Jan-Wellem-Reiterdenkmal

Jan-Wellem-Reiterstandbild
Reiterstandbild, Detail

Das Jan-Wellem-Denkmal auf dem Marktplatz im Düsseldorfer Stadtteil Altstadt wurde von dem italienisch-flämischen Bildhauer Gabriel Grupello im Jahre 1703 begonnen und im Jahre 1711 aufgestellt. Das barocke Reiterstandbild stellt Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg dar, den Kurfürsten von der Pfalz und Herzog von Jülich-Berg, von den seinerzeit Niederfränkisch sprechenden Düsseldorfern Jan Wellem genannt. Die Plastik, die Grupello im Auftrag seines kurfürstlichen Dienstherrn schuf, ist heute eines der Wahrzeichen Düsseldorfs.

Beschreibung

Reiterdenkmal vor den Häusern Marktplatz 6 und 7, 1896

Die Reiterstatue zeigt den Landesherrn in voller Rüstung, mit Kurhut, Ordenskette und Marschallstab, in gerader Haltung auf dem trabenden Pferd sitzend.

Die grün patinierte Plastik wurde im Gießhaus, dem späteren Theater am Marktplatz, in Bronze gegossen. Nach dem ursprünglichen Entwurf Grupellos war ein wesentlich höherer Sockel geplant. Den Sockel sollten dabei auf allen vier Seiten Allegorien schmücken, die Plastiken von Löwen, welche jeweils ein LasterGeiz, Hochmut, Neid und Unmäßigkeit – niederwerfen. Die Modelle der Löwen waren bereits fertiggestellt, doch der Guss wurde nicht mehr umgesetzt. Statt der ursprünglich geplanten Prachtanlage, deren Zeichnung im historischen Museum zu sehen war, entstand lediglich ein einfacher Sockel, der 1830 durch einen klassizistischen Granitsockel des Bildhauers Kramberger ersetzt wurde. Den neu erschaffenen Sockel dekorieren vergoldete bronzene Palmenzweige und Lorbeerkränze. Größere Inschriftentafeln mit Widmung und Datum finden sich auf den Breitseiten des Sockels. Eingezäunt wird die Denkmalanlage durch ein klassizistisches Lanzengitter mit Lanzenbündeln als Pfosten.

„[...] und ganz in der Nähe auf dem Markt steht eins der schönsten Reiterdenkmäler Deutschlands und eins der schönsten der Welt überhaupt. Das ist der berühmte "Jan Wellem", der Kurfürst Johann Wilhelm von Gabriel Grupiello.“

Hermann von Wedderkop, Das Buch von Köln, Düsseldorf, Bonn. Piper, München 1928. S. 163.

Literatur

  • Theo Lücker: Steine sprechen. Kleiner Wegweiser durch die Düsseldorfer Altstadt. Verlag T. Ewers, Düsseldorf 1977, S. 82–84 [Nr. 40 Das Jan-Wellem-Denkmal].
  • Architekten- und Ingenieur-Verein zu Düsseldorf (Hrsg.): Düsseldorf und seine Bauten. L. Schwann, Düsseldorf 1904, S. 68, [Abb. 40].

Weblinks

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Koordinaten: 51° 13′ 32,9″ N, 6° 46′ 19,3″ O

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Jan-Wellem-Reiterdenkmal vor den Häusern Marktplatz 6 und 7

Identifier: diekunstdenkmale00clem_2 (find matches)
Title: Die Kunstdenkmaler der Stadte und Kreise Gladbach und Krefeld
Year: 1896 (1890s)
Authors: Clemen, Paul, 1866-1947
Subjects: Art Architecture Art Architecture Art Architecture
Publisher: Dusseldorf, L. Schwann
Contributing Library: Getty Research Institute
Digitizing Sponsor: Getty Research Institute

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Fig. 24. Düsseldorf. Ansicht des Rathauses. Auf dem Polizeigebäude, dem ehemaligen Grupelloschen Hause, befand sichals Wahrzeichen eine angeblich den Giesserjungen Grupellos darstellende Sandsteinfigur(vgl. W. Herchenbach i. d. Düss. Zs. 1882, X, Nr. 2, S. i7. — Heimat i877, S. i3i).Jetzt verschwunden. REITERSTATUE des Kurfürsten Johann Wilhelm auf dem Markte.Taf. V. — W. Herchenbach, Gabriel von Grupello: Düss. Zs. 1881, S. 5i; 1882,S. 10. — Smets, Grupello: Düsseid. Kreisblatt i84o, Nr. 200. — Geschichte der StadtDüsseldorf S. 3o2. — Ferber, Historische Wanderung II, S. 5. — J. P. Lentzen,Uber Grupello: Heimatskunde 1879, S. 43. Ausführliche Nachrichten über Grupello 64
Text Appearing After Image:
V DÜSSELDORF 65 und Abbildung seiner Werke bei Raparini, Le portrait du vrai merite (Hs. auf derFahnenburg), p. 146. Vgl. die Beschreibung des Frhrn. v. Vohenstein vom J. i7o9in den Ann. h. V. N. XVIII, S. i7o. Das Werk wurde 17o3 begonnen, im Düsseldorfer Giesshause (im alten Theater) gegossen, und 1711 aufgestellt. Der Sockel trug ursprünglich die Inschrift: ser. joan.wilh. elect. palat. ARTiUM protectori (Reize längs den Nederrhyn, Kampen1785. — Dagegen Denkwürdiger und nützlicher rheinischer Antiquarius, Frankfurta. M. i744, S. 757). Der alte Sockel wurde im J. i83o durch einen neuen Granit-sockel vom Bildhauer Kombo-gcr ersetzt, an dem einige mit pedantischer Steifheit aus-gerichtete, vergoldete, bronzene Palmzweige und Lorbeerkränze angeheftet sind. Ertrügt an der Südseite die Inschrift: joanni guilelmo com. pal. rhen. s. r. i. ar- CHIDAP. ET EL. BAV. JUL. CLIV. MONT. DUCI PRINC. OPT. MERITO URBIS AMPLIF1CA- tori pinacothecae fundatori. An der Nordseite: POSUIT grata c

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Jan-Wellem-Reiterstandbild auf dem Marktplatz in Düsseldorf