Jack Valenti
Jack Joseph Valenti (* 5. September 1921 in Houston, Texas; † 26. April 2007 in Washington, D.C.) war ein US-amerikanischer Lobbyist der Filmindustrie und ein langjähriger Präsident der Motion Picture Association of America.
Leben
Während des Zweiten Weltkrieges war Valenti Pilot im United States Army Air Corps. Er hatte den Dienstgrad eines Lieutenant. Valenti erwarb seinen B.A. von der University of Houston und den MBA an der Harvard Business School.
1956 lernte er Senator Johnson bei einer Veranstaltung junger Demokraten in Houston kennen. 1952 war Valenti Mitbegründer einer Werbeagentur, die von der Ölfördergesellschaft Conoco als ihrem ersten Kunden unterstützt wurde. Später gewann er unter anderem noch den Kongressabgeordneten und Johnson-Vertrauten Albert Thomas hinzu. In der Houston Post schrieb er nebenbei auch PR-Artikel für Johnson. Valenti half auch mit einer Fernsehübertragung von Kennedys Treffen mit Protestanten am 12. September 1960, das antikatholische Ressentiment der Wähler im Präsidentschaftswahlkampf 1960 aufzuweichen.
Vertrauter Johnsons
Die Verbindung zu Johnson wurde noch mehr gestärkt durch Valentis Heirat 1962 mit Mary Margaret Wiley, einer Sekretärin von Johnson. Als enger Vertrauter von Lyndon Johnson wurde er ein Teilnehmer des Pressekorps beim Weißen Haus. Das berühmte Foto von Johnsons Vereidigung zum US-Präsidenten an Bord eines Flugzeuges nach der Ermordung von Präsident Kennedy zeigt Valenti an Johnsons Seite. Dort wurde er auch als persönlicher Referent (special assistant) eingestellt.
Filmlobbyist
1966 trat Valenti von seiner Tätigkeit im Weißen Haus zurück und wurde Präsident der Motion Picture Association of America. Schon zwei Jahre später führte er das MPAA-Filmbewertungssystem ein während gleichzeitig der Hays Code von 1934 abgeschafft wurde. Insgesamt vertrat er 38 Jahre lang die Interessen der US-amerikanischen Filmindustrie. Er war allgemein anerkannt als einer der einflussreichsten Verfechter des Urheberrechtsschutzes. Insbesondere in Sachen Filmpiraterie führte er mehrere Gerichtsprozesse.
Valenti starb am 26. April 2007 an den Folgen eines Schlaganfalls. Er hinterlässt seine Frau Mary und ihre drei Kinder John, Alexandra und Courtenay Valenti, eine Managerin bei Warner Bros. Für seine Verdienste wurde ihm ein Stern auf dem Hollywood Walk of Fame gewidmet.
Zitate
„Er war der beste Botschafter, den Hollywood je hatte.“
„Er war ein Riese im Filmgeschäft und seine Verdienste sind legendär.“
Literatur
- 1982: Speak Up With Confidence. Neuauflage 2002
- 2007: This Time, This Place: My Life in War, the White House and Hollywood. Harmony Books, 480 S., ISBN 0307346641 (Autobiographie)[2]
- 1992: Protect and Defend. Doubleday, New York, hrsg. von Jacqueline Kennedy Onassis (politischer Roman)
- 1971: The Bitter Taste of Glory. World (Essay-Band)
- 1975: A Very Human President. W. W. Norton, (über L.B. Johnson)
Weblinks
- „Der Mann, der Hollywood groß machte“, Die Welt, 27. April 2007
- „The Ratings System, Built to Endure“, New York Times, 28. April 2007
- Jack Valenti in der Internet Movie Database (englisch)
- „Jack Valenti, 85, Confidant of a President and Stars, Dies“, New York Times, 27. April 2007
Einzelnachweise
- ↑ a b „Der Kinoriese: Hollywoodmogul Jack Valenti ist tot“, Tagesspiegel, 28. April 2007
- ↑ Rezension, New York Times, 6. Juni 2007
Personendaten | |
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NAME | Valenti, Jack |
ALTERNATIVNAMEN | Valenti, Jack Joseph (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Lobbyist der Filmindustrie und Präsident der MPAA |
GEBURTSDATUM | 5. September 1921 |
GEBURTSORT | Houston, Texas, USA |
STERBEDATUM | 26. April 2007 |
STERBEORT | Washington, D.C., USA |
Auf dieser Seite verwendete Medien
Portrait of a young Jack Valenti in a suit.
Autor/Urheber: Roland Godefroy, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Jack Valenti au Festival du cinéma américain de Deauville (Normandie, France).
Lyndon B. Johnson taking the oath of office aboard Air Force One at Love Field Airport two hours and eight minutes after the assassination of John F. Kennedy, Dallas, Texas. Jackie Kennedy (right), still in her blood-soaked clothes, looks on.
- Left to right:
- Mac Kilduff (holding dictating machine),
- Judge Sarah T. Hughes,
- Jack Valenti,
- Congressman Albert Thomas,
- Marie Fehmer (behind Thomas),
- First Lady Lady Bird Johnson,
- Dallas Police Chief Jesse Curry,
- President Lyndon B. Johnson,
- Evelyn Lincoln (eyeglasses only visible above LBJ's shoulder),
- Congressman Homer Thornberry (in shadow, partially obscured by LBJ),
- Roy Kellerman (partially obscured by Thornberry),
- Lem Johns (partially obscured by Mrs. Kennedy),
- former First Lady Jacqueline Kennedy,
- Pamela Turnure (behind Brooks),
- Congressman Jack Brooks,
- Bill Moyers (mostly obscured by Brooks),
- White House correspondent Sid Davis (behind Brooks, looking down)