Jacques Poch

Auf einem Borgward Hansa 1500 Rennsport bestritt Jacques Poch das 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1953

Jacques Jean Prosper Poch (* 21. Juli 1912 in Paris; † 21. Mai 2009 ebenda) war ein französischer Unternehmer und Autorennfahrer.

Unternehmer

Jacques Poch kam 1912 in Paris zur Welt. Sein Vater Prosper Poch betrieb in Arnage ein Sägewerk. Nach dem Ort ist eine Kurve des Circuit des 24 Heures benannt, auf dem das 24-Stunden-Rennen von Le Mans ausgetragen wird. Im Alter von 11 Jahren besuchte er gemeinsam mit seinem Vater 1923 das erste 24-Stunden-Rennen. Nach seiner Schulzeit, die er untern anderem am Lycée Montaigne in Paris verbrachte, begann er 1930 bei einem Autohändler in seiner Heimatstadt im Vertrieb zu arbeiten[1].

1938 eröffnete er das erste eigene Unternehmen, eine kleine Werkstatt in einem Hinterhof in Neuilly-sur-Seine. Während des Zweiten Weltkriegs verkaufte er unter anderem Brenngas-Vergaser von Facel. Nach dem Ende des Kriegs war er der erste Importeur von Fahrzeugen der Marken Škoda Auto, Tatra und Aero Minor. Dazu kamen Motorräder von Jawa. Um die französischen Automobilhersteller zu unterstützen, verhängte die französische Regierung 1948 einen teilweisen Importstopp, von dem auch die von Poch importierten Marken betroffen waren. Dieses Verbot wurde erst 1958 vollständig aufgehoben.

Nach dem Ende des Importverbots nahm Poch den Fahrzeugimport wieder auf. Zu den bisherigen Marken kamen über die Jahre Borgward, Moskwitsch und Lada. Poch wurde zum größten Lada-Händler Frankreichs; 1986 wurden 26.000 Neuwagen verkauft[2]. Im selben Jahr übergab er seine Unternehmensgruppe an seinen Sohn, der Jahre später mit der gesamten Gruppe in Insolvenz ging.

Karriere als Rennfahrer

In der Zeit der Importsperre durch die französische Regierung verlegte sich Poch auf die Reparatur von Fahrzeugen und ging seiner Leidenschaft für den Motorsport nach. 1949 bestritt er sein erstes 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Er meldete eine im eigenen Unternehmen aufgebauten Aero Minor Sport 750. Sein Teamkollege war der Tscheche Ivan Hodač. Das Duo belegte den 19. Rang in der Gesamtwertung. Bis 1958 war er siebenmal bei diesem 24-Stunden-Rennen am Start. Neben eigenen Meldungen war er unter anderem für Alexandre Constantin aktiv und fuhr 1953 einen Werks-Borgward. Beste Platzierung war der 17. Rang 1958.

Abseits von Le Mans wurde er 14. Beim 12-Stunden-Rennen von Paris 1950[3] und 13. beim 12-Stunden-Rennen von Reims 1953.

Statistik

Le-Mans-Ergebnisse

JahrTeamFahrzeugTeamkollegePlatzierungAusfallgrund
1949FrankreichFrankreich Jacques PochAero Minor Sport 750Tschechien Ivan HodačRang 19
1950FrankreichFrankreich Jacques PochAero Minor Sport 750FrankreichFrankreich Edmond MoucheAusfallUnfall
1951FrankreichFrankreich Jacques PochAero Minor Sport 750FrankreichFrankreich Maurice VaselleAusfallMotorschaden
1952FrankreichFrankreich Alexandre ConstantinConstantin CFrankreichFrankreich Alexandre ConstantinAusfallUnfall
1953Deutschland Borgward GmbHBorgward Hansa 1500 RennsportFrankreichFrankreich Edmond MoucheAusfallMotorschaden
1955FrankreichFrankreich Alexis ConstantinConstantin C BarquetteFrankreichFrankreich Jacques SavoyeAusfallKraftübertragung
1958FrankreichFrankreich Equipe Monopole CourseMonopole X86FrankreichFrankreich Guy Dunaud-SaultierRang 17

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft

SaisonTeamRennwagen1234567
1953BorgwardBorgward Hansa 1500 SportcoupéVereinigte Staaten SEBItalien MIMFrankreich LEMBelgien SPADeutschland NÜRVereinigtes Konigreich RTTMexiko CAP
DNF
1955Alexandre ConstantinConstantin C BarquetteArgentinien BUAVereinigte Staaten SEBItalien MIMFrankreich LEMVereinigtes Konigreich RTTItalien TAR
DNF
1958MonopoleMonopole X86Argentinien BUAVereinigte Staaten SEBItalien TARDeutschland NÜRFrankreich LEMVereinigtes Konigreich RTT
17
Commons: Jacques Poch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Über Jacques Poch (französisch)
  2. Über die Poch-Gruppe (französisch)
  3. 12-Stunden-Rennen von Paris 1950

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Autor/Urheber: Johannes Maximilian, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Borgward Hansa RS 1500
Motor: Vierzylinderreihenmotor, 1498 cm³, 66 kW
Drei Stück wurden für das 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1953 gebaut. Dieser Hansa RS 1500 ist der einzige davon, der heute noch existiert.