Jacques Breuer (Schauspieler)
Jacques Breuer (* 20. Oktober 1956 in München) ist ein österreichischer Filmschauspieler, Synchronsprecher und Filmregisseur.
Leben
Sein Großvater war der österreichische Schauspieler Siegfried Breuer, sein Vater Siegfried Breuer jr. und sein Bruder Pascal waren bzw. sind ebenfalls Schauspieler.
Er machte sein Abitur am Camerloher-Gymnasium Freising.[1] Noch während seiner Ausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule debütierte er 1975 in Brechts Die Gewehre der Frau Carrar an den Münchner Kammerspielen. Von 1977 bis 1979 war er Ensemblemitglied des Bayerischen Staatsschauspiels, seitdem ist er freischaffend.
Einem breiteren Fernsehpublikum wurde Breuer durch seine Rolle als Peter Bathory in dem 1979 entstandenen Abenteuervierteiler Mathias Sandorf bekannt. Seine Karriere umfasst auch die Mitwirkung in so bekannten TV-Serien wie Derrick, Der Alte, Ein Fall für zwei, Wolffs Revier, Weißblaue Geschichten, Siska, Tatort, Der Bulle von Tölz und Café Meineid (1990–1993). 1983/84 hatte er in Egon Günthers Fernsehdreiteiler Morenga die Hauptrolle des Oberveterinärs Gottschalk.
Darüber hinaus betätigt sich Jacques Breuer auch als Synchronsprecher. Zu seinen bekannten Sprechrollen zählen die des Aragorn (Viggo Mortensen) in der Der-Herr-der-Ringe-Trilogie und des Adolf Hitler (Robert Carlyle) in Hitler – Aufstieg des Bösen. In der Fernsehserie Dirty Sexy Money lieh er William Baldwin als Patrick Darling seine Stimme. 1991 feierte er Erfolge am Wiener Theater an der Wien in dem Musical Freudiana, in dem er die Hauptrolle des Erik sang. Shakespeares Sonette, und zwar die 52 Vanitas-Sonette (von 154 Sonetten überhaupt), sprach Breuer 2013 in der Neuübersetzung von Claus Eckermann für die Noa Noa Hörbuch-Edition ein. Von 2012 bis 2015 lieh er Stephen Dillane als Stannis Baratheon in der erfolgreichen Serie Game of Thrones seine Stimme.
Jacques Breuer war elf Jahre mit der Schauspielerin Sissy Höfferer verheiratet. 2008 heiratete er die Schauspielerin Viola Wedekind. Anfang April 2017 erfolgte die Trennung.
Filmografie (Auswahl)
- 1975–1997: Derrick (Fernsehserie, zehn Folgen)
- 1976: Jeder stirbt für sich allein
- 1978: Wallenstein (Fernsehmehrteiler)
- 1978: Taugenichts
- 1980–2009: Der Alte (Fernsehserie, 15 Folgen)
- 1983: Die Krimistunde (Fernsehserie, Folge „Hinter verschlossenen Türen“)
- 1983: Büro, Büro (Fernsehserie, S1E24)
- 1983: Die Matrosen von Kronstadt
- 1984: Don Karlos. Infant von Spanien
- 1985: Tatort – Der Mord danach
- 1986: Die Krimistunde (Fernsehserie, Folge „Brieffreundschaft“)
- 1987: Die Krimistunde (Fernsehserie, Folge „Man muß dran glauben“)
- 1987: Der Schrei der Eule (Film) – Regie: Tom Toelle
- 1988–2003: Ein Fall für zwei (Fernsehserie, vier Folgen)
- 1989: Stahlkammer Zürich (Fernsehserie, zwölf Folgen)
- 1990: Café Europa
- 1990–1991: Café Meineid (Fernsehserie, 26 Folgen)
- 1991–2015: SOKO 5113 (Fernsehserie, fünf Folgen)
- 1993: Tatort – Alles Palermo
- 1993–1998: Wolffs Revier (Fernsehserie, zwei Folgen)
- 1995: Tatort – Bienzle und die Feuerwand
- 1996: Der Mann ohne Schatten (Fernsehserie, eine Folge)
- 1996: Doppelter Einsatz (Fernsehserie, eine Folge)
- 1996: zwei Brüder (Fernsehserie, eine Folge)
- 1997: Weißblaue Geschichten (Fernsehserie, eine Folge)
- 1998: Im Namen des Gesetzes (Fernsehserie, eine Folge)
- 1998: Medicopter 117 – Jedes Leben zählt (Fernsehserie, eine Folge)
- 1998: Tatort – Todesbote
- 1998–2006: Siska (Fernsehserie, acht Folgen):
- 1998: Folge 3: Tod einer Würfelspielerin
- 1999: Dr. Stefan Frank – Der Arzt, dem die Frauen vertrauen – Nur das Schicksal kennt den Weg
- 1999: Dr. Stefan Frank – Der Arzt, dem die Frauen vertrauen – Ein himmlisches Lächeln
- 1999: Der Bulle von Tölz: Ein Orden für den Mörder
- 1999: Kommissar Rex (Fernsehserie, eine Folge)
- 1999: Tatort – Blinde Kuriere
- 2001: Amokfahrt zum Pazifik
- 2001: Dr. Stefan Frank – Der Arzt, dem die Frauen vertrauen – Die Entführung
- 2002: Polizeiruf 110 – Um Kopf und Kragen
- 2003: Hitler – Aufstieg des Bösen
- 2003: Schlosshotel Orth (Fernsehserie, eine Folge)
- 2003: Verliebte Diebe (Fernsehfilm)
- 2003: Um Himmels Willen (Fernsehserie, eine Folge)
- 2004: SOKO Kitzbühel (Fernsehserie, eine Folge)
- 2008: Utta Danella – Das Geheimnis unserer Liebe
- 2011: Heiter bis tödlich: Hubert und Staller (Fernsehserie, eine Folge)
- 2012: Sturm der Liebe (Fernsehserie, zwei Folgen)
- 2013: Paradies 505. Ein Niederbayernkrimi
- 2015: SOKO München (Fernsehserie, Folge „Boazn Blues“)
- 2016: SOKO Stuttgart (Fernsehserie, Folge „Tante Emma“)
- 2016: Engelsbua
- 2017: SOKO Wismar (Fernsehserie, Folge „Der Eintänzer“)
- 2017: SOKO Wismar (Fernsehserie, Folge „Bittere Weihnachten“)
- 2017: Großstadtrevier (Fernsehserie, Folge „Müllmafia“)
- 2018: Raus (Kinofilm)
- 2020: Nicht tot zu kriegen (Fernsehfilm)
- 2021: Hubert ohne Staller (Fernsehserie, Folge „Der Erlkönig“)
- 2022: Aktenzeichen XY … ungelöst (Sendung vom 12. Januar)
- 2022: Der Staatsanwalt (Fernsehserie, Folge „Die letzte Absage“)
Synchronrollen (Auswahl)
- 2001: als Aragorn in Der Herr der Ringe: Die Gefährten
- 2002: als Aragorn in Der Herr der Ringe: Die zwei Türme
- 2003: als Aragorn in Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs
- 2004: als Frank Hopkins in Hidalgo – 3000 Meilen zum Ruhm
- 2005: als Tom Stall in A History of Violence
- 2006: als Diego Alatriste und Casanova in Alatriste
- 2007: als Nikolai in Tödliche Versprechen – Eastern Promises
- 2008: als Everett Hitch in Appaloosa
- 2010: als Mann in The Road
- 2011: als Sigmund Freud in Eine dunkle Begierde
- 2012: als Old Bull Lee / William S. Burroughs in On the Road – Unterwegs
- 2014: als Chester MacFarland in Die zwei Gesichter des Januars
- 2016: als Ben in Captain Fantastic – Einmal Wildnis und zurück
- 2018: als Tony Lip in Green Book
- 2022: als Richard Stanton in Dreizehn Leben[2]
- 2000: als Harry in Harry meint es gut mit dir
- 2005: als Adam in Malen oder Lieben
Filme
- 2010: Rufus Sewell als Tom Builder in Die Säulen der Erde
- 2013: Christopher Eccleston als Malekith in Thor – The Dark Kingdom
Serien
- 2005: John Benjamin Hickey als Randall Fuller in Criminal Intent – Verbrechen im Visier
- 2008–2009: William Baldwin als Senator Patrick Darling IV. in Dirty Sexy Money
- 2011: Rufus Sewell als Aurelio Zen in Aurelio Zen
- 2012: Chadwick Boseman als Ralph „Flex“ Beeman in Justified
- 2012–2015: Stephen Dillane als Stannis Baratheon in Game of Thrones
- 2014: John Benjamin Hickey als Tom Moore in Law & Order: Special Victims Unit
- 2017: Anthony Azizi als Farook al-Thani in The Blacklist
Literatur
- Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S. 119.
- C. Bernd Sucher (Hrsg.): Theaterlexikon. Autoren, Regisseure, Schauspieler, Dramaturgen, Bühnenbildner, Kritiker. Von Christine Dössel und Marietta Piekenbrock unter Mitwirkung von Jean-Claude Kuner und C. Bernd Sucher. 2. Auflage. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1999, ISBN 3-423-03322-3, S. 93.
Weblinks
- Literatur von und über Jacques Breuer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Jacques Breuer bei IMDb
- Jacques Breuer bei Crew United
- Jacques Breuer bei filmportal.de
- Jacques Breuer in der Deutschen Synchronkartei
- Jacques Breuer Selbstzeugnis über Leben und Werk Interview mit Brigitte Theile auf Mediathek Bayern 3, abgerufen am 10. Juli 2013
- Agenturprofil bei der Agentur Frederking Management, abgerufen am 10. August 2020
Einzelnachweise
- ↑ Horst Franke: Eine kurze Geschichte des Camerloher-Gymnasiums. In: Manfred Musiol (Hrsg.): Höhere Schulen und Universitäten in der Domstadt Freising. Ein kleiner Streifzug durch ihre Geschichte. Bezirksverb. Oberbayern des Bayer. Philologenverb., Freising 2001, S. 36–53 (Google Books).
- ↑ Dreizehn Leben. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 15. August 2022.
Personendaten | |
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NAME | Breuer, Jacques |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Filmschauspieler, Synchronsprecher und Filmregisseur |
GEBURTSDATUM | 20. Oktober 1956 |
GEBURTSORT | München |