Jacquinot Bay

Jacquinot Bay
Jacquinotbucht (ehemaliger Name)
Satellitenaufnahme der Jacquinot Bay (westlich) sowie der Waterfall Bay (östlich)
Satellitenaufnahme der Jacquinot Bay (westlich) sowie der Waterfall Bay (östlich)

Satellitenaufnahme der Jacquinot Bay (westlich) sowie der Waterfall Bay (östlich)

GewässerSalomonensee
LandmasseNeubritannien
Geographische Lage6° S, 151° O
Jacquinot Bay (Papua-Neuguinea)
Jacquinot Bay (Papua-Neuguinea)
Breiteca. 13 km
Tiefeca. 15 km
ZuflüsseGalowe River, Iowa River und Wunung River

Die Jacquinot Bay (in der deutschen Kolonialzeit Jacquinotbucht genannt) ist eine Bucht an der Südostküste der Insel Neubritannien. Sie liegt im Bezirk Pomio der Provinz East New Britain von Papua-Neuguinea.

Topologie und Geologie

Das Gebiet der Bucht ist vulkanischen Ursprungs. Die Bucht selbst ist etwa 13 Kilometer breit und reicht etwa 15 Kilometer tief in das Landesinnere. Südlich wird die Bucht von einer Landzunge begrenzt, dessen äußerster nordöstlicher Punkt, das Cape Cunningham, die Einfahrt zur Bucht markiert. Der Jacquinot Bay Airport (ICAO-Code: AYJB, IATA-Code: JAQ) liegt auf dieser Landzunge südlich der Bucht.

Nordöstlich begrenzt das Cape Jacquinot die Bucht. Das Kap bildet zugleich den westlichsten Punkt der Waterfall Bay, die sich östlich der Jacquinot Bay anschließt.

Erste Erkundungen und Namensgebung

Die Bucht wurde nach Charles Jacquinot (1796–1879) benannt, einem französischen Marineoffizier und Teilnehmer der 1827 von Jules Dumont d’Urville geführten Expedition, die im südpazifischen Raum unter anderem auch der Suche nach Spuren des 1788 verschollenen Entdeckers Jean-François de La Pérouse diente und bei der die Bucht und die nähere Umgebung erkundet wurde.

Kolonialzeit

Bis 1899 war Neubritannien Teil des Schutzgebiets der Neuguinea-Kompagnie, zwischen 1899 und 1914 entsprechend Teil der Kolonie Deutsch-Neuguinea.

Im Ersten Weltkrieg wurde die Gegend von australischen Marineeinheiten besetzt. Nach dem Krieg wurde die deutsche Kolonie Teil des australischen Mandatsgebietes.

Zu dieser Zeit wurde an der Bucht eine Palmölplantage angelegt, die als Palmalmal Plantage (Pal Mal Mal) bekannt ist. In dem Gebiet lag auch eine katholische Missionsstation.

Zweiter Weltkrieg

Während des Zweiten Weltkrieges wurde Neubritannien im Frühjahr 1942 von japanischen Streitkräften erobert. Im April konnten sich 156 australische Soldaten und Zivilisten von der Schlacht um Rabaul in die Jacquinot Bay durchschlagen und auf der Palmalmal Plantage verstecken, bis sie nach Port Moresby evakuiert werden konnten. In der Folge wurde die Bucht von den Japanern übernommen.

Am 4. November 1944 landeten Einheiten der australischen 6. Brigade in der Jacquinot Bay, um einen Stützpunkt für den Angriff auf Rabaul zu errichten. Die Errichtung eines Flugfeldes (des heutigen Jacquinot Bay Airport) war die Folge dieser Bemühungen.

Der Stützpunkt wurde auch nach der Kapitulation der Japaner in Rabaul am 6. September 1945 weiter genutzt.

Nachkriegszeit

Am 15. November 1945 stürzte eine RAAF C-47 (Maschinennummer 13339) auf einem Flug von Jacquinot Bay nach Rabaul ganz in der Nähe der Bucht in einen Berg. Alle 28 Passagiere und Besatzungsmitglieder wurden getötet.[1]

Literatur

  • Stichwort: Jacquinotbucht. Online in: Deutsches Kolonial-Lexikon, Band II, Leipzig 1920, S. 116.

Weblinks

  • Eintrag Jacquinot Bay auf Pacific Wrecks. Abgerufen am 26. Oktober 2020.
  • Eintrag Malmal (Mal Mal, Palmalmal) auf Pacific Wrecks. Abgerufen am 26. Oktober 2020.

Einzelnachweise

  1. Eintrag für den 15. November 1945 auf der Webpage des Aviation Safety Network online. Abgerufen am 26. Oktober 2020.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Australian soldiers disembarking from a US Army landing craft at Jacquinot Bay on 4 November 1944.JPG
AWM Caption: Australian soldiers from A Company, 14/32nd Battalion disembarking from a landing craft operated by the US Army's 594th Engineer Boat and Shore Company during the Landing at Jacquinot Bay
Surrendered A6M5s at Jacquinot Bay 1945.jpeg
Four surrendered Japanese aircraft after arrival at the RNZAF airfield at Jacquinot Bay, New Britain, on 18 September 1945. The formation consisted of three Mitsubishi A6M5 Model 52 Zero fighters of the Imperial Japanese Navy (including serial numbers 3479 and 4043), and one Ki-46 Dinah reconnaissance aircraft (serial number 2783) of the Imperial Japanese Army. The aircraft were flown by Japanese crews, and departed Vunakunau at Rabaul with an escort of RNZAF F4U Corsair fighters. All the Japanese aircraft wear surrender markings, which consisted of an overall white finish with green crosses for easy recognition.
Papua New Guinea relief location map.jpg
Autor/Urheber: Carport, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Physische Positionskarte von Papua-Neuguinea
Australian Army power shovel unloading gravel into a truck at Jacquinot Bay in December 1944.JPG
A power shovel operated by the Australian Army's 2/3rd Railway Construction Company unloading gravel to be used for road building in the Jacquinot Bay area into a truck
Australian 6th Inf Bde stores Jacquinot Bay November 1944 (AWM photo 076679).jpg
Australian 6th Infantry Brigade troops unloading stores after the landing at Jacquinot Bay, 4 November 1944
1 New Guinea Infantry Battalion soldiers disembarking a landing craft at Jacquinot Bay on 6 November 1944.JPG
JACQUINOT BAY, NEW BRITAIN. 1944-11-06. SERGEANT T.J. CHAPPLE AND SERGEANT C.O. CANNING WITH THE NATIVE SOLDIERS OF B COMPANY, 1ST NEW GUINEA INFANTRY BATTALION GOING ASHORE FROM A LANDING BARGE AT POMIO VILLAGE WHERE THE UNIT IS TO ESTABLISH ITS PERMANENT HEADQUARTERS.
Map of Australian operations on New Britain October 1944-March 1945.jpg
A map of Australian operations in central New Britain between October 1944 and March 1945