JINHA

JINHA war eine Nachrichtenagentur, in der ausschließlich Frauen arbeiteten. Der Name kommt von Jin, das auf kurdisch Frau bedeutet, gefolgt von H für haber (Nachricht auf türkisch) und A für ajansi (Agentur auf türkisch).[1] JINHA wurde 2010[2] von kurdischen Frauen gegründet und es arbeiteten Frauen aus verschiedenen Nationalitäten mit. Hauptsitz von JINHA war Diyarbakir.[3] Es wurden in den Sprachen Englisch, Kurdisch und Türkisch Nachrichten verfasst.[4] Das Ziel war, eine andere als die bekannte und von Männern dominierte Wortwahl zu benutzen. Die Journalistinnen wollten aus der Sichtweise der Frauen berichten und die Frau nicht als Sexobjekt darstellen.[4] JINHA hatte verschiedene Standorte in Rojava und in der Türkei sowie einen in Suleimanya im Irak.[5] Zuerst war die Website nur für Abonnenten zugänglich.[3] Später öffneten sie sich einem weiteren Publikum und verfassten öffentlich zugängliche Artikel.[6]

Seit dem Ende des Friedensprozesses zwischen der PKK und der Türkischen Regierung wurde es für kurdische Nachrichtenagenturen wie JINHA schwierig, weiter ihrer Arbeit nachzugehen. So berichtete etwa Güler Can vom JINHA-Büro in Diyarbakir, dass veröffentlichte Artikel als Beweis für Anklagen gegen Journalisten genutzt werden. Im Dezember 2015 wurde Beritan Canözer, während sie an einer Demonstration in Diyarbakir teilnahm, um von ihr zu berichten, von der Polizei festgenommen, weil sie zu "begeistert" ausgesehen haben soll.[7]

Am 29. Oktober 2016 wurde JINHA durch das Dekret 675 geschlossen.[8]

Siehe auch

  • Liste nach dem Putschversuch 2016 verbotener türkischer Medien

Einzelnachweise

  1. Interview with Zehra, journalist from the JINHA Agency | KEDISTAN. In: KEDISTAN. 22. Februar 2016 (kedistan.net [abgerufen am 14. Juli 2018]). Interview with Zehra, journalist from the JINHA Agency | KEDISTAN (Memento des Originals vom 14. Juli 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kedistan.net
  2. About Zehra | Zehra hakkında | A propos de Zehra. In: Free Zehra Doğan • Zehra Doğan'a özgürlük. 12. Juni 2017 (zehradogan.net [abgerufen am 14. Juli 2018]).
  3. a b INTERNATIONAL WOMEN'S DAY: JİNHA - Turkey's First Women's News Agency. In: Bianet - Bagimsiz Iletisim Agi. (bianet.org [abgerufen am 14. Juli 2018]).
  4. a b JINHA || www.jinha.com.tr. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 14. Juli 2018; abgerufen am 14. Juli 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.jinha.com.tr
  5. Interview with Zehra, journalist from the JINHA Agency | KEDISTAN. In: KEDISTAN. 22. Februar 2016 (kedistan.net [abgerufen am 14. Juli 2018]). Interview with Zehra, journalist from the JINHA Agency | KEDISTAN (Memento des Originals vom 14. Juli 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kedistan.net
  6. JINHA || www.jinha.com.tr. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 14. Juli 2018; abgerufen am 14. Juli 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.jinha.com.tr
  7. Constanze Letsch: Crackdown in Turkey's Kurdish south-east turns journalists into 'terrorists'. 3. Mai 2016, abgerufen am 16. Juli 2018 (englisch).
  8. PEN International: PEN International — Promoting friendship and intellectual co-operation. 14. Juli 2018, abgerufen am 14. Juli 2018 (amerikanisches Englisch).