1956 heiratete er die Hawaiianerin Florine und sie bekamen Kinder und Enkelkinder. Im Ruhestand zog er Anfang der 1990er-Jahre mit seiner Frau nach Las Vegas. Er war ein beliebter Gast auf Wiedersehensfeiern der Kleinen Strolche, besuchte gerne Conventions in Hollywood und gab Autogramme und Auskünfte über seine kurzlebige Karriere als Schauspieler. Im Jahr seines Todes wirkte er an der Dokumentation Added Attractions: The Hollywood Shorts Story als er selbst mit.

Der Mord

Nachdem Smiths Ehefrau Florine im Februar 2002 gestorben war, lernte er den 55-jährigen Obdachlosen Charles „Wayne“ Crombie kennen. Da Smith wegen seines fortgeschrittenen Alters bereits teilweise auf Hilfe angewiesen war, nahm er Crombie in sein Haus auf und beschäftigte ihn als seinen Assistenten und Pfleger. Außerdem war es sein Ziel, dem Obdachlosen wieder die Rückkehr in ein normales Leben zu ermöglichen. Crombie begleitete Smith etwa auf Treffen mit Fans und Freunden.

Mitte Oktober 2002 meldeten Smiths Kinder ihren 87-jährigen Vater als vermisst und man verständigte die Polizei von Las Vegas. Zuvor war man am 5. Oktober 2002 in der Wüste von Nevada – rund 40 Kilometer nördlich von Las Vegas – auf den Leichnam eines Mannes, der später als Jay R. Smith identifiziert wurde, gestoßen. Schon bald darauf wurde Charles Crombie verhaftet, offenbar hatte er Smith in seinem Haus mit drei Messerstichen getötet und seinen Leichnam anschließend in die Wüste gebracht. Crombie hatte nach dem Mord am wohlhabenden Smith dessen Kreditkarte sowie sein Buick-Automobil gestohlen. Anschließend hatte er Smiths Geld in Spielhallen in Las Vegas ausgegeben.

Crombie wurde im Februar 2005 wegen des Raubmords an Smith zu zweimal lebenslänglichen Haftstrafen ohne die Möglichkeit einer vorzeitigen Haftentlassung verurteilt.[1] Nur das Geständnis und seine Reue verhinderten die Todesstrafe. Crombie starb am 17. Juli 2014 im Alter von 64 Jahren nach langer Krankheit im Gefängniskrankenhaus von Carson City.[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bericht über die Verurteilung Crombies
  2. Bericht über Crombies Tod bei der Washington Post