Jürgen Wild

Jürgen Wild (* 26. August 1961[1]) ist ein deutscher Industriemanager. Er war nach seiner Zeit als Offizier des Truppendienstes der Bundeswehr CEO von Cegelec Deutschland (2001–2004), VA Tech Elin EBG (2004/05), Austrian Energy & Environment (2005–2008) und M+W Group (2008–2013). Wild ist derzeit als Unternehmensberater und Geschäftsführer der RAG-Stiftung Beteiligungsgesellschaft tätig.

Leben

Offizier bei der Bundeswehr

Wild war für zwölf Jahre Zeitsoldat bei der Bundeswehr.[2] Er ließ sich als Truppenoffizier des Heeres ausbilden und studierte Maschinenbau und Luft- und Raumfahrttechnik an der Universität der Bundeswehr München (Diplom-Ingenieur).[3][2] Wild wurde u. a. als Zugführer und Kompaniechef bei der Panzertruppe verwendet.[2] Er schied im Dienstgrad eines Hauptmanns der Reserve aus.[2]

Karriere als Manager

Nach seiner Verpflichtungszeit begann Wild eine Karriere in der freien Wirtschaft. 1991 ging er zum französischen Energieunternehmen Alstom in Nürnberg.[4] Von 1998 bis 2001 war er Senior Vice President für den internationalen Kraftwerksservice von Alstom Power Generation in Paris.[4] Er war zuständig für Europa, den Mittleren Osten und Afrika.[4] Nach dieser Tätigkeit wurde Wild Deutschlandchef mit Zuständigkeiten für den außereuropäischen Bereich des französischen Anlagen- und Automatisierungstechnikkonzerns Cegelec in Frankfurt am Main.[4] Anfang 2004 wurde er Senior Vice President für Marketing und Vertrieb der Cegelec Group in Brüssel.[4]

Ende 2004 wurde er Mitglied des Vorstandes des österreichischen Technologiekonzerns VA Technologie AG und Vorsitzender des Vorstandes der dazugehörigen Infrastruktursparte Elin EBG in Linz.[4] Im Jahr 2005 wurde er in den Gesamtvorstand von Siemens Österreich gewählt.[5] Wenig später verließ er den Konzern,[6] um im Dezember 2005 Vorstandsvorsitzender des Systemanbieters Austrian Energy & Environment AG in Raaba bei Graz zu werden.[7] Ab 2008[8] war er für sechs Jahre Vorstandsvorsitzender des deutschen Anlagenbauers M+W Group GmbH in Stuttgart, dessen Eigentümer der österreichische Investor Georg Stumpf ist.[9]

Danach machte sich Wild als Unternehmensberater selbstständig.[10] Seit 2014 ist er Co-Geschäftsführer der neugegründeten RAG-Stiftung Beteiligungsgesellschaft mbH in Essen, in die er auf Betreiben von Werner Müller bestellt wurde.[11]

Tätigkeit in weiteren Gremien

Wild ist derzeit Aufsichtsratsmitglied von SAG-Gruppe[10] (seit 2013) in Langen und von SolarWorld (seit 2014) in Bonn.[12] Er war von 2006 bis 2008 Mitglied des Verwaltungsrates der Von Roll Umwelttechnik AG und der Von Roll Inova Holding AG in Zürich, Schweiz.[13]

Er ist Mitglied weiterer Gremien: So ist Wild im International Advisory Board des UCL Energy Institute in London.[14] In seiner Funktion als CEO wurde er Unterstützer der Stiftung 2°, einer klimapolitischen Initiative von Managern und Unternehmern.[15] Er war Gründungsmitglied der Denkfabrik Desertec Industrial Initiative und ist im Managing Committee des Ostasiatischen Vereins.[3]

Wild nahm in der Vergangenheit u. a. am Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums in Davos teil.[16]

Familie

Wild lebt in Vaucresson bei Paris;[1] er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.[17] Er spricht Deutsch, Englisch und Französisch.[17]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Handelsregister-Bekanntmachung im Bundesanzeiger vom 25. April 2014.
  2. a b c d Rudolf Kahlen: Von Offizieren lernen. In: Capital, 15/2002, S. 105–109.
  3. a b Executive Profile von Jürgen Wild bei Bloomberg Businessweek
  4. a b c d e f Elin-Spitze wieder komplett. In: Kleine Zeitung, 27. September 2004, S. 20.
  5. Josef Ruhaltinger: Comeback mit Tücken. In: Industriemagazin, Nr. 12/05, 7. Dezember 2005, S. 16.
  6. Überraschender Wechsel. In: Industriemagazin, Nr. 11/05, 2. November 2005, S. 36.
  7. Überblick. In: Kurier, 29. November 2005, S. 18.
  8. Ex-Siemens-Manager wird Geschäftsführer. auf: manager magazin online, 6. März 2008.
  9. Martin Murphy: Neuanfang im Schwabenland. In: Handelsblatt, Nr. 237, 9. Dezember 2013, S. 47.
  10. a b Fünf neue Aufsichtsräte sollen Solarworld kontrollieren. In: Börsen-Zeitung, 20. Mai 2014, Nr. 95, S. 16.
  11. Reinhold Böhmer, Roland Tichy: „Wir sind keine Heuschrecke“ (Interview mit Werner Müller). In: Wirtschaftswoche. Nr. 17, 19. April 2014, S. 52.
  12. Corporate Management (Memento des Originals vom 29. November 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.solarworld.de, Webseite der SolarWorld, abgerufen am 22. November 2014.
  13. SHAB-Meldungen: 070/2006 vom 10. April 2006; 049/2008 vom 11. März 2008; 070/2008 vom 11. April 2008.
  14. Advisors, UCL Energy Institute, abgerufen am 22. November 2014.
  15. Supporters (Memento des Originals vom 29. November 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stiftung2grad.de, Webseite der Stiftung 2°, abgerufen am 22. November 2014.
  16. Contributors, Webseite des Weltwirtschaftsforums, abgerufen am 22. November 2014.
  17. a b Jürgen Wild macht Vorstandsteam komplett. auf: derStandard.at, 12. Oktober 2004.