Jacob Auch
Jacob Auch (* 22. Februar 1765 in Echterdingen; † 20. März 1842 in Weimar) war ein deutscher Uhrmacher, Instrumentenbauer und Konstrukteur von Rechenmaschinen.
Leben
Auch, der Sohn eines Bäckers, war Lehrling bei dem berühmten Instrumentenbauer, Uhrmacher und Pfarrer Philipp Matthäus Hahn in Echterdingen und arbeitete in dessen Werkstatt. 1787 machte er sich mit einer eigenen Werkstatt in Vaihingen an der Enz selbständig und heiratete dort Eva Maria Wintermantel. In dieser Zeit baute er Instrumente (und restaurierte Kunstwerke) für den Professor für Physik und Mathematik in Karlsruhe Johann Lorenz Boeckmann. 1798 wurde er Hofuhrmacher und Hofmechaniker des Herzogs von Weimar. Dort baute er Instrumente für den Astronomen Franz Xaver von Zach auf der Seeberg-Sternwarte. Er baute auch ein Teleskop und andere Gerätschaften für Goethe.
Er schrieb zwei Bücher über die Kunst des Uhrenmachens.
Er baute neben Uhren (unter anderem astronomische Taschenuhren nach dem Vorbild von Hahn) auch Rechenmaschinen. 1790 baute er in Vaihingen Addiermaschinen, von denen zwei erhalten sind (Mathematisch-Physikalischer Salon in Dresden, Landesmuseum Württemberg in Stuttgart). Die Maschine in Stuttgart hat acht Zeiger und ist für Rechnen mit Kreuzer und Gulden ausgelegt. Die Maschinen sind wahrscheinlich von seiner Zeit bei Hahn inspiriert, folgen aber einem völlig anderen Entwurf. Ein Nachbau steht im Arithmeum in Bonn.
Ab 1821 führte sein Sohn Johann Jacob Auch (1789–1885) mit ihm die Werkstatt in Weimar. Werke von ihm finden sich unter anderem im Erfurter Dom, im Greußener Rathaus, in St. Nicolai (Singen) und St. Crucis (Schernberg).
Schriften
- Taschenbuch für Uhrenbesitzer, Weimar 1806
- Handbuch der Landuhrmacher, Weimar 1827 (Digitalisat) – viele Nachdrucke
Literatur
- Klaus Schillinger: Rechengeräte aus der Sammlung des Mathematisch-Physikalischen Salons, Bestandskatalog, Staatliche Kunstsammlungen Dresden 2000
- Friedrich Klemm: Auch, Jakob. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 428 (Digitalisat).
- Christoph Öhm-Kühnle: Neue Funde zur Uhrmacherfamilie von Johann Jacob Auch. In: Klassik-Uhren. Heft 3/2012, S. 38–43
- Peter Frieß: Jacob Auch. Ein Schüler von Philipp Matthäus Hahn. In: Alte Uhren und moderne Zeitmessung. Heft 6/1987, S. 9–23
- Carl August Hugo Burkhardt: Auch, Jakob. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 634.
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Auch, Jacob |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Rechenmaschinenkonstrukteur |
GEBURTSDATUM | 22. Februar 1765 |
GEBURTSORT | Echterdingen |
STERBEDATUM | 20. März 1842 |
STERBEORT | Weimar |
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Autor/Urheber: ErwinMeier, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Invenit et Fecit (lat. etwa: erfunden und gefertigt) - Firmenplakette von Johann Jacob Auch (Hofuhrmacher in Weimar 1851) auf dem Turmuhrwerk der Dorfkirche St. Nicolai (Singen)[1]
Autor/Urheber: Dr. Bernd Gross, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Rechenmaschine von Jacob Auch, um 1790, Landesmuseum Baden-Württemberg, Stuttgart
Autor/Urheber: Steffen Willing, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Turmuhrwerk vom Hofuhrmacher Johann Jacob Auch (Weimar 1853) im Turm des Erfurter Doms), denkmalgerecht restauriert und umgerüstet von Steffen Willing (Gräfenhain)