Japyger

Die Japyger (vom lateinischen Iapyges griech. Japyx) waren ein Volk, das im 1. Jahrtausend v. Chr. die heutige italienische Region Apulien besiedelte. Eine oft vermutete illyrische Herkunft lässt sich nicht beweisen.

Hintergrund

Bereits der griechische Geschichtsschreiber Herodot erwähnte in seinen Schriften das Land Japygia. Japyger seien gemeinsam mit Pelasgern in das später Apulien genannte Gebiet eingewandert. Aus der Bezeichnung Iapudia wurde zunächst Apudia und später durch eine Lautverschiebung (d→l) Apulia. Bei den Italienern wurde der Name zu Puglia.[1] Japyger, die im 11. oder 10. Jahrhundert v. Chr. von der anderen Seite der Adria zugewandert sein sollen, fanden in der Region die einheimische Bevölkerung vor, verschmolzen mit ihr und gaben drei Völkern ihren Ursprung: im Norden die Daunier oder Apulier, in der Mitte die Peuketier und im Süden die Messapier.[2]

Beschreibung nach Plinius

Plinius der Ältere beschrieb, dass sich das Acra Iapygia (Capo Santa Maria di Leuca) als Vorgebirge dort befindet, wo sich Italien am weitesten ins Meer erstreckt. Dort scheidet sich das Ionische vom Adriatischen Meer und eine Überfahrt sei von hier nach Apollonia (Pelina) in Griechenland möglich. Er spricht des Weiteren von einem Fluss mit dem Namen Iapyx, der nach einem König und Sohn des Daidalos benannt sei. Von diesem leite sich auch der Name des Landes Iapygia ab.[3]

Die erste von den Japygern gegründete Stadt war Oria in der Provinz Brindisi. 466 v. Chr. besiegten sie die griechische Stadt Tarent.[4]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Ekkehart Rotter, Christin Löchel: Apulien. Byzantinische Grottenkirchen, normannische Kathedralen, staufische Kastelle, lecceser Barock. DuMont, Köln 2000, ISBN 3-770-14314-0. (online, S. 26)
  2. Massimo Pallottino: Italien vor der Römerzeit. Aus dem Italienischen übersetzt von Stephan Steingräber. Verlag C. H. Beck, München 1987, S. 116; Originalausgabe: Storia della prima Italia. Rusconi Libri, Mailand 1984
  3. Plinius der Ältere, Naturalis historia 3,16,100–102. Deutsche Übersetzung von Georg Christian Wittstein: Die Naturgeschichte des Cajus Plinius Secundus. Ins Deutsche übersetzt und mit Anmerkungen versehen. Gressner & Schramm, Leipzig 1881–1882, OCLC 442009509, S. 266 f. (online).
  4. Rudolf Heinrich Klausen: Aeneas und die Penaten. Die italischen Volksreligionen unter dem Einfluss der griechischen. F. und A. Perthes, Hamburg 1839–1840, OCLC 4144007. (online, S. 446.)