Jakob Christoph Iselin

Jakob Christoph Iselin
Jakob Christoph Iselin

Jakob Christoph Iselin (* 12. Juni 1681 in Basel; † 13. April 1737 ebenda; heimatberechtigt ebenda) war ein Schweizer reformierter Theologe, Historiker und Lexikograph.

Leben und Werk

Jakob Christoph Iselin, Sohn des Seidenbandfabrikanten und Politikers Johann Lukas Iselin, studierte von 1694 bis 1698 an den Universitäten Basel und Genf Griechisch und Latein und ab 1697 Theologie. Er lernte Französisch, Italienisch und Spanisch (ab 1699). Zurück in Basel beschäftigte er sich mit orientalischen Sprachen und Bibelphilologie. Von 1704 bis 1706 war er Professor für Rhetorik und Geschichte an der Universität Marburg. Von 1707 bis 1711 wirkte er als Professor für Geschichte und Altertümer sowie ab 1711 als Professor für Dogmatik an der Universität Basel. Ab 1716 war er dort zudem als Universitätsbibliothekar tätig. 1718 wurde er zum Ehrenmitglied der Académie royale des inscriptions et belles-lettres in Paris gewählt.[1]

Neben zahlreichen historischen und theologischen Arbeiten besorgte er 1726 als Herausgeber, Autor des Vorwortes und Mitarbeiter bei der Textrevision auf den Grundlagen der Lexika von Pierre Bayle (Dictionnaire historique et critique) und vor allem des Johann Franz Buddeus (Allgemeines historisches Lexicon) die Ausgabe des in Basel erschienenen Neu-vermehrten Historisch- und Geographischen Allgemeinen Lexicons. Dafür warb er in mehreren Kantonen der Eidgenossenschaft Mitarbeiter an.

Das zu den Eigennamenlexika zählende – auch als Basler Lexikon bezeichnete – Nachschlagewerk wurde – vor allem, was süddeutsche und schweizerische Belange betrifft – entsprechend erweitert. Seiner Erstauflage (1726–27 in vier Foliobänden zu je 1000 bis 1200 Seiten) folgte die zweite Ausgabe (1728–29 ebenfalls in vier Foliobänden) sowie eine dritte Auflage in sechs Teilen (1742–44). Die dritte Auflage wurde durch zwei Supplementbände fortgesetzt (1742–44 zu je 2100 Seiten!) und von Jakob Christoph Beck und August Johann Buxtorf verfasst.

Fast alle Artikel in Iselins Lexicon enthalten Literaturhinweise und Quellenangaben – für die damalige Zeit in lexikographischer Hinsicht sehr fortschrittlich. Das Werk ist heute noch gut brauchbar und für entsprechende Fragestellungen aus Biographie, Genealogie, Topographie etc. ein ungemein reichhaltiges Werk.

Literatur

In Zischka und in Peche – den Standardwerken der Lexikographie – nur Erst- und dritte Ausgabe (Zischka, 4; Peche, 298 ff.) dargestellt. Nicht in Zedlers Universal-Lexicon (1735, Bd. 9), da es nur verstorbene Personen zum Inhalt hat.

Weitere Quellen in chronologischer Reihenfolge ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

  • Schweizer Lexikon 1992 (3, 596).
  • Pierer Konv-Lex. 71890 (7, 1209 f.) – nur indirekt als Vater von Isaak Iselin erwähnt;
  • Herder Conv-Lex., 11857 (3, 441 f.);
  • Herder Conv-Lex. 21878 (3, 114);
  • Jöcher, Gelehrten-Lex. 11750 (2, 1993 f.) – ohne Erwähnung des Lexikons;
  • Manz Realenc., 31870 (8, 117);
  • Pierer Universal-Lex., 21843 (15, 282);
  • Pierer Universal-Lex. 41860 (9, 79);

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Mitglieder seit 1663. (Nicht mehr online verfügbar.) Académie des Inscriptions et Belles-Lettres, archiviert vom Original am 19. Januar 2022; abgerufen am 17. Januar 2021 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.aibl.fr

Auf dieser Seite verwendete Medien

Basel, Universitätsbibliothek, AN II 4a, f. 151r – Matriculation Register of the Rectorate of the University of Basel, Volume 3 (1654-1764).JPG
Die Basler Rektoratsmatrikel, in handschriftlicher Form von 1460 bis 2000 geführt, enthält jahrweise Angaben zum jeweiligen Rektor sowie die Listen der eingeschriebenen Studenten. Auffällig ist der reiche Buchschmuck der ersten drei Bände, der sich über 3 Jahrhunderte erstreckt und, dank dem chronologischen Aufbau genau datierbar, auf willkommene Weise die Entwicklung der Miniaturmalerei in Basel dokumentiert.