Janica Kostelić

Janica Kostelić

Janica Kostelić in Maribor 2001
NationKroatien Kroatien
Geburtstag5. Januar 1982 (41 Jahre)
GeburtsortZagreb
Größe175 cm
Gewicht76 kg
Karriere
DisziplinAbfahrt, Super-G, Riesenslalom,
Slalom, Kombination
VereinSK Zagreb
Statuszurückgetreten
Karriereende19. April 2007
Medaillenspiegel
Olympische Spiele4 × Goldmedaille2 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften5 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Junioren-WM0 × Goldmedaille1 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
GoldSalt Lake City 2002Slalom
GoldSalt Lake City 2002Riesenslalom
GoldSalt Lake City 2002Kombination
SilberSalt Lake City 2002Super-G
GoldTurin 2006Kombination
SilberTurin 2006Super-G
 Alpine Skiweltmeisterschaften
GoldSt. Moritz 2003Slalom
GoldSt. Moritz 2003Kombination
GoldSanta Caterina 2005Abfahrt
GoldSanta Caterina 2005Slalom
GoldSanta Caterina 2005Kombination
 Alpine Ski-Juniorenweltmeisterschaften
SilberMegève 1998Kombination
BronzeMegève 1998Super-G
Platzierungen im Alpinen Skiweltcup
 Einzel-Weltcupdebüt23. Januar 1998
 Einzel-Weltcupsiege30
 Gesamtweltcup1. (2000/01, 2002/03,
2005/06)
 Abfahrtsweltcup4. (2004/05, 2005/06)
 Super-G-Weltcup5. (2005/06)
 Riesenslalomweltcup3. (2002/03, 2005/06)
 Slalomweltcup1. (2000/01, 2002/03,
2005/06)
 Kombinationsweltcup1. (2000/01, 2002/03,
2004/05, 2005/06)
 Podiumsplatzierungen1.2.3.
 Abfahrt121
 Super-G110
 Riesenslalom232
 Slalom20096
 Kombination610
 

Janica Kostelić [ˈjanitsa ˈkɔstɛlitɕ] (* 5. Januar 1982 in Zagreb) ist eine ehemalige kroatische Skirennläuferin. Sie gewann drei Mal den Gesamtweltcup, fünf Weltmeistertitel und ist mit viermal Gold und zweimal Silber die erfolgreichste alpine Skirennläuferin der olympischen Geschichte. Außerdem konnte sie als eine von nur sieben Läuferinnen in allen Disziplinen Weltcupsiege erringen. Ihr älterer Bruder Ivica Kostelić (* 1979) ist ebenfalls ein ehemaliger erfolgreicher Skirennläufer. Beide wurden von ihrem Vater Ante trainiert.

Biografie

Kostelić ist die erste kroatische Sportlerin, die jemals Medaillen bei Olympischen Winterspielen gewann. Zugleich ist sie die bislang einzige Skirennläuferin, die vier Goldmedaillen bei Olympischen Spielen erringen konnte. Ihren ersten Sieg in einem bedeutenden internationalen Rennen errang sie 1997 beim Trofeo Topolino. Darauf folgten körperliche Rückschläge. In der Saison 2000/01 stürzte sie im Abfahrtstraining von St. Moritz schwer, so dass eine Fortsetzung ihrer Karriere bezweifelt werden musste. Nachdem sie über einen Großteil des Jahres 2001 mit einer Knieverletzung außer Gefecht gesetzt war, feierte sie ihr Comeback in der Saison 2001/02. Kostelić gewann bei den Olympischen Winterspielen 2002 drei Goldmedaillen im Riesenslalom, im Slalom und in der Kombination sowie eine Silbermedaille im Super-G, wobei jene in der Kombination am 21. Februar in der chronologischen Folge die überhaupt erste Wintermedaille für Kroatien war. Bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin konnte sie ihre erfolgreiche Laufbahn mit einer Goldmedaille in der Kombination sowie einer weiteren Silbermedaille im Super-G fortsetzen; sowohl in der Abfahrt als auch im Riesenslalom ging sie nicht an den Start.

Bei den Weltmeisterschaften 2003 in St. Moritz wurde sie in der Kombination zum ersten Mal Weltmeisterin, eine Goldmedaille im Slalom folgte wenige Tage später. Anfang 2004 musste sich Kostelić aufgrund einer erneuten Knieverletzung vorübergehend aus dem Sport zurückziehen, stieg jedoch im darauf folgenden Winter wieder in den Weltcup ein. Bei den Weltmeisterschaften 2005 in Bormio wurde sie erneut Weltmeisterin in Kombination und Slalom und gewann zudem erstmals die WM-Abfahrt. Den Riesenslalom und Super-G musste sie wegen einer starken Erkältung auslassen, wodurch sie in Bormio in jeder Disziplin, in der sie startete, Weltmeisterin wurde.

Janica Kostelić konnte 30 Weltcuprennen gewinnen, davon 20 Slaloms, zwei Riesenslaloms, eine Abfahrt, einen Super-G, zwei Super-Kombinationen und vier Kombinationswertungen. Damit gehört sie neben Petra Kronberger, Pernilla Wiberg, Anja Pärson, Lindsey Vonn, Tina Maze und Mikaela Shiffrin zu den sieben Skirennläuferinnen, die in allen Disziplinen des Skiweltcups gewinnen konnten. 2001, 2003 und 2006 konnte sie den Gesamtweltcup für sich entscheiden, dazu auch die Disziplinenweltcups im Slalom und in der Kombination. 2005 wurde sie nach einem dramatischen Finale mit nur drei Punkten Rückstand auf Anja Pärson Zweite im Gesamtweltcup.

Kostelić konnte in der Saison 2005/06 alle Disziplinen innerhalb einer Saison gewinnen. Zuvor war dies nur Petra Kronberger in der Saison 1990/91 gelungen. Darüber hinaus gewann sie jeweils zum dritten Mal den Gesamtweltcup und den Slalomweltcup. Insgesamt erreichte sie 1970 Weltcuppunkte, was bei den Damen bisher nur von Lindsey Vonn in der Saison 2011/12, von Tina Maze 2012/13 und von Mikaela Shiffrin 2018/19 übertroffen wurde.

Janica Kostelić und Maria Höfl-Riesch sind bislang die einzigen Skirennläuferinnen, die ihre olympische Goldmedaille in der alpinen Kombination verteidigen konnten. Seit den Winterspielen von Turin 2006 ist Kostelić zudem die erfolgreichste alpine Skirennläuferin bei Olympischen Spielen.

Janica Kostelić genießt in ihrer Heimat große Popularität. Ihre Erfolge sind für den kroatischen Skisport einzigartig. Der TV-Sender Eurosport kürte sie zur Welt-Sportlerin des Jahres 2005. Außerdem wurde sie mit dem Laureus World Sports Award für die beste Sportlerin des Jahres 2006 ausgezeichnet. Achtmal wurde sie zu Kroatiens Sportlerin des Jahres gewählt, 2001 von der Internationalen Vereinigung der Ski-Journalisten (AIJS) mit dem Skieur d’Or ausgezeichnet und 2002 von der Vereinigung der europäischen Sportjournalisten zu Europas Sportlerin des Jahres gewählt.

Bedingt durch die Erfolge von Janica und Ivica Kostelić erlangte der Skisport in Kroatien größere Aufmerksamkeit. Der Slalom-Weltcup von Zagreb, die so genannte Snow Queen Trophy, wurde gleichzeitig fix in den Weltcupkalender der FIS aufgenommen.

Ihr Vater Ante Kostelić, der gleichzeitig ihr Trainer war, war früher ein bekannter Handballspieler. Ihr älterer Bruder Ivica ist ebenfalls Skirennläufer und wurde 2003 Slalom-Weltmeister sowie in der Saison 2010/11 zum ersten kroatischen Gesamtweltcupsieger.

Am 19. April 2007 gab Janica Kostelić im Alter von nur 25 Jahren ihren Rücktritt vom alpinen Skisport bekannt. Danach war sie oft im Herren-Weltcup zur Unterstützung ihres Bruders im Zielraum zu finden. Als Markenzeichen trägt sie auch im Publikum stets eine Skibrille und bunte Mützen.

Erfolge

Olympische Spiele

Weltmeisterschaften

Janica Kostelić bei den Alpinen Skiweltmeisterschaften 2003 in St. Moritz

Weltcupwertungen

Kostelić hat dreimal den Gesamtweltcup gewonnen (2001, 2003, 2006). Hinzu kommen sieben Siege in Disziplinenwertungen (Slalom: 2001, 2003, 2006, Kombination: 2001, 2003, 2005, 2006).

SaisonGesamtAbfahrtSuper-GRiesenslalomSlalomKombination
PlatzPunktePlatzPunktePlatzPunktePlatzPunktePlatzPunktePlatzPunkte
1998/9911.66749.326.6510.24311.2062.150
1999/0022.42039.3628.5628.7810.250-
2000/011.125650.418.1249.2041.8241.100
2001/0214.50641.1519.7225.8711.2524.80
2002/031.157011.1367.2813.3431.7101.100
2003/04verletzungsbedingt keine Ergebnisse
2004/052.13564.3877.25711.2122.4001.100
2005/061.19704.3005.2663.4641.7401.200
2006/07pausiert

Weltcupsiege

Insgesamt hat Kostelić 30 Weltcuprennen gewonnen (1 × Abfahrt, 1 × Super-G, 2 × Riesenslalom, 20 × Slalom, 4 × Kombination, 2 × Super-Kombination) und insgesamt 55 Podestplätze (30 × Erste, 16 × Zweite, 9 × Dritte) erreicht. Ihr gelangen acht Slalom-Rennsiege in Serie – und sie hat sich 89-mal in den Top-Ten und 126-mal in den Punkterängen (Top-30) platziert.

Abfahrt
DatumOrtLand
14. Januar 2006Bad KleinkirchheimÖsterreich

Super-G

DatumOrtLand
15. Januar 2006Bad KleinkirchheimÖsterreich

Riesenslalom

DatumOrtLand
21. Dezember 2005Špindlerův MlýnTschechien
18. März 2006ÅreSchweden

Kombination

DatumOrtLand
17. Januar 1999St. Anton am ArlbergÖsterreich
14. Januar 2001FlachauÖsterreich
22. Dezember 2002LenzerheideSchweiz
27. Februar 2005San SicarioItalien

Super-Kombination

DatumOrtLand
22. Januar 2006St. MoritzSchweiz
4. März 2006HafjellNorwegen
Slalom
DatumOrtLand
5. Dezember 1999Serre ChevalierFrankreich
12. Dezember 1999SestriereItalien
18. November 2000Park CityUSA
25. November 2000AspenUSA
10. Dezember 2000SestriereItalien
20. Dezember 2000SestriereItalien
28. Dezember 2000SemmeringÖsterreich
14. Januar 2001FlachauÖsterreich
26. Januar 2001OfterschwangDeutschland
18. Februar 2001Garmisch-PartenkirchenDeutschland
10. März 2002ZauchenseeÖsterreich
23. November 2002AspenUSA
22. Dezember 2002LenzerheideSchweiz
29. Dezember 2002SemmeringÖsterreich
5. Januar 2003BormioItalien
8. März 2003ÅreSchweden
27. November 2004AspenUSA
5. Februar 2006OfterschwangDeutschland
10. März 2006LeviFinnland
17. März 2006ÅreSchweden

Juniorenweltmeisterschaften

  • Megève 1998: 2. Kombination, 3. Super-G, 6. Abfahrt, 7. Riesenslalom, 12. Slalom

Weitere Erfolge

  • 9 Siege bei FIS-Rennen (4 × Slalom, 2 × Riesenslalom, 2 × Super-G, 1 × Abfahrt)
  • 1 Sieg im Nor-Am Cup (Slalom in Winter Park 2002)

Auszeichnungen

Weblinks

Commons: Janica Kostelić – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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National- und Handelsflagge des Deutschen Reiches von 1935 bis 1945, zugleich Gösch der Kriegsschiffe.
Das Hakenkreuz ist im Vergleich zur Parteiflagge der NSDAP um 1/20 zum Mast hin versetzt.
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Janica Kostelić na Zlati lisici 2001 v Mariboru
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Janica Kostelić, during the St.Moritz 2003 World Championships, Gold Medailles, Slalom
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