Janie Fricke

Janie Fricke

Janie Fricke (* 19. Dezember 1947 in South Whitney, Indiana), eigentlich Jane Marie Fricke, zeitweise auch Janie Frickie, ist eine US-amerikanische Country-Sängerin.

Anfänge

Janie wuchs auf einer Farm im US-Bundesstaat Indiana auf. Von ihren Eltern beeinflusst – der Vater war Gitarrist, und die Mutter spielte Orgel – entwickelte sie schon als Kind eine Leidenschaft für Musik. Während ihrer Collegezeit verdiente sie Geld mit dem Einspielen von gesungenen Werbespots, sogenannten Jingles. Dank ihrer außergewöhnlich schönen Stimme erreichte sie in der Szene schnell einen gewissen Bekanntheitsgrad. 1972, nach Abschluss ihres Lehramtsstudiums, beschloss sie daher, es zunächst mit einer Karriere in der Musikwelt zu versuchen.

Die Suche nach interessanten und lukrativen Aufgaben führte sie nach Memphis, Dallas, Los Angeles und schließlich, 1975, nach Nashville. In der Music City entwickelte sie sich schnell zu einer gefragten Backup-Sängerin. Im Laufe der Jahre wirkte sie bei der Produktion von mehr als 1200 Alben mit. Mit praktisch allen Großen arbeitete sie zusammen, mit Elvis Presley stand sie bei einem Konzert in Memphis auf der Bühne.

Karriere

Der etablierte Country-Musiker Johnny Duncan wurde auf die talentierte Sängerin aufmerksam und ließ sie bei seinen Aufnahmen einige Solo-Passagen singen. Das wiederum erregte das Interesse des einflussreichen Produzenten Billy Sherrill. Es kostete etwas Mühe, Janie Fricke zu einer Solokarriere zu überreden. Sie war als Backup-Sängerin gut im Geschäft und scheute den Tourneestress, dem sich Musiker mit eigenen Platten unterwerfen mussten.

Ihre ersten Singles wurden 1977 für das Columbia Label produziert. Sie erreichten respektable Hitparadenpositionen. Ein Jahr später schaffte sie mit dem im Duett mit Charlie Rich gesungenen On My Knees ihren ersten Nummer-1-Hit. Ein Problem war ihre gesangliche Vielfältigkeit. Sie beherrschte zahlreiche Stilrichtungen und war entsprechend schwer einzuordnen. Ihre Nähe zur Pop-Musik war aber in den damaligen Jahren keineswegs ungewöhnlich für eine Country-Sängerin.

1982 wechselte sie den Produzenten. Unter Bob Montgomery wurden auf Anhieb zwei weitere Nummer-1-Hits eingespielt: He’s A Heartache (Looking For A Place To Happen) und Tell Me A Lie. Im gleichen Jahr und auch 1983 gewann sie den CMA Award „Country-Sängerin des Jahres“. Weitere Auszeichnungen und weitere Top-Hits folgten. Mitte der achtziger Jahre benannte sie sich für kurze Zeit in „Janie Frickie“ um. Ihre Schallplattenverkäufe ließen spürbar nach. 1989 verlor sie den Vertrag mit dem Columbia-Label.

1992 unterzeichnete sie einen Vertrag bei dem neu gegründeten Branson Entertainment Label. Hier wurden zwei Alben produziert, mit denen sie aber nicht mehr an die Erfolge der Vergangenheit anknüpfen konnte. In den folgenden Jahrzehnten erschienen in unregelmäßigen Abständen neue Alben auf kleineren Labels, darunter 2004 The Bluegrass Sessions, das 2012 noch einmal als Country Side of Bluegrass aufgelegt wurde. Im Gegensatz zu ihren großen Erfolg mit Country-Pop war dieses Werk im Bluegrass verwurzelt.[1]

Diskografie

Alben

JahrTitelHöchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[2]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 Coun­try
1980I’ll Need Someone to Hold Me When I CryCoun­try28
(21 Wo.)Coun­try
1981Sleeping with Your MemoryCoun­try42
(27 Wo.)Coun­try
1982It Ain’t EasyCoun­try15
(58 Wo.)Coun­try
1983Love LiesCoun­try10
(52 Wo.)Coun­try
1984The First Word in MemoryCoun­try17
(32 Wo.)Coun­try
1985Somebody Else’s FireCoun­try21
(39 Wo.)Coun­try
1986Black and WhiteCoun­try1
(35 Wo.)Coun­try
1987After MidnightCoun­try29
(19 Wo.)Coun­try
1988Saddle the WindCoun­try64
(9 Wo.)Coun­try
1989Labor of LoveCoun­try64
(13 Wo.)Coun­try

Weitere Alben

  • 1978: Singer of Songs
  • 1979: Love Notes
  • 1979: From the Heart
  • 1980: Nice ’n Easy (mit Johnny Duncan)
  • 1991: Great Movie Themes
  • 1991: Janie Fricke
  • 1992: Crossroads: Hymns of Faith
  • 1995: Now and Then
  • 2000: Bouncin’ Back
  • 2003: Tributes to My Heroes
  • 2004: The Bluegrass Sessions (auch als Country Side of Bluegrass veröffentlicht)
  • 2008: Roses and Lace

Livealben

  • 2002: Live at Billy Bob’s Texas

Kompilationen

JahrTitelHöchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[2]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 Coun­try
1982Greatest HitsCoun­try34
(25 Wo.)Coun­try
1985The Very Best of JanieCoun­try33
(37 Wo.)Coun­try
1987CelebrationCoun­try63
(16 Wo.)Coun­try

Weitere Kompilationen

  • 1986: I Love Country
  • 1986: 17 Greatest Hits
  • 1995: Sweet and Sassy
  • 1999: Super Hits
  • 1999: Anthology
  • 2006: Golden Legends: Janie Fricke
  • 2018: The Essential Janie Fricke

Singles

JahrTitel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[2]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 Coun­try
1977What’re You Doing Tonight
Singer of Songs
Coun­try21
(13 Wo.)Coun­try
1978Baby It’s You
Singer of Songs
Coun­try21
(12 Wo.)Coun­try
Please Help Me, I’m Falling (In Love With You)
Singer of Songs
Coun­try12
(13 Wo.)Coun­try
Playin’ Hard to Get
Love Notes
Coun­try22
(12 Wo.)Coun­try
1979I’ll Love Away Your Troubles for Awhile
Love Notes
Coun­try14
(12 Wo.)Coun­try
Let’s Try Again
Love Notes
Coun­try28
(10 Wo.)Coun­try
But Love Me
From the Heart
Coun­try26
(13 Wo.)Coun­try
1980Pass Me By (If You’re Only Passing Through)
From the Heart
Coun­try22
(12 Wo.)Coun­try
He’s Out of My Life
Nice ’n Easy
Coun­try17
(14 Wo.)Coun­try
mit Johnny Duncan
Down to My Last Broken Heart
I’ll Need Someone to Hold Me When I Cry
Coun­try2
(18 Wo.)Coun­try
1981Pride
I’ll Need Someone to Hold Me When I Cry
Coun­try12
(14 Wo.)Coun­try
I’ll Need Someone to Hold Me When I Cry
I’ll Need Someone to Hold Me When I Cry
Coun­try12
(18 Wo.)Coun­try
Do Me with Love
Sleeping with Your Memory
Coun­try4
(19 Wo.)Coun­try
1982Don’t Worry ’bout Me Baby
Sleeping with Your Memory
Coun­try1
(18 Wo.)Coun­try
It Ain’t Easy Bein’ Easy
It Ain’t Easy
Coun­try1
(19 Wo.)Coun­try
1983You Don’t Know Love
It Ain’t Easy
Coun­try4
(19 Wo.)Coun­try
He’s a Heartache
(Looking for a Place to Happen)
It Ain’t Easy
Coun­try1
(20 Wo.)Coun­try
Tell Me a Lie
Love Lies
Coun­try1
(20 Wo.)Coun­try
1984Let’s Stop Talkin’ About It
Love Lies
Coun­try1
(18 Wo.)Coun­try
If the Fall Don’t Get You
Love Lies
Coun­try8
(17 Wo.)Coun­try
Your Heart’s Not in It
The First Word in Memory
Coun­try1
(23 Wo.)Coun­try
The First Word in Memory Is Me
The First Word in Memory
Coun­try1
(19 Wo.)Coun­try
1985She’s Single Again
Somebody Else’s Fire
Coun­try2
(22 Wo.)Coun­try
Somebody Else’s Fire
Somebody Else’s Fire
Coun­try4
(23 Wo.)Coun­try
1986Easy to Please
Somebody Else’s Fire
Coun­try5
(22 Wo.)Coun­try
Always Have, Always Will
Black and White
Coun­try1
(22 Wo.)Coun­try
When a Woman Cries
Black and White
Coun­try20
(16 Wo.)Coun­try
1987Are You Satisfied?
After Midnight
Coun­try32
(11 Wo.)Coun­try
Baby You’re Gone
After Midnight
Coun­try63
(4 Wo.)Coun­try
1988Where Does Love Go (When It’s Gone)
Saddle the Wind
Coun­try54
(8 Wo.)Coun­try
I’ll Walk Before I Crawl
Saddle the Wind
Coun­try50
(8 Wo.)Coun­try
The Heart
Saddle the Wind
Coun­try64
(4 Wo.)Coun­try
1989Love Is One of Those Words
Labor of Love
Coun­try56
(7 Wo.)Coun­try
Give ’em My Number
Labor of Love
Coun­try43
(9 Wo.)Coun­try

Weitere Singles

  • 1991: You Never Crossed My Mind
  • 1991: I Want to Grow Old with You

Gastbeiträge

JahrTitel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[2]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 Coun­try
1977Come a Little Bit Closer
Come a Little Bit Closer
Coun­try4
(16 Wo.)Coun­try
mit Johnny Duncan
1978On My Knees
Take Me
Coun­try1
(14 Wo.)Coun­try
1984A Place to Fall Apart
It’s All in the Game
Coun­try1
(22 Wo.)Coun­try
1987From Time to Time (It Feels Like Love Again)
Partners / After Midnight
Coun­try21
(12 Wo.)Coun­try

Auszeichnungen

JahrOrg.AwardTitel
1979TNNNew Female Vocalist
1982CMAFemale Vocalist Of The Year
1983ACMTop Female Vocalist
1983CMAFemale Vocalist Of The Year
1983TNNTop Female Vocalist
1984TNNTop Female Vocalist

Weblinks

Quellen

  1. James Gabehart: Country Side of Bluegrass from Janie Fricke. In: Bluegrass Today. 5. Januar 2012, abgerufen am 26. Januar 2021 (amerikanisches Englisch).
  2. a b c d Chartquellen: US

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