Jacob Schweppe

Porträt nach einer Beschreibung Jacob Schweppes während seines Aufenthalts in London von 1792 bis 1799
„Jacob, Conrad Schweppeus Seilers (Sohn)“: Eintrag der Taufe im Witzenhäuser Kirchenbuch „Taufen, Konfirmationen und Trauungen von 1715 bis 1746“ unter dem 16. März 1740

Jacob Schweppe (getauft als Jacob Schweppeus[1][2] 16. März 1740 in Witzenhausen (Landgrafschaft Hessen-Kassel); † 18. November 1821 in Genf) war ein deutscher Uhrmacher und Silberschmied sowie Gründer der Getränkemarke Schweppes.

Er entwickelte das „Geneva-System“ und konnte somit als erster überhaupt kohlensäurehaltiges Mineralwasser in großen Mengen herstellen.

Leben

Schweppe ließ sich 1766 in Genf nieder und arbeitete als Bijoutiermeister. Da normales Brunnenwasser in Flaschen nicht sehr lange haltbar gewesen ist, und schnell grün wurde, entwickelte er ab 1780 ein Verfahren, bei dem sich Wasser mit Kohlensäure versetzen ließ. Diesen Vorgang nannte er Geneva-System und so ließ sich Schweppe dies 1783, anfangs für medizinische Zwecke, patentieren. Leider entwich das Gas sehr schnell durch den trockenen Korken der Flasche und so wurde eine Egg-Bottle, eine Flasche in Form eines Eis verwendet. Da diese Flasche nicht aufrecht stehen konnte und der Korken somit immer feucht blieb und die Kohlensäure länger in der Flasche blieb, war das Wasser auch länger haltbar.

Zusammen mit dem Mechaniker Nicolas Paul und dem Apotheker Henri-Albert Gosse gründete er 1790 in Genf eine Fabrik zur Herstellung von Sodawasser. Wegen des begrenzten lokalen Absatzes gründeten die drei Partner 1792 eine Niederlassung in der Drury Lane in London. Paul und Gosse stiegen 1796 aus dem Londoner Geschäft aus, und Schweppe selbst verkaufte drei Viertel seines Anteils 1802 und kehrte nach Genf zurück. Das Unternehmen behielt aber den Namen Schweppes und bezeichnet sich heute als „Soft Drink Manufactures Schweppes Ltd. London. Famous since 1783“ (1969 bis 2008 bei Cadbury Schweppes, seit 2008 US-Sparte bei Dr Pepper Snapple Group).

Die Bezeichnung „Indian Tonic Water. Limonade, chininhaltig auf jedem Schweppes-Tonic-Water-Etikett weist auf Schweppes Idee hin, das zur Malariaprophylaxe notwendige, aber bitterschmeckende Chininpulver in etwas Limettensaft und Sodawasser aufzulösen. Die in Indien stationierten Kolonialoffiziere nahmen das Getränk begeistert an. Schon bald erwies es sich als enormer Erfolg im ganzen Britischen Weltreich, und Schweppes wurde 1831 königlicher Hoflieferant. 1836 erhielt es das „Royal Warrant“ – die königliche Empfehlung.

Die Abbildung auf dem Firmenetikett stellt den Brunnen (Schweppes Fountain) dar, der vom Unternehmen 1851 für die erste Weltausstellung in London installiert wurde.

Verwirrung um den Vornamen

In der Literatur erscheint der Name von Jacob Schweppe auch als Johann Jacob Schweppe. Im Witzenhäuser Kirchenbuch Taufen, Konfirmationen und Trauungen von 1715 bis 1746 ist Jacob der einzige Vorname im Taufeintrag.[3] Allerdings wurde das entsprechende Dokument erst 1980 bekannt, als genealogische Nachforschungen zu Schweppe in Witzenhausen einsetzten.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die spritzige Idee des Herrn Schweppe aus Witzenhausen, Werra-Rundschau, vom 24. März 2015, aufgerufen am 21. Juni 2022
  2. Zeitungsartikel von Werner Keller vom 19. Juni 1980, gesichtet 19. September 2016
  3. Archion. Abgerufen am 1. Dezember 2019.

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„den 16. Mertz[?] ist Jacob, Conrad Schweppeus Seilers Söhnlein getauft worden. Pate war Jacob Hochhuth“: Eintrag der Taufe im Witzenhäuser Kirchenbuch „Taufen, Konfirmationen und Trauungen von 1715 bis 1746“ unter dem 16. März 1740.
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Portrait nach einer Beschreibung Jacob Schweppes während seines Aufenthalts in London von 1792-1799