Japanwachs

Japanischer Wachsbaum (Rhus succedanea)
Früchte von Rhus verniciflua

Japanwachs, auch Japantalg, Sumachwachs oder Beerenwachs genannt, ist ein Gemisch aus Pflanzenfett und freien Fettsäuren, das aus den Früchten verschiedener Pflanzen wie z. B. dem Japanischen Wachsbaum (Rhus succedanea), dem Lackbaum (Rhus verniciflua) oder dem Japanischen Zimt (Cinnamomum pedunculatum) und verschiedenen Toxicodendron- und anderen Arten hergestellt wird.

Eigenschaften

Japanwachs ist eine weiße bis gelbliche, klebrige, feste und plastische in Wasser und kaltem Ethanol unlösliche Substanz. Trotz des Namens ist Japanwachs kein Wachs im chemischen Sinn, sondern ein Gemisch von Glyceridestern hauptsächlich mit der Palmitinsäure (Tripalmitin) und in geringen Mengen mit der Japansäure, einer Dicarbonsäure, sowie freien Fettsäuren und löslichen Säuren wie Isobuttersäure.

Japanwachs ist leicht in Benzol, Ether und Naphtha löslich. Der Schmelzpunkt liegt bei 52 °C bis 54 °C. Die Iodzahl beträgt zwischen 4,5 und 12,6, die Säurezahl liegt bei 20–30. Die Verseifungszahl ist zwischen 214 und 222.

Gewinnung

Die Früchte enthalten bis zu 30 % Japanwachs, die Gewinnung des Japanwachses erfolgt durch Press- oder Extraktionsverfahren.

Im Pressverfahren werden die Früchte zunächst gesiebt und dann gepresst und zerkleinert. Die zerkleinerten Früchte werden gekocht. Das Japanwachs sammelt sich an der Oberfläche des heißen Wassers und wird dort abgeschöpft. Das frische Wachs hat eine gelblich-grüne Farbe und wird an der Sonne gebleicht.[1] Im Extraktionsverfahren werden die Früchte nach dem Sieben mit einem organischen Lösungsmittel wie Hexan versetzt und das Japanwachs extrahiert.

Verwendung

Japanwachs wird in Kosmetika, Lebensmitteln und medizinischen Produkten wie zahnärztlichen Wachspräparaten verwendet, sowie als Rohstoff für die Seifenherstellung und in der Textilindustrie.

Literatur

  • Emil Abderhalden: Biochemisches Handlexikon. III. Band, Springer, 1911, ISBN 978-3-642-88965-3 (Reprint), S. 152.
  • Gustav Hefter: Technologie der Fette und Öle. 2. Band, Springer, 1908, ISBN 978-3-662-01825-5, S. 706.
  • Rudolf Benedikt: Analyse der Fette und Wachsarten. 3. Auflage, Springer 1897, ISBN 978-3-662-38642-2, S. 539 f.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. H. Bennett: Commercial Waxes – Natural and Synthetic. 2007, ISBN 978-1-4067-5966-2 (Reprint).

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