Jürgen Schmieder (Politiker)

(c) Bundesarchiv, Bild 183-1990-0320-022 / Grimm, Peer / CC-BY-SA 3.0
Jürgen Schmieder (links) 1990 mit Rainer Ortleb und Bruno Menzel

Jürgen Schmieder (* 23. Juni 1952 in Jahnishausen, heute Riesa) ist ein deutscher Politiker. Er war Vorsitzender der Deutschen Forumpartei sowie deren Abgeordneter in der Volkskammer und Bundestagsabgeordneter für die FDP.

Beruflicher Werdegang

Schmieder besuchte zunächst von 1959 bis 1965 eine POS in Riesa, anschließend die mathematisch-naturwissenschaftliche Spezialschule in Riesa. 1971 schloss Schmieder eine Lehre zum Hüttenelektriker ab und erwarb gleichzeitig das Abitur. Nach dem anschließenden Grundwehrdienst begann er 1973 ein Studium an der TH Karl-Marx-Stadt, welches er 1978 als Diplom-Ingenieur für Wärmetechnik abschloss. Für ein Jahr bekam Schmieder danach eine Stelle als Projektingenieur im Chemieanlagenbau Leipzig-Grimma, bevor er 1979 wieder an die TH Karl-Marx-Stadt wechselte. Dort wirkte er zunächst bis 1983 als wissenschaftlicher Assistent, von 1983 bis 1984 als Entwicklungsingenieur. 1984 wurde er dabei zum Dr. ing. mit der Arbeit Vakuumtrocknung von Plastgranulat in einem Vakuum-Drehtrommeltrockner unter Anwesenheit von Inertgas promoviert. Anschließend wechselte Schmieder als leitender Mitarbeiter zum Rat des Bezirks Karl-Marx-Stadt, wo er bis 1987 tätig war. Danach war er bis zum Februar 1990 als stellvertretender Abteilungsleiter und Patentingenieur am Forschungszentrum Karl-Marx-Stadt tätig. Parallel dazu belegte er ab 1989 ein Fernstudium zum Patentanwalt. Ab 1995 war er für einige Zeit geschäftsführender Gesellschafter einer Existenzgründungs- und Unternehmensberatung tätig. Mittlerweile ist Schmieder Geschäftsführer des Landesverbandes Sachsen der Volkssolidarität.

Politischer Werdegang

Schmieder wurde 1982 Mitglied der LDPD. Von 1986 bis 1988 war er stellvertretender LDPD-Stadtbezirksvorsitzender in Karl-Marx-Stadt-Nord. Zunächst in der Wendezeit im Neuen Forum aktiv, gehörte er im Dezember 1989 zu den Mitbegründern der Deutschen Forumpartei (DFP). Im Januar 1990 wurde er zum Parteivorsitzenden gewählt. Nachdem die DFP sich mit anderen liberalen Parteien zum Wahlbündnis Bund Freier Demokraten (BFD) für die Volkskammerwahlen am 18. März zusammengeschlossen hatte, kandidierte Schmieder im Wahlkreis 9 (Bezirk Leipzig) auf Listenplatz 1 des Wahlbündnisses. Schmieder zog als Abgeordneter ein und wurde zu einem der sechs Stellvertreter der Volkskammerpräsidentin gewählt. Während der Volkskammerwahlperiode ging die DFP in die FDP auf. Schmieder ging zunächst nicht wie 144 Volkskammerabgeordnete in den Bundestag. Er kandidierte jedoch zu den Bundestagswahlen am 2. Dezember 1990 auf der Liste des FDP-Landesverbandes Sachsen mit Listenplatz 5. Da die FDP in Sachsen fünf Mandate erringen konnte, zog Schmieder in den 12. Deutschen Bundestag ein. Er arbeitete als Ordentliches Mitglied im Innenausschuss, im Ausschuss für Post- und Telekommunikation und im Rechtsausschuss (von August bis Oktober 1992) mit und war Stellvertretendes Mitglied des Finanzausschusses. Zugleich wurde er 1990 FDP-Kreisvorsitzender in Chemnitz sowie Mitglied des FDP-Landesvorstandes Sachsen. Beide Ämter hatte er bis 1995 inne. Zur Bundestagswahl am 16. Oktober 1994 bekam er keinen Listenplatz, sondern nur eine Kandidatur als Direktbewerber im Wahlkreis Chemnitz I (323). Dabei scheiterte er erwartungsgemäß mit nur 2,5 % der Erststimmen.

Literatur

Weblinks

Commons: Jürgen Schmieder – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein. Info non-talk.svg
ADN-ZB-Grimm-20.3.1990-Le-Berlin: Pressekonferenz- Die Vorsitzenden der liberalen Parteien, v.l.n.r. Dr. Jürgen Schmieder (DFP), Prof. Dr. Rainer Ortleb (LDP) und Dr. Bruno Menzel (F.D.P), haben im Kinosaal des Internationalen Pressezentrums deren Vereinigung vorgeschlagen. Die Entscheidung der Führungsgremien der Parteien bedarf der Zustimmung einer gemeinsamen Delegiertenkonferenz, die am 27. Mai in Berlin stattfinden wird.