Jakob Grün
Jakob Moritz Grün (* 13. März 1837 in Pest, Kaisertum Österreich; † 1. Oktober 1916 in Baden bei Wien) war ein österreichischer Violinist ungarischer Herkunft.
Leben
Jakob Grün erhielt ersten Musikunterricht in Pest und lernte dann das Violinspiel privat bei Joseph Böhm in Wien. Anschließend war er Schüler von Moritz Hauptmann am Leipziger Conservatorium der Musik.
1858–61 war er Primgeiger der Hofkapelle zu Weimar, danach bis 1865 an der Hofkapelle zu Hannover, wo er Joseph Joachim kennenlernte. In den Folgejahren unternahm er als Solist Konzertreisen durch Deutschland, Holland und England.
Am 1. Oktober 1868 wurde er Konzertmeister des k. k. Wiener Hofopernorchesters (Wiener Philharmoniker) und blieb bis 1897 Mitglied des Orchesters. Von 1877 bis 1908 war er auch Lehrer am Wiener Konservatorium und bildete eine ganze Generation in der Tradition der Wiener Geigenschule aus. Zu seinen Schülern zählen u. a. Adolf Bak, Marcel Tyberg Sr., Carl Flesch, Rosa Hochmann, Irene von Brennerberg, Franz Kneisel, Fritz Kreisler, Max Lewinger, Franz Mairecker, Hans Wessely und Max Weißgärber.
Grüns Wohnung befand sich in der Heugasse 18 (heute Prinz-Eugen-Straße) in Wieden.[1]
Sein Grab befindet sich auf dem Wiener Zentralfriedhof 1. Tor.
Auszeichnungen
- Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens
- Goldenes Verdienstkreuz mit der Krone
- Königlich rumänische Medaille für Kunst und Wissenschaft „Bene merenti“ I. Klasse
- K. k. Professorentitel
- Ehrenmitglied des Wiener Tonkünstler-Vereines.
Literatur
- Elisabeth Th. Hilscher, Christian Fastl: Grün, Jakob Moritz. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2003, ISBN 3-7001-3044-9.
- Jakob Grün. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1959, S. 86 f. (Direktlinks auf S. 86, S. 87).
- Adolph Kohut: Berühmte israelitische Männer und Frauen in der Kulturgeschichte der Menschheit, 1901 Biografie von Jakob Grün
- Susanne Blumesberger, Michael Doppelhofer, Gabriele Mauthe: Handbuch österreichischer Autorinnen und Autoren jüdischer Herkunft 18. bis 20. Jahrhundert. Band 1: A–I. Hrsg. von der Österreichische Nationalbibliothek. Saur, München 2002, ISBN 3-598-11545-8, S. 467f.
Weblinks
- Nachrufe:
- Professor J. M. Grün.. In: Neue Freie Presse, 2. Oktober 1916, S. 8 (online bei ANNO). (1. Spalte unten)
- Professor J. M. Grün gestorben.. In: Österreichische Volks-Zeitung / Kleine Volks-Zeitung / Volks-Zeitung, 3. Oktober 1916, S. 6 (online bei ANNO). (4. Spalte unten) und S. 7
Einzelnachweise
- ↑ Adolph Lehmann’s allgemeiner Wohnungs-Anzeiger Jg. 1890, Namenverzeichnis 3. Nachweis. Einwohner von Wien und Umgebung. S. 475 (2. Spalte Mitte). Abgerufen am 13. Juni 2017.
Personendaten | |
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NAME | Grün, Jakob |
ALTERNATIVNAMEN | Grün, Jakob Moritz (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Violinist |
GEBURTSDATUM | 13. März 1837 |
GEBURTSORT | Budapest |
STERBEDATUM | 1. Oktober 1916 |
STERBEORT | Baden, Wien |
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Jakob Grün (1837–1916), österreichischer Violinist und Geigenlehrer, Mitglied der Wiener Philharmoniker.
Jakob Grün (1837–1916), österreichischer Violinist und Geigenlehrer, Mitglied der Wiener Philharmoniker.