Jakob Gschiel
Jakob Gschiel (* 6. Juli 1821 in Obersalberg, Gemeinde Pöllauberg;[1] † 15. Jänner 1908 in Graz) war ein österreichischer Bildhauer.
Leben
Nach seiner Lehrzeit als Gehilfe bei Bildschnitzern folgte ein dreijähriger Besuch der Akademie der bildenden Künste Wien. Danach war er als führender Neogotiker ständig in Graz tätig und führte eine Werkstatt mit mehreren Gehilfen und Schülern, darunter Anton Aicher[2]. Er erhielt viele und namhafte Aufträge, was seine Kritiker jedoch zur Herabsetzung seiner Arbeiten veranlasste.
Seine über 1000 geschaffenen Werke sind fast immer religiöser Natur. Das führte dazu, dass in vielen steirischen Kirchen seine Werke enthalten sind. Gschiels Werkstätte befand sich in der Jakob-Lorber-Gasse, einem kleinen Straßenzug zwischen Ägydigasse und Griesplatz. Nach seinem Tod wurde in den Räumlichkeiten das Jakob-Gschiel-Mueseum etabliert, welches heute nicht mehr existiert. Auch der bekannte steirische Künstler Hans Brandstetter und dessen Sohn Wilhelm Gösser gingen bei Gschiel in seiner Werkstätte in die Lehre. Nach dem berühmten Grazer Bildhauer wurde 1976 in Wetzelsdorf eine Straße benannt, die „Jakob-Gschiel-Gasse“.
Werke (Auswahl)
- Sandsteinfiguren der Heiligen Leopold, Joseph, Johannes der Täufer und der Maria Immaculata, Grazer Dom
- Kruzifix, Mausoleum
- Seitliche Engelsfiguren; Schnitzfiguren der Heiligen Anna, Maria, Elisabeth, Cäcilia, König David; Joseph-Altar; Altarblatt; Kreuzwegreliefs, Franziskanerkirche
- Arbeiten an Altären und Kanzel; Nischenfiguren der Heiligen Johannes der Täufer, Petrus, Paulus, Joseph, Cäcilia, Antonius von Padua; Kreuzwegreliefs; König David; Grazer Stadtpfarrkirche
- Sandsteinfigur Gottesmutter Maria, ehemaliges Dominikanerkloster
- Fassadenfigur Maria mit Kind, Albrechtgasse 4
- Teil der Innenausstattung; Kruzifix; Sandsteinrelief Taufe Christi, Herz-Jesu-Kirche
- Heiligenfiguren in der Sakristei, Leonhardkirche
- Statue der Maria Immaculata, Kirche der Barmherzigen Schwestern
- Sandsteinfiguren der Heiligen Josef und Florian, Mariagrüner Kirche
- Statuen des heiligen Josef, des lehrenden Christus und der Maria Immaculata am Kanzeldach, Marienkirche
- Statuen der Maria Immaculata und der Maria mit dem Evangelisten Johannes, Schulschwesternkirche
Literatur
- Gschiel Jakob. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1959, S. 97.
- Karl A. Kubinzky, Astrid M. Wentner: Grazer Straßennamen. Herkunft und Bedeutung. Leykam, Graz 1996, ISBN 3-7011-7336-2, S. 188.
- Horst Schweigert: DEHIO Graz. Schroll, Wien 1979, ISBN 3-7031-0475-9, S. 268.
- Gertrude Engeljehringer: Jakob Gschiel, ein steirischer Bildhauer. Künstlermonographie und Werkkatalog. Dipl.-Arb., Karl-Franzens-Universität Graz, 1994.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Birgit Scholz und Margarete Payer (Projektteam): Jakob Gschiel. Literatur- und kulturgeschichtliches Handbuch der Steiermark im 19. Jahrhundert online, Karl-Franzens-Universität Graz, Institut für Germanistik, Graz 2010, abgerufen am 23. August 2020.
- ↑ Ilse Krumpöck: Die Bildwerke im Heeresgeschichtlichen Museum, Wien 2004, S. 15
Personendaten | |
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NAME | Gschiel, Jakob |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Bildhauer und Holzschnitzer |
GEBURTSDATUM | 6. Juli 1821 |
GEBURTSORT | Obersalberg, Pöllauberg |
STERBEDATUM | 15. Januar 1908 |
STERBEORT | Graz |
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Stadtpfarrkirche Zum Hl. Blut
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Die von Jakob Gschiel 1866 geschaffene Pietà in der Pfarrkirche Hitzendorf