JDŽ 85
SHS IVa6 JDŽ/JŽ 85 | |
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85-008 in Sarajevo | |
Nummerierung: | SHS 1501–1535 JDŽ 85-001–045 |
Anzahl: | 45 |
Hersteller: | MÁVAG, Đuro Đaković |
Baujahr(e): | 1930–1940 |
Achsformel: | 1’D1’ h2 |
Spurweite: | 760 mm |
Länge: | 10 745 mm (ohne Tender) |
Dienstmasse: | 49 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 50 km/h |
Steuerungsart: | Heusinger |
Zylinderanzahl: | 2 |
Zugbremse: | Saugluftbremse |
Bei der Baureihe 85 der Jugoslawischen Staatsbahnen handelt es sich um eine bei der Maschinenfabrik Budapest konstruierte Weiterentwicklung der in großer Stückzahl gebauten 760-mm-Schmalspurdampflokomotivreihe 83.
Geschichte
Mit dem Ausbau des Schmalspurbahnnetzes nach Gründung des SHS-Staates stand eine entsprechende Beschaffung neuer Triebfahrzeuge an. Neben einer Nachlieferung der Reihe 83 wurde auch noch eine leistungsfähigere und schnellere Maschine mit der Achsfolge von 1’D1’ h2 entwickelt. Die ersten 35 Exemplare dieser Baureihe wurden 1930 und 1931 von der Lokomotivfabrik Budapest geliefert und erhielten noch die Reihenbezeichnung IVa6 nach dem Nummernplan der Bosnisch-Herzegowinische Landesbahnen. Eine Nachbauserie von 10 Exemplaren lieferte die Lokomotivfabrik von Slavonski Brod (später Đuro Đaković) 1940.
Die Maschinen mit einer Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h wurden ursprünglich mit vierachsigen Schlepptendern gekuppelt und bevorzugt im Schnellzugverkehr auf den schmalspurigen Hauptstrecken eingesetzt. Mit dem Niedergang des jugoslawischen Schmalspurnetzes ab Mitte der 1960er Jahre wurden die Lokomotiven der Reihe 85 vermehrt zum Güterverkehr auf der Bosnischen Ostbahn versetzt und erhielten zum Teil zweiachsige Tender von 83ern. Die großen Tender wurden im Gegenzug mit Maschinen der Reihe 83 auf dem Streckennetz der Dalmatinerbahn in der wasserarmen Region an der dalmatinischen Küste eingesetzt.
Verbleib
Von der Baureihe 85 ist ein Exemplar erhalten geblieben: die 85-045 ist als Denkmal beim ehemaligen Schmalspurbahnhof von Užice aufgestellt.
Die 85-005 wurde nach Jahren auf einem Denkmalsockel in Čačak in den frühen 2000er Jahren ins serbische Lokomotivausbesserungswerk Šinvoz in Zrenjanin überstellt, um langfristig für den Einsatz auf der serbisch-bosnisch-herzegowinischen Museumsbahn Šarganska osmica betriebsfähig aufgearbeitet zu werden. Nachdem dieses Vorhaben nicht realisiert wurde, war sie zunächst in einer Werkshalle untergebracht und wurde bei Abtragung dieser im November 2022 verschrottet.[1]
Die 85-040 wurde nach Ende ihres Einsatzes als Denkmal bei Čapljina aufgestellt. Sie war nach dem Bosnienkrieg noch in sehr schlechtem Zustand vorhanden und wurde vermutlich in den 1990er Jahren verschrottet.
Einzelnachweise
- ↑ zeh: Ehemalige JDŽ-Lokomotive 85-005 verschrottet. Schienenverkehr aktuell, 1/2023, Seite 46
Literatur
- Johann Rihosek: Die Lokomotiven der Bosnisch-Herzegowinischen Landesbahnen. Reprint. 2005
- Klaus Eckert, Torsten Berndt: 1000 Lokomotiven: Geschichte • Klassiker • Technik. Naumann & Göbel Verlagsgesellschaft, Köln 2004, ISBN 3-625-10541-1, S. 229.
- Tadej Braté: Die Dampflokomotiven Jugoslawiens. Verlag Slezak, Wien 1971, ISBN 3-900134-01-4.
- Werner Schiendl, Franz Gemeinböck: Die Eisenbahnen in Bosnien und der Herzegowina 1918–2016. Edition Bahn im Film, Wien 2017, ISBN 978-3-9503096-7-6.
- Keith Chester: The Narrow Gauge Railways of Bosnia-Hercegovina. Verlag Stenvall, 2006, ISBN 91-7266-166-6.
Weblinks
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Jugoslawische Staatsbahnen JDŽ 85-045 als Denkmal in Užice, Serbien.
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Lokomotive der BR 85-008 im Schmalspurbahnhof Sarajevo