Jaroslav Modrý

Tschechien  Jaroslav Modrý

Geburtsdatum27. Februar 1971
GeburtsortČeské Budějovice, Tschechoslowakei
Größe188 cm
Gewicht100 kg

PositionVerteidiger
Nummer#44
SchusshandLinks

Draft

NHL Entry Draft1990, 9. Runde, 179. Position
New Jersey Devils

Karrierestationen

bis 1990Motor České Budějovice
1990–1992HC Dukla Trenčín
1992–1995New Jersey Devils
1995–1996Ottawa Senators
1996–2004Los Angeles Kings
2004–2005Bílí Tygři Liberec
2005–2006Atlanta Thrashers
2006–2007Dallas Stars
2007–2008Los Angeles Kings
2008Philadelphia Flyers
2008–2009Bílí Tygři Liberec
2009–2012HC Plzeň 1929

Jaroslav Modrý (* 27. Februar 1971 in České Budějovice, Tschechoslowakei) ist ein ehemaliger tschechischer Eishockeyspieler und derzeitiger -trainer, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen 1987 und 2008 unter anderem 753 Spiele für die Los Angeles Kings, New Jersey Devils, Atlanta Thrashers, Ottawa Senators und Dallas Stars in der National Hockey League auf der Position des Verteidigers bestritten hat. Darüber hinaus spielte er für den HC Dukla Trenčín, Motor České Budějovice, Bílí Tygři Liberec und HC Plzeň 1929 aus seiner tschechischen respektive tschechoslowakischen Heimat. Seinen größten Karriereerfolg feierte er jedoch in Diensten der Albany River Rats mit dem Gewinn des Calder Cups der American Hockey League im Jahr 1995. Zwischen 2021 und Dezember 2022 war er Cheftrainer des HC Motor České Budějovice aus der tschechischen Extraliga.

Karriere

Jaroslav Modrý begann seine Karriere in den Nachwuchsmannschaften des TJ Motor České Budějovice und debütierte 1988 für dessen Herrenmannschaft in der 1. Liga, der höchsten Spielklasse der Tschechoslowakei. In den folgenden zwei Jahren etablierte er sich innerhalb der Herrenmannschaft und wurde während des NHL Entry Draft 1990 in der neunten Runde an 179. Stelle von den New Jersey Devils ausgewählt. Kurze Zeit später wechselte er innerhalb der ČSSR zum TJ Dukla Trenčín.

1992 entschloss er sich zu einem Wechsel nach Nordamerika und spielte zunächst bei den Utica Devils, dem damaligen Farmteam der New Jersey Devils, in der American Hockey League. Während der Saison 1993/94 gab er sein NHL-Debüt für die Devils, spielte aber meist weiter in den Farmteams der Devils. Teile der Spielzeit 1994/95 verbrachte er aufgrund eines Streiks in der NHL in Tschechien beim HC České Budějovice.

Im Juli 1995 wurde er von den Devils an die Ottawa Senators abgegeben, die ihn im März 1996 wiederum zu den Los Angeles Kings transferierten. In den folgenden Jahren absolvierte Modrý zunehmend mehr Spiele in der NHL und kam ansonsten in der AHL oder IHL zum Einsatz. Die Spielzeit 2000/01 war Modrýs erste komplette NHL-Saison, bevor er in der Spielzeit 2001/02 persönliche Bestwerte für Assists und Scorerpunkte erreichte sowie am NHL All-Star-Game teilnahm.

2004 verließ er die Los Angeles Kings und unterschrieb als Free Agent einen Vertrag bei den Atlanta Thrashers. Da die Saison 2004/05 aber aufgrund eines Lockouts ausfiel, kehrte er nach Tschechien zurück und spielte für die Bílí Tygři Liberec. In der folgenden Spielzeit ging er dann für die Thrashers aufs Eis, bevor er 2006 zusammen mit Landsmann Patrik Štefan an die Dallas Stars abgegeben wurde, die im Gegenzug Niko Kapanen und einen Draft-Pick nach Los Angeles schickten.

Nach der Hälfte der Saison 2006/07 schickten die Stars Jaroslav Modrý zurück zu den Kings, die dafür Mattias Norström an Dallas abgaben.[1] Während der Spielzeit 2007/08 wurde er dann erneut als Tauschobjekt genutzt. Die Philadelphia Flyers gaben an die Kings einen Drittrunden-Draftpick ab und erhielten dafür den tschechischen Abwehrspieler.[2]

Nachdem er im Sommer 2008 keinen neuen NHL-Vertrag erhielt, wechselte er zurück nach Tschechien und unterschrieb einen Zweijahres-Vertrag in Liberec.[3] Aufgrund sportlichen Misserfolgs erhielt Modrý im Frühjahr 2009 die Freigabe und wechselte zum HC Plzeň. Dort spielte er bis zum Ende der Saison 2010/11, ehe er seine Spielerkarriere zunächst beendete und Trainer der Eishockeymannschaft des Rensselaer Polytechnic Institute wurde.[4] Im Januar 2012 erhielt er erneut einen Vertrag beim HC Plzeň und schied mit dem Klub im Play-off-Halbfinale gegen Kometa Brno aus. Nach der vierten Niederlage dieses Halbfinales beendete er seine Karriere endgültig.[5]

Im Anschluss an seine Karriere als Aktiver wechselte Modrý hinter die Bande und war ab 2017 Assistenztrainer der Ontario Reign aus der American Hockey League. 2020 verließ er die Reign und wurde Cheftrainer der Nachwuchsmannschaft Los Angeles Jr. Kings. Ab 2021 war Modrý Cheftrainer seines Heimatvereins Motor České Budějovice, ehe er im Dezember 2022 entlassen wurde.

International

Jaroslav Modrý kam schon 1989 bei der U18-Europameisterschaft für die Junioren-Auswahl der Tschechoslowakei zum Einsatz und gewann die Silbermedaille. Zwei Jahre später nahm er an der U20-Weltmeisterschaft teil und gewann mit der U20-Mannschaft der ČSFR die Bronzemedaille. Da er in den folgenden Jahren in Nordamerika spielte, nahm er nicht mehr an internationalen Titelkämpfen teil. Erst 2003 wurde er in den Kader der tschechischen Nationalmannschaft berufen und belegte mit dieser bei der Weltmeisterschaft 2003 den vierten Platz.

Erfolge und Auszeichnungen

International

Karrierestatistik

Reguläre SaisonPlay-offs
SaisonTeamLigaSpTVPktSMSpTVPktSM
1987/88Motor České Budějovice1. liga (ČSSR)30000
1988/89Motor České Budějovice1. liga (ČSSR)280118
1989/90Motor České Budějovice1. liga (ČSSR)41224
1990/91TJ Dukla Trenčín1. liga (ČSFR)3319106
1991/92Motor České Budějovice1. liga (ČSFR)1441014
1991/92TJ Dukla Trenčín1. liga (ČSFR)180446
1992/93Utica DevilsAHL80735426250222
1993/94New Jersey DevilsNHL412151718
1993/94Albany River RatsAHL1915625
1994/95HC České BudějoviceExtraliga1913430
1994/95New Jersey DevilsNHL110000
1994/95Albany River RatsAHL18561114143364
1995/96Ottawa SenatorsNHL644141838
1995/96Los Angeles KingsNHL90336
1996/97Los Angeles KingsNHL3033625
1996/97Phoenix RoadrunnersIHL233121517
1996/97Utah GrizzliesIHL111452070116
1997/98Utah GrizzliesIHL741221337240226
1998/99Los Angeles KingsNHL50110
1998/99Long Beach Ice DogsIHL64629354484264
1999/00Los Angeles KingsNHL265491820000
1999/00Long Beach Ice DogsIHL112468
2000/01Los Angeles KingsNHL634151948101014
2001/02Los Angeles KingsNHL80438426570220
2002/03Los Angeles KingsNHL8213253868
2003/04Los Angeles KingsNHL795273244
2004/05Bílí Tygři LiberecExtraliga193710241204422
2005/06Atlanta ThrashersNHL797313876
2006/07Dallas StarsNHL57191032
2006/07Los Angeles KingsNHL1908822
2007/08Los Angeles KingsNHL6115642
2007/08Philadelphia FlyersNHL19033890330
2008/09Bílí Tygři LiberecExtraliga52314174830006
2009/10HC Plzeň 1929Extraliga52918279160338
2010/11HC Plzeň 1929Extraliga52812205440114
2011/12HC Plzeň 1929Extraliga1410137100226
1. Liga gesamt1377263320
Extraliga gesamt189245175254350101046
AHL gesamt1171346591011933586
IHL gesamt1832470941611945916
NHL gesamt72549201250510281566

International

Vertrat Tschechoslowakei bei:

Vertrat Tschechien bei:

JahrTeamVeranstaltungResultatSpTVPktSM
1989TschechoslowakeiU18-EM2. Platz, Silber622412
1991TschechoslowakeiU20-WM3. Platz, Bronze60112
2003TschechienWM4. Platz90334
Junioren gesamt1223514
Herren gesamt90334

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kings bring back Jaroslav Modry. In: cbc.ca. 29. Juni 2007, abgerufen am 26. November 2018 (englisch).
  2. cbc.ca, Kings trade Jaroslav Modry to Flyers
  3. tsn.ca/nhl, Modry leaves NHL to play for team in Czech Republic
  4. Jaroslav Modry to Aide Men's Hockey. In: rpiathletics.com. 15. Oktober 2018, abgerufen am 26. November 2018 (englisch).
  5. Adéla Maxianová: Musím dát prostor mladým, říká definitivně se loučící Jaroslav Modrý. In: hcskoda.cz. 3. April 2012, abgerufen am 26. November 2018 (tschechisch).

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Modry playing for the Long Beach Ice Dogs.